Nicht nur für Landwirte: Agraratlas Sachsen-Anhalt

Screenshot: der Agraratlas Sachsen-Anhalt [1] in Aktion, hier mit den Daten aus der Rubrik Zusatzwasserbedarf mir dem mittleren langjährigen Niederschlag für Juli (Bildquelle [1])

Seit 6. November 2025 ist der Agraratlas Sachsen-Anhalt [1] online. Das Land hat damit ein „Neues landwirtschaftliches Geoinformationsportal als Web-Applikation freigeschaltet“. Weiter heißt es in der Mitteilung [2]:

„Der Agraratlas bündelt landwirtschaftlich relevante Geobasisdaten aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt und Raumplanung und stellt diese in einer modernen Web-Anwendung zur Verfügung. Das Portal bietet so eine zentrale Informationsquelle für Landwirte, landwirtschaftliche Berater, Behörden und andere Nutzer, die präzise und aktuelle Daten für ihre Arbeit benötigen.“ [2]

Der Agraratlas stellt eine Vielzahl relevanter Daten zur Verfügung, z. B. Feldblockkataster, Gebietskulissen, Düngeverordnung, Bodenschutz, Gewässerschutz, Pflanzenschutzdienst, Standortgrundlagen, Zusatzwasserbedarf, Naturschutz, Flurneuordnung, Ländliches Wegekonzept, Weinbergsrolle und den Landesentwicklungsplan (2010). Außerdem stehen natürlich Geobasisdaten wie Verwaltungsgrenzen, Liegenschaftskataster, Bodenrichtwerte, Topographische Karte und Luftbilder bereit.

Ich hoffe, die Daten sind auch außerhalb dieser Anwendung frei verfügbar und ich kann die zeitnah in das QGIS-Plugin „GeoBasis_Loader“ und KomGIS+ [4] als neuen Katalog einbauen, damit Ihr die Daten dann auch in Euerm gewohnten GIS verfügbar habt. Eine Anfrage beim Land läuft.

[1] … https://www.geodatenportal.sachsen-anhalt.de/mapapps/resources/apps/agraratlas/index.html?lang=de
[2] … https://www.investieren-in-sachsen-anhalt.de/presse/sachsen-anhalts-landwirtschaftsminister-sven-schulze-startet-agraratlas
[3] … https://geobasisloader.de/
[4] … https://itc-halle.de/loesungen/geoinformationssysteme/KomGIS
[5] … https://dubisthalle.de/agraratlas-fuer-sachsen-anhalt-gestartet

GeoTool: „Arc2Meters“

Manchmal können auch die ganz kleinen Tools viel GIS-Freude bereiten. Neulich hatte ich das Problem 2,9*10E-5 Bogensekunden für den Bereich Halle (Saale) in Meter umzurechnen. Ein Tipp vom Kollegen: Arc2Meters [1] auf OpenDem. Probiert und klappt, hier mein realer Test:

2,9*10E-5 Bogensekunden (1) bei 51,5 Grad (2) entspricht ca. 0,5 mm (3)

[1] … https://www.opendem.info/arc2meters.html

itiner-e: Alle Wege führen nach Rom?

Wer kennt ihn nicht, den Spruch „Alle Wege führen nach Rom“? In Wikipedia [1] erfahren wir dazu, dass die Bedeutung nicht geklärt ist, aber eine wahrscheinliche Erklärung könnte sein, dass man wohl damals Rom als den (geistigen) Mittelpunkt der Welt ansah. Heute wird der Spruch meist im Sinne vieler Möglichkeiten zur Erreichung eines Zieles gebraucht. Gesichert hingegen ist, dass die Römer schon lange über ein für diese Zeit umfangreiches und gut ausgebautes Straßennetz verfügten. Via Itiner-e [2], dem Digitalen Atlas der alten Straßen ist es nun möglich, diese historischen Verkehrsverbindungen online zu entdecken. Dort heißt es:

„Itiner-e zielt darauf ab, den detailliertesten offenen digitalen Datensatz von Straßen im gesamten Römischen Reich zu beherbergen. Die Datenerstellung ist ein kollaboratives laufendes Projekt, das von einer wissenschaftlichen Gemeinschaft bearbeitet wird. Mit Itiner-e können Sie Straßen anzeigen, abfragen und herunterladen.“ [2]

Youtube-Video „Travel the Roads of the Roman Empire on itiner-e.org“ [3]

Übrigens, unter „About“ [4] kann der aktuellste Export der Daten auch als JSON-Datei herunter geladen werden, derzeit 39,1 MByte. Die Datei lässt sich problemlos (nur durch Hereinziehen) ins QGIS laden, ich habe es getestet, meine Ergebnisse seht Ihr in den folgenden Screens.

Screenshot 1: Mein Test, die JSON-Datei im QGIS (fast Gesamtausdehnung)
Screenshot 2: Mein Test, die JSON-Datei im QGIS (mit Zoom zur Stadt Rom)

[1] … https://de.wikipedia.org/wiki/Alle_Wege_f%C3%BChren_nach_Rom
[2] … https://itiner-e.org/
[3] … https://www.youtube.com/watch?v=OTSe7MsJXbo
[4] …https://itiner-e.org/about

Geoprocessing: Donut-Polygone mit ERASE erzeugen

Animation: Donut-Polygon-Generierung mit KomGIS+ via ERASE

Donut-Polygone, mitunter auch als Kreisringlöcher oder Inselpolygone bezeichnet, werden im GIS immer wieder gebraucht, z. B. dann, wenn eine Fläche ein Gebiet nicht vollständig, sondern auch eine Insel oder ein Loch enthält. In einigen GI-Systemen gibt es dafür spezielle Werkzeuge, in manchen, z. B. unserem KomGIS+ nicht. Aber es braucht sie auch nicht zwangsläufig, da man auch mit den ganz normalen Geoprocessing-Funktionen solche Polygone erzeugen kann. Praxisbeispiel war ein Nutzeranfrage: „Ich brauche alle Flurstücke einer Gemarkung, aber ohne die darin liegende Dorflage“. Wie es gelöst werden, wird in den folgenden drei Schritten gezeigt:

  • Schritt 1: Erzeugen/Beschaffen des Aussenpolygons (z. B. die Gemarkung)
  • Schritt 2: Erzeugen/Beschaffen des Insel- oder Lochpolygons (z. B. die Dorflage)
  • Schritt 3: Ermittlung des Donut-Polygons durch Geoprozessing mit der ERASE-Funktion (Gemarkung minus Dorflage)
  • Schritt 4: Berechnung der Zielflurstücke mittels Geoprozessing via CLIP-Funktion (Flurstücke gegen Donut-Polygon)
Screenshot 1: Geoprozessing mit ERASE – Prinzipdarstellung
Screenshot 2: Ausgangssituation – Die Flurstücke im Bearbeitungsgebiet
Screenshot 3: Schritt 1 – Erfassen des Aussenpolygons
Screenshot 4: Schritt 2 – Erfassen des Insel/Lochpolygons
Screenshot 5: Schritt 3 – Geoprozessing mit ERASE – Löschen des Loches aus dem Aussenpolygon – Ergebnis ist das Donut-Polygon
Screenshot 6: Schritt 4 – Geoprozessing mit CLIP – „Ausstanzen“ der Flurstücke mit dem Donut-Polygon als „Maske“
Screenshot 7: Ansicht des finalen Ergebnisses Flurstücke mit Insel/Loch ohne weitere Layer

OpenStreetMap: GOB, ein neues OSM-Dateiformat

Bildquelle [1]

Wenn man einen so gewaltigen und täglich wachsenden Datenbestand wie OpenStreetMap (OSM) hält, hat man natürlich auch mit riesengroßen Datenmengen, Rechen- und Import-/Export-Zeiten zu leben. Was liegt näher, als die Datenspeicherung zu optimieren? Und genau das macht GOB („Geo-Object Bundle“), ein neues OSM-Dateiformat. Die Zahlen klingen vielversprechend: 30 % kleiner als PBF, 5-mal schnellerer Import! Details dazu findet Ihr bei der OSM-Community im Beitrag New OSM file format: 30% smaller than PBF, 5x faster to import [1].
Gefunden auf X (ehem. Twitter) bei Bert Temme [2].

[1] … https://community.openstreetmap.org/t/new-osm-file-format-30-smaller-than-pbf-5x-faster-to-import/137151
[2] … https://x.com/berttemme/status/1984951262467555458?s=20

FOSSGIS 2026: Community-Voting gestartet

Bildquelle [1]

Via Mastodon [1] und Mail [2] wurde am Freitag (07.11.2025) zum Community-Voting [3] für die FOSSGIS 2026-Konferenz [4] aufgerufen. Ihr könnt und solltet abstimmen, welche der vielen eingereichten Beiträge* ins Konferenzprogramm aufgenommen werden. Das Community-Voting ist bis zum 17.11.2025 offen, also nicht verpassen! Nun seid Ihr gefragt, also bringt Euch ein! Nur drei Schritte sind nötig:

  1. Link klicken: https://pretalx.com/fossgis2026/p/voting/signup/ [3]
  2. E-Mail mit persönlichem Link nutzen
  3. Einreichungen anschauen und bewerten

* … ich habe mich auch beworben, hier meine Einreichung [5] 😉
[1] … https://mastodon.online/@FOSSGISeV/115507486731175821
[2] … https://lists.fossgis.de/pipermail/fossgis-talk-liste/2025-November/013465.html
[3] … https://pretalx.com/fossgis2026/p/voting/signup/
[4] … https://fossgis-konferenz.de/2026/
[5] … https://pretalx.com/fossgis2026/talk/review/AJ9B…73B7TM8

GDAL Released: v3.12.0

Vier Tage nach dem letzten Update [1] gab GDAL-Maintainer Even Rouault vorgestern, am Samstag, den 08.11.2025 per Mail [2] bekannt, dass eine neue Version der universellen GDAL-Bibliothek [3] zur Verfügung steht, aktuell ist nun GDAL v3.12.0 ein Feature Release. GDAL steht für Geospatial Data Abstraction Library und ist vor allem als Kommandozeilen-Tool, aber auch als wesentlicher Bestandteil von QGIS bekannt. Die Neuerungen findet Ihr auf GitHub [4].

[1] … https://geoobserver.de/2025/11/05/gdal-released-v3-11-5/
[2] … https://lists.osgeo.org/pipermail/gdal-dev/2025-November/061158.html
[3] … https://gdal.org/
[4] … https://github.com/OSGeo/gdal/blob/v3.12.0/NEWS.md

GDAL: Rasterzonale Statistiken berechnen

GDAL [1] als ultimative Geo-Konvertierungs-Bibliothek dürften die meisten ganz sicher kennen und nicht umsonst ist GDAL wesentlicher Bestandteil vieler GI-Systeme. Aber wusstet Ihr, dass man mit GDAL auch geoprozessieren kann. Neulich las ich dazu auf LinkedIn einen Beitrag zur Berechnung von Rasterzonalen Statistiken [2] von Krzysztof Dyba [3]. Man nehme also Rasterdaten und einen Vektordatenbestand, z. B. Stadtteile und kann mit GDAL beispielsweise den Mittelwert aller Pixel des Rasters in den Stadtteilgrenzen berechnen lassen. Wunderbar für automatisierte Prozesse. Alle Details findet Ihr in der GDAL-Dokumentation [4].

Screenshot: Der LinkedIn-Beitrag [2] von von Krzysztof Dyba [3].

[1] … https://gdal.org/
[2] … https://www.linkedin.com/posts/krzysztof-dyba_gis-geospatial-gdal-activity-7385355582204956673-wXwE/
[3] … https://www.linkedin.com/in/krzysztof-dyba/
[4] … https://gdal.org/en/latest/programs/gdal_raster_zonal_stats.html

FOSSGIS 2026 – Letzte Erinnerung: Call for participation

Also Leute, traut Euch, nutzt die Chance, bringt Euch ein und stärkt die Community rund um FOSSGIS, Open Data und OpenStreetMap. Details findet Ihr unter [1] … [4].
Und falls Ihr Euch fragt, JA, ich habe meine Bewerbung [5] bereits abgegeben 😉

[1] … https://geoobserver.de/2025/10/07/fossgis-2026-call-for-participation/
[2] … https://www.fossgis-konferenz.de/2026/
[3] … https://www.fossgis-konferenz.de/2026/callforpapers/
[4] … https://pretalx.com/fossgis2026/cfp
[5] … https://pretalx.com/fossgis2026/talk/review/ AJ9BAWSSZUBZQM3ZLYQ7L9ZAR73B7TM8

GDAL Released: v3.11.5

Gestern, am Dienstag, den 04.11.2025 gab GDAL-Maintainer Even Rouault per Mail [1] bekannt, dass eine neue Version (Bugfix Release) der universellen GDAL-Bibliothek [2] zur Verfügung steht, aktuell ist nun GDAL v3.11.5 ein Bug Fix Release. GDAL steht für Geospatial Data Abstraction Library und ist vor allem als Kommandozeilen-Tool, aber auch als wesentlicher Bestandteil von QGIS bekannt. Die Neuerungen findet Ihr auf GitHub [3].

[1] … https://lists.osgeo.org/pipermail/gdal-dev/2025-November/061138.html
[2] … https://gdal.org/
[3] … https://github.com/OSGeo/gdal/blob/v3.11.5/NEWS.md