Screenshot: Halle (Saale), Paulusviertel in Comic Sans (Bildquelle [4])
Naja, die Comic Sans [1], [2] ist eine Schriftart, die wohl schon immer die Gemüter erhitzt hat, wirklich ernst genommen wurde sie wohl nur von Wenigen und selten, Imho zu Recht. Schlimm wurde es immer dann, wenn diese Schrift für wirklich ernste Dinge verwendet wurde. Nun aber ist etwas Unglaubliches passiert, es gibt jetzt eine Karte [3], [4], [5] nur mit dieser Schrift. Am besten, Ihr urteilt selbst … 😉
Letzte Woche sorgte ein Beitrag auf X (ehem. Twitter) mit dem Slogan “Create Professional Maps with GeoGPT AI — No GIS Software Needed!” für Aufmerksamkeit [1]. Das verlinkte Youtube-Video [2] machte wirklich neugierig. Scheinbar spielerisch und ohne GI-System und ohne GIS-Kenntnisse (“Perfekt für Anfänger”) kann der Laie professionelle Karten generieren? Obwohl mich die KI heutzutage immer wieder staunen lässt, hier kamen mit da doch so einige Zweifel.
Youtube-Video [2]: Einfach die Einstellung “Audiotrack” auf Deutsch stellen 😉
Ich habe GeoGPT [3] mit dem Map Generator (BETA!) am Wochenende mal ausprobiert und es ist schon erstaunlich, was so alles geht. Folgende Aktionen habe ich getestet:
Klassifizieren und Einfärben nach der Spalte “insgesamt” (Gesamtzahl der Einwohner pro Stadtviertel)
Ändern der Default-Einfärbung auf einen Farbkeil von gelb nach grün
Ändern der Default-Hintergrundkarte auf OpenStreetMap
Screenshot 1: Hochladen eines Shape-FilesScreenshot 2: Klassifizieren und Einfärben nach der Spalte “insgesamt”Screenshot 3: Ändern der Default-EinfärbungScreenshot 4: Ändern der Default-Hintergrundkarte
Weitere Versuche, z. B. die Polygone transparent (Transparency oder Opacity) darzustellen und die Klassenzahl (classes, categories) zu reduzieren schlugen fehl, ich habe angefragt, die Antwort kann zügig: Man hat es in die ToDo-Liste aufgenommen und arbeitet dran, wird die KI also entsprechend anlernen.
Mein Fazit: Wie schon oben geschrieben, es geht schon erstaunlich viel, es versteht auch deutsch, Glückwunsch! Aber ich glaube, man ist derzeit noch weit davon entfernt, wirklich professionelle Karten mit GeoGPT ohne GI-System und ohne GIS-Kenntnisse zu produzieren. Das fängt schon beim Upload der Geodaten an, welcher Nicht-GIS-Nutzer kennt oder weiß schon, was ein Shapefile ist und hat ein solches? Hier wäre eine die Anfrage “Zeige mir die Stadtviertel von Halle (Saale)” der besser Weg, funktioniert aber leider momentan noch nicht (verharrt in einer Endlosschleife). Ich halte die Möglichkeiten momentan für interessant, aber noch zu begrenzt, aber ich bin überzeugt, da kommt noch eine ganze Menge, man darf gespannt sein! Und vergessen wir nicht, der Map Generator ist eine BETA. Schön, dass wir sie sehenen und ausprobieren und unseren Input einbringen können!
Und, ich bin auch überzeugt, KI wird fundiertes Fachwissen, Übung und Fertigkeiten sowie kartographisch ästhetisches Empfinden so schnell nicht ersetzen können, unsere Jobs sind also, jedenfalls momentan, nicht gefährdet. In jedem Fall sollten wir GIS-Leute uns fragen, wie uns die KI nützen kann.
Screenshot 1: Die Stadtviertel von Halle (Saale) oder aus dem Open Data Portal [5] mit QGIS in GEOJSON exportiert und mit geojson.io visualisiert
Den Tipp für eine einfache, gute gelöste und webbasierte Anwendung zur Prüfung von GEOJSON-Files habe ich gestern via LinkedIn von Christian Lutz bekommen, ich gebe ihn gern weiter: geojson.io [2].
Ich hab’s gleich getestet und es funktioniert wunderbar. Schaut’s Euch mal an, nehmt, falls Ihr nicht gleich eine passende Datei passende Datei parat habt, eine der GEOJSON-Beispiele aus [3] oder [4].
Screenshot 2: Die GEOJSON-Testdaten [3] mit geojson.io visualisiertScreenshot 3: Die GEOJSON-Testdaten [4] mit geojson.io visualisiert
Screenshot: Status des GeoBasis_Loaders [1] am 29.04.2029, 7:45 Uhr
Über ein paar Updates seit dem letzten Beitrag im QGIS-Plugin “GeoBasis_Loader” [1] möchte ich kurz informieren. Mit Stand heute stehen 548 Themen zum Einbinden ins QGIS bereit. Neustes Thema ist der WMS mit der Kachelübersicht (Überfliegungsdatum) für DOPs in Sachsen-Anhalt (wurde oft angefragt).
Des Weiteren wurde die Webseite des GeoBasis_Loader leicht neu sortiert. Die Punkte Versionshistorie[2] und Aktuelle Meldungen / Störungen [3] wurden von der Hauptseite auf Extraseite umgezogen, weil die Hauptseite mittlerweile zu voll wurde.
Wenn Euch das Plugin gefällt und Ihr es oft nutzt, macht Reklame, verbreitet es weiter und wenn es passt, könnt Ihr die Entwicklung auch aktiv unterstützen [4].
Danke Hans! [1] Genau diese Gedanken treiben mich schon sehr lange um, ich hatte auch schon mehrfach Diskussionen mit Fachkollegen dazu. Das Grundproblem in der Ausbildung ist bis heute, dass viele Lehranstalten die Software der Marktführer lehren, statt die reine Lehre ihren Studierenden nahezubringen. Die Standarderklärung lautet meist: “Aber der Markt verlangt das doch”. Hmm …
Ich halte das für einen schlechten Weg, aus meiner Sicht läuft da was falsch. Die Lehre müsste m. E. n. neutral sein, Inhalte unabhängig von Produkten und Marktführern vermitteln, Wissen, Denkweisen und Methoden in freier Lehre mit freien Technologien und am besten mit freier Software unterrichten, Fach- statt Produktdenken fördern. Und bitte dabei nie vergessen: Proprietäre Software zu nutzen bedeutet kurz- und erst recht langfristig: Verschwendung von Steuergeldern, verlorene digitale Unabhängigkeit, Herstellerdiktat und Einschränkung der Freiheit, daran sollte sich kein Student und Auszubildender gewöhnen!
Und deshalb postuliere ich mal den 1. Geo* Hauptsatz:
1. Geo* Hauptsatz: Think GIS, not ArcGIS! Untersetzt hieße er dann für Lehrende: Teach GIS, not ArcGIS! und für Studierende: Learn GIS, not ArcGIS!
Und, wenn Ihr “GIS” durch “CAD” und “Arc” durch “Auto” ersetzt, gelten diese Sätze genauso gut für konstruktionsintensive Studien wie Maschinenbau und Architektur. Und es gilt, weitere Produkte und Hersteller zu hinterfragen: Microsoft mit Office, Adobe mit PhotoShop, …
Hans van der Kwast hat letzten Freitag die Problematik auf LinkedIn [1], hier bezogen auf den Fluch der Campus-Lizenzen, er beginnt: “Ich habe darüber nachgedacht, wie Campus-Lizenzen unbeabsichtigt die Nutzung von freien und Open-Source-Alternativen an Universitäten ersticken können.” Und weiter heißt es: “Diese Situation vertieft die Kluft zwischen dem, was Forschende zunehmend in der Praxis nutzen – und dem, was die Studierenden während ihres Studiums erleben.” Hochinteressanter Stoff und eine interessante Diskussion, aktueller denn je. Ja, Danke Hans!
Eure Meinungen und Erfahrungen gern in den Kommentaren oder besser in der Diskussion unter [1]. Und wenn es Lehranstalten gibt, die es bereits besser und richtig machen: Glückwunsch und Danke!
Im Netz findet man immer wieder diese bemerkenswerten Karten mit vielleicht so nicht erwarteten Inhalten. Heute zwei Beispiele in denen jeweils die vier Hemisphären [1] eine Rolle spielen. In der ersten Karte [2] die Weltbevölkerung geteilt am Äquator und dem Nullmeridian.
In der zweiten Karte [3]: “Kiribati [4] ist das einzige Land der Welt, das auf allen vier Hemisphären liegt.”
A bit of geography trivia while the world map appears to be reordered: Kiribati is the only country in the world that is situated in all four hemispheres. At least for now – who knows when the prime meridian will be moved to the US… pic.twitter.com/KHwlIDHAxR
— Simon Kuestenmacher (@simongerman600) March 3, 2025
Nun, da Papst Franziskus abberufen wurde, richtet sich bei vielen Menschen die Aufmerksamkeit nach Rom und (noch etwas mehr reingezoomt) zum Vatikan. Wo ist der Petersdom, wie groß ist der Vatikan, wo genau ist die Sixtinische Kapelle, in welcher das Konklave stattfindet, wo befindet sich die Basilika Santa Maria Maggiore, die letzte Ruhestätte des Papstes?
Bei dieser geografischen Online-Reise hat ein Netzwerk-Kollege* ein weiteres Geo-Kleinod entdeckt, die Gallery of Maps [1]. Vierzig hochinteressante und künstlerisch wertvolle Karten als Fresken, bereits 1580 begonnen in einer 120m langen Galerie mit immerhin 80% (!) Genauigkeit. Sehenswert in jedem Fall und falls ich mal irgendwann in Rom bin, steht diese Galerie ganz sicher oben auf meiner Rom-ToDo-Liste.
Gleich zweimal gab es über Ostern in der QGIS-Community Grund zur Freude. Zum Einen gibt es seit dem Osterwochenende die Versionen 3.40.6 “Bratislava” (LTR) and 3.42.2 “Münster” für die Betriebssysteme Windows und Linux [1]. Für MacOS dauert es wohl noch etwas, vgl. [2], ich werde es dann sofort testen und berichten.
— Jürgen E. Fischer🇪🇺🇺🇦 (@JuergenEFischer) April 21, 2025
Zum Anderen wurde am Freitag auf der offiziellen QGIS-Website die ersten Infos zu QGIS 4 veröffentlicht [3]. Als Start wird Oktober 2025 angegeben, wichtig ist der Umstieg auf QT6. Für Plugins soll nur minimaler Aufwand bei der Umstellung nötig sein, die Entwickler-Community ist aufgerufen, tatkräftig zu testen. Weitere News folgen . . .
Neuer QGIS 4.0 Splash Screen (Bildquelle [3])
Toto F. stellte auf X [4] und FB auf gleich mal die Frage nach einem neuen QGIS-Logo, berechtigterweise, denn schließlich hatte bisher jedes QGIS-Major Release auch ein neues Signet. Und gleich kursierten auch schon erste Entwürfe im Netz [5]. Ob wirklich ein neues Logo kommt, blieb indes offen, ich bin gespannt.
Yes, it's true–QGIS 4.0 is currently in development and is expected to be released in the near future. the QGIS development team is actively working on this major update. let’s connect. 🌍 If you're looking for GIS expertise #GIS#opensourcepic.twitter.com/TBlc1Dqtt5
Euch allen ein frohes Osterfest! Dieses Jahr mal mit zwei IMHO passenden (Oster)Eier-Tweets, einem Schönen [1] und einem Praktischen [2]. Habt ein paar schöne freie Tage!
An Geodaten werden bezüglich ihrer Geometrien spezielle Anforderungen gestellt, z. B. dürfen sich Polygone nicht selbst überschneiden (Self Intersection) oder Polygonzüge müssen geschlossen sein (Ring Not Closed). Oft werden diese Anforderungen leider vernachlässigt, aber spätestens beim Geoprozessing wird sich das rächen. Man sollte also immer dafür sorgen, nur mit validen Geometrien zu arbeiten. Eine gute Liste mit Geometriefehlern findet Ihr im FME Support Center unter “Invalid OGC Geometry Examples” [1]
Eine Möglichkeit ist ganz sicher die Geometrieprüfung im QGIS, allerdings zeigt sie “nur” die Fehler über die Ausgabe in neue Themen wie “Fehlerausgabe” und “Ungültige Ausgabe”. Aus meiner Sicht viel einfacher kann man es mit einem weiteren QGIS-Bordmittel lösen: “Objekte über Ausdruck wählen” [2] und dort folgenden einfachen Ausdruck einfügen:
not is_valid($geometry)
Im Ergebnis selektiert QGIS sofort alle Geometrien mit Geometriefehlern und Ihr könnt mit dieser Auswahl dann alles damit machen, was QGIS mit Selektionen erlaubt, z. B. Löschen, Kopieren, in ein neues Themen einfügen oder exportieren. Einfach und wirkungsvoll.
Mein Test: Vier Polygone, eins sogar mit Inselfläche werden geprüft, die Ungültigen hier wg. der “self intersection” selektiert
Wer es selbst mal testen möchte, mein Test-Shape könnt Ihr downloaden [3].