Geo-Nachwuchs in Deutschland?

Auf Geoportal.de ist als “Karte des Monats August 2017” eine thematische Karte zum Thema „Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge des Ausbildungsberufes Geomatiker/in 2012 – 2016“  (als PDF) gewählt worden. Allemal interessant, wie es um unseren Geo-Nachwuchs – hier Geomatiker –  aussieht, wenigstens zahlenmäßig.

Dargestellt sind die Zahlen von 2012-2016, getrennt nach Geschlecht ausgewiesen. Interpretieren muss der geneigte Leser die Daten selbst, das wirft Fragen auf, wie

  • Brauchen Bremen, HH, Schleswig-Holstein, Saarland und Sachsen keine Geomatiker (mehr)?
  • Braucht Sachsen-Anhalt 2016 nur noch die Hälfte ggü. 2015?
  • Hat Thüringen nur männlichen Geomatiker-Nachwuchs? Warum?

und außerdem

  • wie sieht es mit Geoinformatikern aus?
  • oder mit Vermessungsingenieuren?

Wer Antworten kennt, bitte Kommentarfunktion nutzen.

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“Angereicherter” Screenshot der “Karte des Monats August 2017: Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge des Ausbildungsberufes Geomatiker/in 2012 – 2016“  (Quelle: http://www.geoportal.de/DE/Geoportal/geoportal.html?lang=de)

5 Gedanken zu „Geo-Nachwuchs in Deutschland?

  1. Bei uns (Ver- und Entsorgungsunternehmen, Bremen) gehen in ca. 5 Jahren die letzten klassischen Bauzeichner in Rente. Der Plan ist, dann selbst auszubilden, in der momentanen Lage sehe ich dort allerdings Schwierigkeiten, da die Berufsschultage in Hamburg absolviert werden müssten und man erst einmal Auszubildende finden muss, die sich das antun wollen.

  2. Bei der Vielzahl der Geo-Berufe gebe ich dem Geomatiker keine große Chance zu bestehen. Die Konkurrenz ist da viel zu groß und der Geomatiker lernt auch nicht viel mehr als ein Vermessungstechniker. Wobei das immer stark von den Aufgaben und Tätigeiten des Ausbildungsbetriebes abhängt. Negativ an der Ausbildung finde ich den Blockuntericht und das es in NRW nur zwei Schulen gibt (Bonn und Hagen). Das vermittelte Geo-Wissen ist dürftig. Das kann auch jeder Vermessungstechniker der sich halbwegs für die EDV interessiert!

    Wie gesagt: Es gibt Vermessungsingenieure, Geographen, Geoinformatiker, Vermessungstechniker, Quereinsteiger und nun noch einen Geomatiker. Dieser vegetiert an der untersten Position.

  3. In Bremen werden zumindest von der dortigen Landesvermessung (GeoInformation Bremen) klassische Vermessungstechniker ausgebildet und keine Geomatiker.

  4. Ich habe gerade den Abschluss gemacht als Geomatiker in Sachsen-Anhalt. In der Klasse waren 8 Leute und alle haben bestanden. Da fast alle Vermessungsbüros mehr Vermesser haben möchten als Geomatiker ist es jedes Jahr ein Kampf die Klasse voll zu bekommen. (Mind. 6 Azubis, bei 5 gibt es eine Ausnahme). Wenn dies nicht erreicht ist, müssten sie nach Hamburg in die Berufsschule. Das LVermGeo bildet jedes Jahr bis zu vier Geomatiker aus aber die anderen Büros ziehen nicht mit, da manche die “Vorzüge” eines Geomatikers nicht sehen.
    In Sachsen soll es noch schlimmer aussehen. Die Berufsschule hat auch mal Azubis aus Sachsen angenommen, weil sie zu wenige waren.

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