Es ist wieder soweit, ESRI lädt die GIS-Gläubigen zum alljährlichen Huldigen ;-), zur ESRI-User-Conference EsriUC. Das soll auch so sein, machen ja viele und schließlich sind wir GISler (fast) alle mit ESRI-Produkten in der GIS-Welt groß geworden. Natürlich ist die EsriUC wie jedes Jahr neben einer Technologie-Schau auch eine riesige Marketing-Veranstaltung, damit die Esri-Gläubigen auch mal schön weiter kaufen. Und dann kommt der Esri-Gründer Jack Dangermond und plaziert: “ArcGIS Is Open and Interoperable”. Marketingtechnisch sicherlich zu verstehen, aber spätestens hier wünschte ich mir doch dann einen Faktencheck. Wie Open ist ESRI denn nun wirklich? Wo ist der Code für jedermann einzusehen (obwohl ca. 500 OpenSource-Produkte in den ESRI-Produkten stecken)? Verstehen wir alle unter “Open” das Gleiche? Ich lasse mich gern überzeugen! Nutzt die Kommentarfunktion.
In diesem Sinne möchte ich Euch meinen gestrigen Lieblingstweet von @Dragons8mycat nicht vorenthalten, interessant die anschließende Diskussion:
"ArcGIS is open and interoperable" Jack Dangerous#EsriUC # pic.twitter.com/QtsdX07cdF
— Nicholas Duggan (@Dragons8mycat) July 9, 2018
Mhm, ich finde Jack fast den Begriff “Open” hier ganz gut zusammen: https://www.esri.com/videos/iframe?videoid=TCmSrjj0q94
Und nicht vergessen: Open != Open Source != free
und auch nicht vergessen: https://www.infoworld.com/article/3253948/open-source-tools/who-really-contributes-to-open-source.html
Beste Grüße aus Berlin.
Das Open nicht gleich OpenSource(-Code) sein muss ist teilweise nachzuvollziehen. Aber das in Zusammenhang mit ESRI zu gebrauchen ist nicht wirklich passend. Es sind zwei Dinge die mich daran stören bei solch einem Konzern diese Worte zu benutzen. Erstens werden offene Standards in der Theorie unterstützt. Aber OGC-Standards sind immernoch ein Krampf in der ESRI Welt und sollen das vermutlich auch sein, da man eigene Formate und Dienste hat. Selbst das Shapefile ist nicht wirklich offen, da die Indices und vielen Zusatzfunktionen (-Dateien) es eben nicht sind. Und das andere sind die Fülle an Geoverarbeitungs-Funktionen (vor allem all die neuen bunten Dinge in der ArcGIS-Online Welt) bei denen nicht so ganz klar ist was sie denn nun genau machen. Deswegen ist das Programm nicht per se besser oder schlechter, aber man muss sich nicht mit falschen Federn schmücken.