Einen coolen Beitrag zum Einstieg für GIS-Neulinge und als Auffrischung für gestandene GIS-Nutzer (Profis und Nerds) habe ich bei GISGeography in „25 Must-Know GIS Editing Tools“ [1] gefunden. Trace, Move, Rotate, Buffer, Scale, Reshape, Simplify, … die meisten Funktionen kennt Ihr vermutlich, aber hättet Ihr auch alle zusammen gekriegt? 😉
Einen interessanten Beitrag von Rashid Jaafar zum Thema „GPS & Co“ [1] habe ich neulich auf LinkedIn gefunden und möchte ihn hier für Euch weiter leiten, direkt als Übernahme, da Nicht-LinkedIn-Nutzer ohne Anmeldung momentan dort auch nicht mitlesen können. Danke Rashid Jaafar für die Aufklärung und Zusammenfassung bzgl. der verschiedenen Systeme und Bezeichnungen. Gut, mal wieder dran erinnert zu werden 😉
„📡 GPS vs. GNSS:
Warum viele den Begriff falsch verwenden und warum es in der Vermessung richtig teuer werden kann.
Im Alltag sagen die meisten einfach „GPS“. Auf der Baustelle, im Auto, sogar in Fachgesprächen.
Aber als Vermesser weißt du: GPS ist nur EIN System. GNSS ist die ganze Welt.
Und genau dieser Unterschied entscheidet darüber, wie schnell dein Fix kommt – wie stabil deine Lösung ist – und wie präzise deine Arbeit am Ende wird.
🇺🇸 GPS (USA)
Global Positioning System Das amerikanische System. Der „Vater“ aller Navigationssatelliten. Start: 1978 Für viele Jahre das Einzige, was es gab.
🇪🇺 Galileo (Europa)
Das modernste zivile System der Welt. Extrem stabil. Extrem präzise. Start: 2016 Für Vermesser heute fast unverzichtbar.
🇷🇺 GLONASS (Russland)
Start: 1982 Robustes System, hilfreich bei schlechten Sichtbedingungen. In Kombination mit GPS/Galileo sehr wertvoll.
🇨🇳 BeiDou (China)
Start: 2000 / global seit 2020 Sehr schnelle Signale, moderne Satelliten – und in vielen Receivern längst Standard.
🔍 Der echte Unterschied?
GPS = ein System GNSS = alle Systeme zusammen.
In der Praxis bedeutet das:
🔸 Mehr Satelliten 🔸 Weniger Signalabbrüche 🔸 Bessere Genauigkeit 🔸 Schnellere Fix-Lösung 🔸 Stabiler unter Bäumen, Brücken, Gebäuden 🔸 Verlässlicher bei Maschinensteuerung & Drohnen
Kurz gesagt:
Wer heute noch „GPS“ sagt, misst eigentlich mit GNSS. Und wer nur GPS nutzt, verschenkt Präzision.
💬 Eure Erfahrung zählt:
Welche Genauigkeit erreicht ihr aktuell mit eurem System?
RTK? NRTK? SAPOS? VRS Now?
👇 Schreibt eure Werte in die Kommentare – ich vergleiche gern!
🔸 Teile den Beitrag, damit mehr Leute den Unterschied verstehen.
Animation: Donut-Polygon-Generierung mit KomGIS+ via ERASE
Donut-Polygone, mitunter auch als Kreisringlöcher oder Inselpolygone bezeichnet, werden im GIS immer wieder gebraucht, z. B. dann, wenn eine Fläche ein Gebiet nicht vollständig, sondern auch eine Insel oder ein Loch enthält. In einigen GI-Systemen gibt es dafür spezielle Werkzeuge, in manchen, z. B. unserem KomGIS+ nicht. Aber es braucht sie auch nicht zwangsläufig, da man auch mit den ganz normalen Geoprocessing-Funktionen solche Polygone erzeugen kann. Praxisbeispiel war ein Nutzeranfrage: „Ich brauche alle Flurstücke einer Gemarkung, aber ohne die darin liegende Dorflage“. Wie es gelöst werden, wird in den folgenden drei Schritten gezeigt:
Schritt 1: Erzeugen/Beschaffen des Aussenpolygons (z. B. die Gemarkung)
Schritt 2: Erzeugen/Beschaffen des Insel- oder Lochpolygons (z. B. die Dorflage)
Schritt 3: Ermittlung des Donut-Polygons durch Geoprozessing mit der ERASE-Funktion (Gemarkung minus Dorflage)
Schritt 4: Berechnung der Zielflurstücke mittels Geoprozessing via CLIP-Funktion (Flurstücke gegen Donut-Polygon)
Screenshot 1: Geoprozessing mit ERASE – PrinzipdarstellungScreenshot 2: Ausgangssituation – Die Flurstücke im BearbeitungsgebietScreenshot 3: Schritt 1 – Erfassen des AussenpolygonsScreenshot 4: Schritt 2 – Erfassen des Insel/LochpolygonsScreenshot 5: Schritt 3 – Geoprozessing mit ERASE – Löschen des Loches aus dem Aussenpolygon – Ergebnis ist das Donut-PolygonScreenshot 6: Schritt 4 – Geoprozessing mit CLIP – „Ausstanzen“ der Flurstücke mit dem Donut-Polygon als „Maske“Screenshot 7: Ansicht des finalen Ergebnisses Flurstücke mit Insel/Loch ohne weitere Layer
DGGS – Diskrete Globale GitterSysteme – sind Mosaike, die die gesamte Erdoberfläche abdecken und in diskrete Zellen unterteilen (vgl. [1]). Sie dienen der weltweiten Geokodierung, mit ihnen kann man jeden Punkt der Erde referenzieren, neutral und ohne (teilweise nicht vorhandene, fehlerhafte oder missverständliche) Adressdaten. Je feiner eine solches Netz ist, desto genauer wird die Ortsangabe. Im Laufe der Zeit der wurde eine Vielzahl solcher Systeme geschaffen. Das neue QGISL-Plugin „Vgrid“ [3] stellt Euch einen einfachen Zugang zu den verschiedenen DGGS UND jede Menge DGGS Tools zur Verfügung, z. B. die Umwandlung von Polygonen in die Geometrien eines DGGS. Der Code findet Ihr unter GitHub [4].
Animation (Bildquelle [2], [7])
Den Tipp habe ich bei Matt Forrest im LinkedIn [7] gefunden. Bei mir hat die Installation momentan weder auf dem Mac noch unter Windows geklappt, aber das liegt vielleicht auch an mir 😉 Ihr habt vielleicht mehr Erfolg und könnt mir ggf. einen Tipp geben, ich suche weiter …
Und, wie stehst Du zum Shapefile? (Bildquellen: [2], [3])
Aus aktuellen Anlässen habe ich den Beitrag „ESRI-Shape-File: Typische Fehler im Handling“ [1] aktualisiert. Bitte beachtet beim Umgang mit Shapefiles alle dort aufgeführten Fehlerquellen und versucht in jedem Fall, diese zu vermeiden, auch wenn Euer derzeitiges GIS einige dieser typischen Fehler toleriert. Spätestens bei der Weitergabe der Daten oder dem Import in eine GeoDB werden sie Euch einholen 😉
Na, das ist ja mal eine gute Nachricht, seit Jahren habe ich mir eine solche Funktion gewünscht und auch hier darüber berichtet [1]. Clean & Build, so wie früher zu ARC/INFO-Zeiten. Der Einsatz von Clean & Build war quasi nach jedem Editiervorgang Pflicht, das Ergebnis dann immer ein sauberer und topologisch korrekter Datenbestand. Irgendwann hat ESRI dann mit dem Shapefile die saubere Topologie aufgegeben, leider und für mich bis heute unverständlich.
Nun aber wirklich zur guten Nachricht: Crunchy Data (@crunchydata) hat auf X (ehemals Twitter) [2] mitgeteilt, dass ab PostGIS 3.6 (hier RC2) [6] eine neue Funktion ST_CoverageClean [3] zur Verfügung steht. Für mich liest sich das wie die Lösung für Clean & Build mit GEOS/PostGIS-Mitteln. Ergänzt wird z. B. noch um ST_CoverageUnion [4] und ST_CoverageSimplify [5]. Danke dafür, unersetzlich!
Hier der Original-Tweet [2]:
PostGIS 3.6 will be out soon and we just got a sneak peak of a new function: ST_CoverageClean.
Ever worked with polygons that almost tile perfectly – except for those pesky gaps or overlaps? That’s a coverage cleaning problem.
Wusstet Ihr schon, dass sich die Erde schneller dreht? Marginal, aber immerhin. Möglicherweise war sogar gestern der kürzeste Tag Eures Lebens?
Bisher kannten wir die Addition einer die Schaltsekunde [1], [2], ab jetzt scheint es umgekehrt zu sein, wir müssen eine Sekunde abziehen. Die Ursachen könnten sein: Masseverschiebung durch Gletscherschmelze und/oder Veränderungen im flüssigen Erdkern? Obwohl die Zeitverschiebung klein erscheint, hat sie auch auf unser tägliches Leben direkte Auswirkungen, z. B. bei der Nutzung von GPS. Wer es ausführlicher wissen möchte, dem empfehle ich die Beiträge auf DW [3], N-TV [4] und Stern [5] sowie unser oft schon in Vergessenheit geratenes Schulwissen unter [6].
Screenshot: “GIS in Landschaftsarchitektur und Umweltplanung” beim VDE-Verlag (Bildquelle [1])
Prof. Dr. Matthias Pietsch und M. Sc. Matthias Henning von der Hochschule Anhalt haben 2025 gemeinsam das GIS-Grundlagenwerk „GIS in Landschaftsarchitektur und Umweltplanung“ [1] heraus gegeben. Wie der Titel schon vermuten lässt, wendet sich das Buch an eine spezielle Zielgruppe, nämlich insbesondere an „Praktiker, Wissenschaftler und Studierende in den Bereichen Landschaftsarchitektur, Geoinformatik, Geowissenschaften sowie im gesamten Planungs-, Bau- und Umweltbereich“ [1]. In der Kurzvorstellung heißt es:
„In der Landschaftsarchitektur und Umweltplanung sind Geoinformationssysteme (GIS) zu Standardwerkzeugen geworden. Heute stehen eine Vielzahl an Datengrundlagen und Erfassungsmethoden zur Verfügung. Durch fachliche und technische Standardisierungsinitiativen stellen sich Anforderungen an Planer und Verwaltungen sowie an Hochschulen, sich in der Ausbildung intensiv damit auseinanderzusetzen, um die dadurch erzielbaren Verbesserungseffekte zu erreichen. Dazu ist ein entsprechendes Grundverständnis notwendig. Darüber hinaus bietet der Einsatz von GIS in der Landschaftsarchitektur und Umweltplanung eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten. Dieses Lehrbuch leistet einen Beitrag, um den Einstieg in die Thematik zu erleichtern. Dazu werden relevante Grundlagen dargestellt, GIS-Methoden erläutert und anhand einer Auswahl von Praxisbeispielen die konkrete Umsetzung dargestellt.“ [1]
Ich hatte schon das Glück, über eine Fachkollegin ein komplettes Wochenende Einblick in das Buch zu erhalten. Behandelt werden neben den GIS-Grundlagen auch Datenquellen, Datenerfassungsmethoden, Standards und Standardisierungsinitiativen, Basiswerkzeuge und Funktionen von GIS, GIS-Methoden sowie eine Reihe praxisnaher Anwendungsbeispiele. Zu meiner ganz persönlichen Freude dienen auch reale Fälle und Daten aus der GIS-Welt in Halle (Saale) [2] der Veranschaulichung einschlägiger Themen. Mein Fazit: Es lohnt sich sowohl als Startliteratur für GIS-Einsteiger wie auch als Nachschlagewerk für Fortgeschrittene, in jeden Fall meine #geoObserver-Empfehlung!
Für alle, die sich mit GIS-Programmierung im Open Source Umfeld beschäftigen, ist das neue Buch „Introduction to GIS Programming – A Practical Python Guide to Open Source Geospatial Tools„ von Professor Dr. Qiusheng Wu [1] vielleicht ein Tipp. Eine Vorschau auf die Inhalte findet Ihr im Table of Contents [2], [3]. Schaut mal rein, es lohnt sich! Und trotz guter Erfahrungen mit der KI ist es für mich ein gute Sache, auch mal (wieder) ein richtiges Buch zu benutzen 😉 Übrigens, gestern kam die Nachricht [5], dass die Publikation jetzt auch in deutscher Sprache verfügbar ist.
Mashford Mahute (@MashfordMahute) [1] ist ganz sicher einer der auf X (ehemals Twitter) oft gelesenen GIS-Experten, ich jedenfalls freue mich immer auf seine Beträge. Sehr oft wird wirklich GIS-Wissen weiter gegeben, vieles kennt man schon, oft aber nicht in dem Umfang, der Vollständigkeit und der grafischen Übersicht. Mein Beispiel heute: die Übersicht über die heute gängigen GIS-Datei-Formate [2]. Ich finde mich meine Ansichten dazu bestätigt. Und wer meint, typische CAD-Formate gehören eigentlich nicht zu GIS-Datei-Formaten, dem könnte ich zustimmen, aber diese spielen heute eben immer noch eine große Rolle beim Austausch zwischen den GI- & CAD-Systemen.
30 GIS File Formats every GIS professional should know.