Wer sich einen Überblick, welche OSM- (OpenStreetMap-) basierten Dienste verfügbar sind, was diese leisten, wo sie zu finden und wie frei sie sind, dem sei im OpenStreeMap-Wiki die Seite “DE:List of OSM-based services” [1] empfohlen. Noch aktueller ist momentan das englischsprachige Original “List of OSM-based services” [2].
Könnt Ihr Euch vorstellen, dass bisher öffentliche Wege plötzlich nicht mehr öffentlich sind? Ich hätte so etwas in der heutigen Zeit für undenkbar gehalten, aber das ist es offensichtlich nicht, WTF! In Sachsen steht dieses Szenario 2023 wohl tatsächlich an. Wenn die Gemeinden und Kommunen die bisherigen öffentlichen Wege nicht ganz schnell in das Bestandsverzeichnis eintragen und auch öffentlich verfügbar machen, droht möglicherweise das Ende eines bisher öffentlichen Weges.
Ein privates Projekt www.sachsenswege.de [1] (auch ein YouTube Kanal und Twitter Account existieren) kämpft mit weiteren Vereinsmitgründern und fast 100 Mitgliedern für den Erhalt öffentlicher Wege in Sachsen. Dazu wurden umfangreich die Wege und Straßen in QGIS ausgewertet und als Karte [2] auf der Homepage veröffentlicht, welche Wege aktuell vermutlich nicht in den Bestandsverzeichnissen der Gemeinden stehen. Ein wichtiges Ziel [3] ist, dass alle Gemeinden ihre Bestandsverzeichnisse digital und öffentlich zur Verfügung stellen müssen. Die Verpflichtung gibt es zwar gemäß INSPIRE i. V. m. dem SächsGDIG, aber kaum eine Gemeinde kommt der Verpflichtung nach. Nur durch öffentliche Daten, kann sich die Öffentlichkeit wirksam und schnell informieren. Die Erfahrung des Vereins: Immer noch gibt es viele Gemeindemitarbeiter, die alles im Stillen und Verborgenen “bearbeiten” wollen. Möge die Initiative des Vereins erfolgreich sein und möglichst viel Öffentlichkeit der Wege gerettet werden!
Es könnte sein, dass der bisher öffentliche Zugang zu attraktiven Sehenswürdigkeiten bald eben nicht mehr möglich ist, hier am Beispiel “Zirkelstein” [10]:
Ivo Partschefeld: “In ganz Deutschland gibt es zwar das allgemeine Betretungsrecht (https://www.youtube.com/watch?v=BKtc6GKWJ6U&t), der Bestand der Wege ist damit aber nicht geschützt. Auch verpflichtet das Recht den Eigentümer nicht, die Wege dauerhaft für Wanderer/Radfahrer/Reiter … aufrecht zu erhalten.”
Gestern hat 3liz bekannt gegeben, dass das QGIS-Plugin “QuickOSM 2.0” als Beta-Version zur Verfügung steht [1], [2]. Das Plugin steht als Zip auf GitHub bereit und kann im QGIS-Plugin-Manager über “experimentelle” Erweiterungen installiert werden. Benötigt wird QGIS ab v3.16. Mein erster Test siehe Screenshot.
Folgende Features stehen zur Verfügung (Quelle [2]):
“Voreinstellungen für die Schlüssel/Werte hinzufügen
Abfrage mit mehreren Tasten aus dem Schnellabfragebedienfeld hinzufügen
Verlauf der Abfragen hinzufügen
Option hinzufügen, um die Metadaten von OSM-Daten wie Autor, Zeitstempel usw. abzurufen
Fügen Sie standardmäßige Kartenvoreinstellungen hinzu, um eine Karte mit vielen Abfragen herunterzuladen
Fügen Sie eine Schaltfläche hinzu, um die Abfrage in einer persönlichen Voreinstellung (neu oder vorhanden) zu speichern.
Fügen Sie eine Aktion hinzu, um die Abfrage neu zu laden
Verarbeitungsalgorithmen für die “Quick Query” hinzufügen
Fügen Sie mehrere Ausgabeformate hinzu, z. B. Geopaket, KML
Fügen Sie die Möglichkeit hinzu, nur eine Teilmenge einer lokalen Datei zu laden
Leistungssteigerung durch den HStore-Verarbeitungsalgorithmus zum Parsen der heruntergeladenen OSM-Datei
Benutzeroberfläche verbessern
Aktualisierung der Dokumentation”
Mehr zum QGIS-Plugin “QuickOSM” findet Ihr hier beim #geoObserver unter [3], [4].
Vor ca. einer Woche hatte ich im Beitrag “DIY: Eigene Vektorgrundkarten” [1] über Riccardo Klingers Anleitung zur Erzeugung eigener Vektorgrundkarten berichtet und versprochen, die Anleitung mal zu testen. Das ist nun geschehen, deshalb hier ein kleines Update. Nach ein paar (eigenen) JS-Schwierigkeiten (Dank an die helfenden Kollegen!) konnte alles problemlos nachvollzogen werden. QGIS und Tippecanoe (bei mir @Mac) arbeiteten vorzüglich, Riccardos Anleitung passt zu 100%, noch einmal danke dafür!
Die Daten – hier ein Ausschnitt der Gebäude und Linien des halleschen Paulusviertels – stammen aus der DSGK, der Digitalen Stadtgrundkarte der Stadt Halle (Saale). Mehr zur diesen Daten findet Ihr im Open Data Portal der Stadt Halle [3]. Übrigens, die komplette DSGK steht als offener WMS zur Verfügung [4], [5].
Ich weiß nicht, ob Ihr den Trick schon kanntet, aber letzte Woche hat Kurt Menke (@geomenke) wieder einen coolen QGIS-Tipp [1] verraten. Einfach einen OpenStreetMap-, LeafletJS, Openlayers- oder Google-formatierten Link (URL) in den Locator eingeben, <Enter> und schon zoomt Euch QGIS auf die Koordinaten in der angegebenen Zoomstufe. Ich hab’s probiert mit einem Google-Link und QGIS v3.20@MAC, klappt bestens, siehe Animation. THX Kurt!
Achtung: Die Berechnungen sind keine exakten hydrologischen Analysen, es sind statische Modelle, die uns aber ganz sicher der Wirklichkeit ein ganzes Stücke näher bringen.
Und wer es noch ein bisschen einfacher braucht ;-), kann sich ja auch noch mal meine deutlich grobere “Simple Hochwasser-Simulation mit QGIS” mit QGIS anschauen [2]
In [1] und [2] hatte ich die Frage schon mal gestellt: “Wieviel OpenSource steckt in ESRI?”, in [3] wurde das Verhältnis von ESRI zu Open Source Software beleuchtet. Und nun? Einfach mal Zeit für ein Update, was hat sich mittlerweile geändert? Wie ist der Stand heute?
Volker Grescho vom FOSSGIS e. V. hat nachgezählt und gleich das Ergebnis geliefert, nach “ESRI Third-Party OSS/FOSS Software Acknowledgements” [4] sind in ESRI-Software mittlerweile 752 (!) OSS-Bestandteile “verbaut”, mitunter auch in unterschiedlichen Versionen und auch nicht alles GIS-Komponenten. Im August 2017 lag die Zahl noch bei 502 Komponenten, vgl. [2]. Also ein signifikanter Anstieg, eine Steigerung von 49,8%!
Nun ja, fragt man sich doch, wenn soviel freier, kostenloser Code verbaut ist, wieso sind die ESRI-Produkte dann so teuer? Naja, einige Gründe fallen einem schon ein … 😉
Aber, es bleibt dabei: Wer im öffentlichen Umfeld arbeitet, arbeitet mit Steuergeldern, die sparsam einzusetzen sind. Insofern ist der Einsatz von OSS ständig neu zu prüfen. Wenn OSS Gleiches leistet, sollte sie auch eingesetzt werden, dass es im GIS-Umfeld durchaus gut funktionieren kann, siehe [5] und [6].