Peng, unsere Geowoche fängt leider nicht gut an. In der OSM-Wochennotiz 777 [1] musste ich gestern lesen, dass “Vespucci berichtet [2], dass Microsoft plant, seine Bing Maps-Dienste bis Ende Juni 2025 für alles außer iD einzustellen.” Schlechte Nachrichten für alle OpenStreetMap-Mitwirkenden, weil damit eine 15 Jahre erlaubte OSM-Quelle versiegt. Bleibt zu hoffen, dass das OSM-Projekt neue Unterstützung findet! Die kostenfreien Dienste laufen noch bis 30.06.2025, die Enterprise-Dienste gehen lt. [3] dann genau drei Jahre später vom Netz. Details findet Ihr auch auch bei Microsoft [3] und im OpenStreetMap-Community-Forum [4].
Der FOSSGIS e. V. hat im „Call for Programmkomitee“ [1] aufgerufen, die vom 25.-28.03.2026 in Göttingen stattfindende FOSSGIS 2026 [2], die größte deutschsprachige Anwenderkonferenz für freie Geoinformationssysteme und freie Geodaten durch Eure Mitarbeit im Programmkomitee zu unterstützen. Mitmachen kann jeder, eine Vereinsmitgliedschaft im FOSSGIS e. V. ist nicht erforderlich.
Gern gebe ich hier die Aufforderung weiter:
“Liebe FOSSGIS-, OSM- und OSGeo-Interessierte,
wie im Rahmen der Abschlussveranstaltung der FOSSGIS 2025 bekannt gegeben, findet die FOSSGIS 2026 vom 25.-28. März 2026 in Göttingen statt. Die Vorbereitungen dafür laufen.
Hiermit sei dem Programmkomitee der FOSSGIS 2025 noch einmal herzlich für das spannende und abwechslungsreiche Programm gedankt.
Um den Call for Participation für die FOSSGIS 2026 rechtzeitig auf den Weg zu bringen, findet sich das Programmkomitee in den nächsten Wochen. Wer beim Programmkomitee #FOSSGIS2026 mitmachen möchte, sendet bitte bis 15. Juli 2025 eine Mail an programm@fossgis.de. Wer beim Team Academic Track mitmachen will, meldet sich genau so.
Der Termin zur Programmgestaltung muss noch für Ende November festgelegt werden, dieser wird wieder hybrid stattfinden, das heißt Beteiligung ist sowohl in Berlin in der Koordinierungsstelle (Bundesallee 23, 10717 Berlin) als auch online möglich.
Ein erstes Treffen des Programmkomitees sollte Ende August/ Anfang September stattfinden. In diesem Treffen soll Raum für grundsätzliche Fragen sein sowie der Call for Participation finalisiert werden. Terminfindung für erstes Treffen und Termin Programmgestaltung: https://nuudel.digitalcourage.de/QxUjFnmc9ijSnN3W (bitte trage hier deine Verfügbarkeit ein).
Da im Programmkomitee verschiedene Rollen zu besetzen sind, braucht es sowohl erfahrende und für neue Perspektiven gerne neue Menschen, die Lust haben etwas Zeit (insbesondere im Herbst und Anfang Dezember) in die Organisation und Gestaltung eines interessanten und ansprechenden Programms für die FOSSGIS 2026 zu investieren.
Um die Rollenvermischung bei Katja zu minimieren, braucht es eine Person, die bereit ist sich den PKO-Hut aufzusetzen (Rolle Programmkoordinator).
Wir nutzen die Tools Gitlab, um Abläufe, Diskussionen, Abstimmungen und Termine zu managen, sowie einen Matrixchat für die interne und zwischendurch-Kommunikation (https://matrix.to/#/!kGrdNdopcGCXXsTLjQ:matrix.org?via=matrix.org; Katja (@katjahafi:matrix.org) kann Dich auch hinzufügen, schreibe sie über Matrix an).
Bei Fragen gerne fragen.
Viele Grüße und einen schönen Sommer, wünscht Katja — …………… Katja Haferkorn Koordinierungsstelle FOSSGIS e.V.
Das wollte ich schon immer mal wissen, wie aktuell sind eigentlich die OSM-Daten und wie ist der aktuelle Statuts der Erfassung? Wo ist bereits alles erfasst, wo fehlt noch einiges? Ein hervorragend geeignetes Tool ist OHSOME, der OpenStreetMap History and Quality Analyzer [1] von HeiGIT [2]. Die signifikante Größe ist die Sättigung, also der (Zeit-)punkt, an dem sich der Zuwachs an neuen Objekten nur noch unwesentlich verändert, weil eben schon alles (Wesentliche) erfasst ist. Hier meine ersten Tests, in Halle (Saale) war bei den Gebäuden bereits ca. 2016 alles erfasst …
Screenshot 1: Alle Einträge (“node”, “way”, “relation”) für Gebäude (“building”) der Stadt Halle (Saale), ca. 2016 war die Sättigung erreicht, also quasi vollständig erfasst (Bildquelle [3])Screenshot 2: Qualtitätsermittlung aller Gebäudeeinträge für Etagen, Höhe und Hausnummern in der Stadt Halle (Saale) (Bildquelle [3])Screenshot 3, die Ergebnisse: Nur 39% der Angaben sind jünger als drei Jahre, der Rest ist eher veraltet, ein hoher Komplettierungsgrad (99,25%) wird ausgewiesen und die Vollständigkeit der gewählten Attribute liegt im mittleren Bereich (Bildquelle [3])
Mehr zur Aktualität von OpenStreetMap-Daten findet Ihr auf Youtube im CartoCafe-Mitschnitt “Wie vollständig ist OpenStreeMap?” von Mathias Gröbe [5].
Screenshot: Die Radinfrastruktur in Halle (Saale) nach Oberflächenqualität (Bildquelle [2], Icon by Iconpacks)
OpenStreetMap (OSM) bietet mit seinen freien Daten die Chance, die Radinfrastruktur in Deutschland flächendeckend und einheitlich zu erfassen. Diese Daten aktuell zu halten, zu vervollständigen und einer breiten Öffentlichkeit verfügbar zu machen, hat sich radinfra.de [1] zum Ziel gesetzt. Dort heißt es:
“Radinfra.de bietet erstmals einen Überblick zur Radinfrastruktur für ganz Deutschland. Die aufbereiteten OpenStreetMap Daten zeigen standardisiert nach Führungsformen, wie es um den Bestand von Radwegen steht. Über verschiedene Ansichten analysiert die Seite außerdem, wie gut die Daten in welcher Region vorliegen und wo sie verbessert werden können.”
In der Karte [2] kann der Nutzer Informationen zu folgenden Kriterien abrufen:
Screenshot: Halle (Saale), Paulusviertel in Comic Sans (Bildquelle [4])
Naja, die Comic Sans [1], [2] ist eine Schriftart, die wohl schon immer die Gemüter erhitzt hat, wirklich ernst genommen wurde sie wohl nur von Wenigen und selten, Imho zu Recht. Schlimm wurde es immer dann, wenn diese Schrift für wirklich ernste Dinge verwendet wurde. Nun aber ist etwas Unglaubliches passiert, es gibt jetzt eine Karte [3], [4], [5] nur mit dieser Schrift. Am besten, Ihr urteilt selbst … 😉
Es gibt viele Wege, sich den Daten des freien OpenStreetMap-Projektes [1] zu nähern und in diesen zu recherchieren. Mitunter erscheinen viele dieser aber doch recht kompliziert. Ein wunderbares kleines Tool, um hier Einiges zu vereinfachen, habe ich kürzlich im OpenStreetMap Category Viewer [2] gefunden. Einfach die gewünschte Kategorie wählen, Suche starten und die Ergebnisse konsumieren und ggf. dort weiter suchen inkl. raumbezogener Darstellung und Identifikation. Ich habe es mal getestet: Gebiet von Halle (Saale), gesucht in der Kategorie “Historic”. Gefunden wurden z. B. 249 Denkmale (“memorial”) und dann auf die Halle-Saale-Schleife zur Identifikation geklickt. Einfacher geht’s nun wirklich nicht. Bei Bedarf können die Daten dann gleich als GeoJSON herunter geladen werden und als Extra bekommt man natürlich quasi nebenbei einen Eindruck, wo ggf. noch Tags fehlen und kann sie ergänzen 🙂
Screenshot: Meine oben beschriebene Test (Bildquelle [2])
Screenshot 1: Halle/Leipzig im Cassini-Style (Bildquelle [6])
Nachdem ich vor ca. zwei Wochen in [1] und [2] die Cassini-Karte bereits thematisiert hatte, läßt mich das Thema irgendwie nicht los und es kommen auch weiter immer wieder neue Hinweise, z. B. in [3]. Diesen Tipp möchte ich Euch vorstellen: Auf makina-corpus.com [4] wird in “Carte de Cassini vectorielle” [5] eine OSM-basierte Karte mit Vektorstilen im Mapbox GL-Format vorgestellt, also moderne Daten in alter Anmutung (passend zur Vorweihnachtszeit) und hochperformant. Dort heißt es:
“Die Erstellung dieses Vektorstils im Mapbox GL-Format war eine Gelegenheit, die Möglichkeiten und Grenzen der Erstellung von Karten zu erkunden, die weitgehend auf Bildern basieren und in dem Bestreben, einen bestehenden Stil zu reproduzieren. Während moderne Werkzeuge Darstellungserleichterungen mit sich bringen, führen sie auch grafische und ästhetische Grenzen ein. Die Darstellung des Reliefs und der Bodenbedeckung wurde hier ignoriert, die Frage würde weitere Arbeit erfordern, die nicht so einfach zu sein scheint. Der Stil im Mapbox GL-Format ist auf Github verfügbar: makinacorpus/cassini-gl-style.” [5], [6]
Screenshot 2: Marktkirche und Roter Turm in Halle im Cassini-Style, bemerkenswerte die Überlagerung von Kirchenschiff, Dach und Türmen (Bildquelle [7])
Die WaterwayMap auf Maps Mania [1] ist eine gelungene interaktive Wasserstraßenkarte, welche als Grundlage OpenStreetMap-Daten nutzt. Sie visualisiert Strukturen und Verläufe von Flüssen weltweit. Dazu heißt es in [1]:
“Im Kern nutzt WaterwayMap die in OpenStreetMap (OSM) erfassten Richtungsdaten von Wasserstraßen. In OSM werden Wasserstraßen als Wege dargestellt – geordnete Listen von Knotenpunkten, die die Reihenfolge und die Richtung des Flusses angeben. WWM nutzt diese Richtungsinformationen und berechnet zusätzliche hydrologische Details, um eine umfassende Visualisierung von Wassersystemen zu ermöglichen.” [1]
Screenshot: Die Flussläufe in Mitteldeutschland (Bildquelle [2])
Die Karte wurde übrigens von Amanda McCann von der Geofabrik [3], [4] realisiert. Danke, cooles Projekt!
Wer sich mal Gebäude dreidimensional mit “magischem Touch” erzeugen möchte, sollte zwei Dinge tun: 1. QGIS nutzen 😉 und 2. sich mal in das wunderbare Tutorial “Creating Isometric Buildings (QGIS3)” [1] von Ujaval Gandhi einlesen, hier am Beispiel der OSM-Gebäude.