Geodaten & Duden: Aufklärung nötig!

Man glaubt es kaum, aber es ist leider wahr: Nicht mal der Duden kann “Geodaten” richtig erklären. In einem Tweet vom Wochenende [1] musste man mit Erstaunen feststellen, der Duden erklärt Geodaten mit “digitale geologische Daten”. Wie jetzt? Da ist wirklich nicht lustig und wird hoffentlich schnell korrigiert?(!) Dabei hätte man sich doch nur in diesem Internetz informieren können, z. B. bei Wikipedia [2], die wissen dort besser, was Geodaten sind. Langsam begreife ich, warum mich keiner versteht 😉

Hey Duden: Damit das sitzt, schreibst Du jetzt 100 x “Geodaten sind digitale Daten mit Raumbezug”! Das trifft in jedem Fall besser als Deine jetztige (Be)deutung. Wir beobachten das 😉

Ergänzung:
Auch des Dudens Beispiel: “Navigationssysteme funktionieren mithilfe von Geodaten” passt so gar nicht zur Erklärung mit den “geologische Daten”.

Screenshot: Die Erklärung von Geodaten im Duden (Quelle: [3], Stand: 14.03.2021, 6:29 Uhr)

[1] … https://twitter.com/seandebasti/status/1370844499195363329?s=20
[2] … https://de.wikipedia.org/wiki/Geodaten
[3] … https://www.duden.de/rechtschreibung/Geodaten
[4] … https://de.wikipedia.org/wiki/Georeferenz

GDAL: Released v3.2.2

Per Tweet [1] und Mail [2] gab Even Rouault vorgestern bekannt, dass seit dem 10.03.2021 eine neue Version der universellen GDAL-Bibliothek [3] zur Verfügung steht. GDAL ist vor allem als Kommandozeilen-Tool, aber auch als wesentlicher Bestandteil von QGIS bekannt ist. Die Neuerungen findet Ihr auf GitHub [4], die Downloads bei GDAL [5].

[1] … https://twitter.com/EvenRouault/status/1369660231232458755?s=20
[2] … https://lists.osgeo.org/pipermail/gdal-dev/2021-March/053647.html
[3] … https://gdal.org/
[4] … https://github.com/OSGeo/gdal/blob/v3.2.2/gdal/NEWS
[5] … https://gdal.org/download.html
[6] … https://de.wikipedia.org/wiki/Geospatial_Data_Abstraction_Library

QGIS-Tipp: NNJoin – Daten vom nächsten Nachbarn?

Über die Technik mit den nächsten Nachbarn (nearest neighbour) hatte ich schon mal vor drei Jahren berichtet [1], dort mit Punkten und Linien. Nun gab es die Problematik, perfekt erfasste Merkmale an unzureichenden Linien-Geometrien an neue Linien-Geometrien hoher Qualität anzuhängen. Kurz das Schwarmwissen befragt [2] und schon war die Lösung da:
wieder das NNJoin-Plugin von QGIS [3] nutzen und die Daten vom nächsten Nachbarn holen. Hier Problem und Lösung in Screenshots.

Das Problem: Die guten Sachdaten der schlechteren Geometrien (rot) sollen an die leeren guten Geometrien (blau)
Die Lösung im QGIS mit NNJoin
Animation: Die guten Sachdaten der schlechteren Geometrien (rot), die leeren guten Geometrien (blau) und das NNJoin-Ergebnis (grün)

[1] … https://geoobserver.de/2017/02/20/qgis-naechster-nachbar/
[2] … https://lists.fossgis.de/pipermail/fossgis-talk-liste/2021-February/011060.html
[3] … https://plugins.qgis.org/plugins/NNJoin/

QGIS-Tipp: Zonal statistics auf Youtube

Ganz frisch: Gestern veröffentlichte Hans van der Kwast auf seinem Youtube-Kanal ein Video zur “Zonal statistic in QGIS” [1], [2]. Gezeigt werden zwei Möglichkeiten, a) mit Polygonen und b) mit diskretem Raster. Wie immer gut erklärt, einfach mal reinschauen, es lohnt sich … Danke Hans!

[1] … https://www.youtube.com/watch?v=sHfXs_d8VLQ
[2] … https://twitter.com/hansakwast/status/1369224615365652483?s=20

QGIS-Tipp: Negative Säulendiagramme 2

In [1] hatte ich bereits über einen QGIS-Trick berichtet, mit dem man auch komplett negative Werte in QGIS-Säulendiagrammen über zwei Hilfsspalten visualisieren kann. Nun habe ich entdeckt, dass in QGIS 3.18 diese Hilfsspalten nicht mehr nötig sind. Einfach bei den “Layereigenschaften” bei “Diagrammen” die Option “Achse anzeigen” aktivieren und schon klappt’s.

Die Option “Achse anzeigen” in QGIS 3.18

Vielleicht gab es das auch schon in früheren Versionen, in QGIS 3.10 jedenfalls habe ich die Option noch nicht gefunden.

In QGIS 3.10 fehlt die Option “Achse anzeigen” noch

Das Beispielprojekt zum Testen findet Ihr unter: http://www.geoobserver.de/QGIS_Diagramme.zip

[1] … https://geoobserver.de/2018/05/16/qgis-tipp-negative-saeulendiagramme/

WiGIS: Women in GIS

Heute ist der 8. März, der Internationale Frauentag [1]. Seit über 100 Jahren wird dieser Tag begangen. Herzlichen Glückwunsch allen Frauen! Ein Tag, geeignet, um Euch WiGIS – Women in GIS [2] vorzustellen. Zu Ihrer Mission heißt es:

“Women in GIS (WiGIS) ist eine internationale, professionelle und soziale Interessenvertretung für Frauen und ihre Verbündeten. Das Ziel von WIGIS ist es, als sicherer Ort für Frauen aus allen geospatialen Bereichen zu dienen, um auf die Überwindung von:

  • Diskriminierung im Beruf,
  • schlechtere Bezahlung,
  • berufliche Isolation und
  • andere Barrieren, denen sich Frauen gegenübersehen können.

Wir fördern die Beziehungen und den Austausch von Ressourcen zwischen Mitgliedern und Institutionen.

WiGIS ist ein Zusammenschluss von Befürwortern aus dem akademischen Bereich, der Regierung und der Privatwirtschaft mit dem Ziel, die Präsenz von Frauen im GIS-Bereich zu fördern. Zu den Aktivitäten der Organisation gehören gesellige Zusammenkünfte, professionelle Entwicklungs- und Bildungsveranstaltungen sowie Möglichkeiten zum Networking und Mentoring.” [3]

Women in GIS weltweit (Quelle [2])

[1] … https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Frauentag
[2] … https://womeningis.wildapricot.org/
[3] … https://womeningis.wildapricot.org/About-Us
[4] …. https://geoobserver.de/2017/03/09/women-in-gis/

Wie groß ist Dein Land auf einem Planeten?

Wie groß Dein Land auf der Erde wirklich ist, können wir seit TheTrueSize [1] besser einschätzen. Willst Du jedoch wissen, wie groß es im Vergleich mit unseren Planeten und Monden ist, solltest Du Dir mal das interaktive Tool auf “Countries Mapped onto Solar System Bodies” [2]. Interessante Größenverhältnisse werden klar(er).Danke für den Tipp Simon [3]!

Deutschland im Vergleich mit Mond, Venus, Jupiter und Sonne (Quelle [2])

[1] … https://geoobserver.de/2016/03/03/proj-wie-gross-ist-groenland/
[2] … https://engaging-data.com/mapping-countries-planets/?c=72&b=2
[3] … https://twitter.com/simongerman600/status/1367574010725236737?s=20

Zwei PostGIS-Tutorials für Einsteiger

Constantinos Antzakas [1] hat Anfang Februar zwei leichtverständliche PostGIS-Tutorials auf Medium.com veröffentlicht, Teil 1: “Loading geospatial data with PostGIS” [2] und Teil 2: “Driving geospatial data insights with PostGIS” [3]. Ich hoffe, die Reihe wird fortgesetzt, man darf gespannt sein. Lesenswert für Einsteiger und zum Auffrischen 😉

[1] … https://medium.com/@cantzakas
[2] … https://medium.com/greenplum-data-clinics/loading-geospatial-data-with-postgis-83919d6c4cdd
[3] … https://medium.com/greenplum-data-clinics/working-with-geospatial-data-6be87ccd7e03

Test: Rasterdaten in der GeoDB

Eigentlich habe ich mich immer gescheut, Rasterdaten in einer Datenbank zu halten. Was sollte das im “normalen” Betrieb bringen. Hochoptimierte Rasterdaten im Filesystem waren ja auch ok. Trotzdem, irgendwas kribbelte, man sollte es wenigstens mal testen. Immerhin könnte es den Filesystem-Mount sparen (erst recht in verschiedenen Netzwerke und Domains) und man kann auch Rasterdaten via SQL abfragen und ggf. verändern. Klingt dann doch gut, musste ich testen. Und das hab ich dann getan:

  1. Mit QGIS aus Dutzenden von Kacheln mit “Raster / Sonstiges / Virtuelles Raster generieren …” ein VRT bilden (Tipp vom Kollegen, nachdem ich mit raster2pgsql mit -d und -a nicht wirklich glücklich wurde)
  2. dann raster2pgsql (GDAL) auf die VRT-Datei
  3. psql mit der *.sql-Datei und ab in die Datenbank

z. B. so:

raster2pgsql -s 25832 -b 1,2,3 -N 0 -I -l 2,4,8,16,32,64 -d -M ./alle.vrt -C -r -F raster_hal.2020 -t 256x256 >temp_start.sql

psql -d mikee. -f ./temp_start.sql

Ausgeführt und die Ergebnisse sind wirklich bemerkenswert, nur noch ein Connect zur Datenbank, den brauche ich für die Vektordaten sowieso, kein Netzlaufwerk mehr nötig, Performance 1A, siehe [1]!

Nachteil momentan: die DB-ist noch ziemlich groß. Tests mit (meinen) hochkomprimierten Daten schlugen fehl [2]. Das Verhältnis von Roh- zu komprimierten Daten ist momentan 7:1 (14 GByte vs. 2 GByte) Wer also Tipps hat, gern in den Kommentaren oder auf der Liste [2], ich warte drauf, oder jage ich einem Phantom hinterher 😉

Die Rasterdaten in der PostgreSQL/PostGIS-DB, Einblick via DBeaver und 1A-Performance unter QGIS (alles lokal auf Testrechner: Mac M1, 16 GByte)

[1] … https://www.youtube.com/watch?v=NUkigcBTkfY&feature=youtu.be&vq=hd1080p60
[2] … https://lists.fossgis.de/pipermail/fossgis-talk-liste/2021-February/011086.html
[3] … https://postgis.net/docs/using_raster_dataman.html
[4] … https://gdal.org/drivers/raster/postgisraster.html
[5] … https://digibib.hs-nb.de/file/dbhsnb_thesis_0000002241/dbhsnb_derivate_0000002867/Bachelorarbeit-Kaselow-2019.pdf

Faszinierend: Myriahedrische Projektionen

Drei Screenshots animiert (Quelle [1])

Um unseren Globus zu entfalten wurden seit langer Zeit Verfahren entwickelt, welche alle versuchen, die gekrümmte Erdoberfläche in eine Ebene abzubilden. Unsere Vorstellung davon ist sicher sehr unterschiedlich. Das wunderbare, interaktive Projekt “Unfolding the Earth: Myriahedral Projections” von Nico Belmonte [1] versucht, uns die Vorstellung zu erleichtern. Einfach mal zwischen den Projektionen wechseln, mit der Maus der neu entstandene Ebene drehen, mit “Unfold”-Regler die Erde zusammen oder auseinander falten und staunen … Erklärungen gibt’s unter [2].

[1] … http://philogb.github.io/page/myriahedral/#
[2] … https://twitter.com/philogb
[3] … https://www.win.tue.nl/~vanwijk/myriahedral/