OMG, da brodelt was. Scheinbar ist der Referentenentwurf zur Novellierung des Bundeswaldgesetzes [1] durchgesickert und da stehen Dinge drin, die wir als Mapper und Verfechter freier Daten gar nicht lustig finden können. So sollen z. B. die Zustimmung eines Waldbesitzers nötig sein, um in „seinem“ Wald Wege zu erfassen. Kommt das durch wäre das eine Riesengefahr für alle freien Tools zur Erfassung freier Geodaten und aus für die Nutzung dieser, z. B. wären Komoot, Strava und andere Outdoor-Apps betroffen, Teile der freien OSM-Daten und ihrer Grundidee sind in Gefahr! Nun versucht man zu beschwichtigen, aber der Leak ist draußen und ehrlich, ich halte schon diese Idee für absurd. Aber lest selbst in [1] … [4].
[1] … https://www.forstpraxis.de/sites/forstpraxis.de/files/2023-11/231110_Referentenentwurf_BWaldG.pdf
[2] … https://www.forstpraxis.de/neues-bundeswaldgesetz-das-plant-cem-oezdemir-fuer-die-waldbesitzer-22545
[3] … https://www.heise.de/news/Komoot-Paragraf-und-die-Novellierung-des-Bundeswaldgesetzes-9535062.html
[4] … https://www.chip.de/news/Neuer-Gesetzesentwurf-koennte-Nutzung-von-Navi-Apps-beschraenken_185037321.html
Nur ein Referentenentwurf, dass wird so kein Gesetz. Viel wichtiger und machbar wäre es aber, Portale darauf zu verpflichten, die Inhalte redaktionell auf Rechtmäßigkeit zu prüfen.
Z.B. der Anteil illegaler Trails in Schutzgebieten ist …naja… ernüchternd.
Der Grundidee kann ich schon was abgewinnen. Durch den Absatz 3 kann verhindert werden, dass Wege “neu” entstehen. Gleichzeitig ist aber die Katasterverwaltung in der “Pflicht”, die Nutzungsart “Weg” korrekt auszuweisen. Damit hat es sich dann mit der Erstmaligkeit auch erledigt.
Vielleicht ist es sogar ein Vorteil, denn nun kann der Waldbesitzer an die OSM’ler herantreten und seine Wege zur Übernahme in den freien Datenbestand einreichen.
Damit kann der Frust beseitigt werden, wenn ein anfänglich guter Weg dann mitten im Nichts endet und man sich mit der Machete in der einen Hand und Fahrrad in der Anderen eine Verbindung entlang der Kartendarstellung bahnen will.
Wie bei so vielem schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Einerseits lasse ich mich gern mittel Komoot navigieren. Andrerseits sollte es auf Wegen erfolgen, die nicht erst in letzter Zeit durch moderne Freizeitaktivitäten entstanden sind.
Ich sehe das ähnlich. Zum einen ist ein Weg eben da und somit ein Bestandteil der topografischen Karte ab einem bestimmen Maßstab. Soll/darf dieser nicht benutzt werden, so ist das in seinen Sachdaten zu erfassen und das Routing routet dann eben nicht dort lang. Als Weg in der Karte hat er jedoch seine Berechtigung. Entstehen neue Wege, gewollt oder ungewollt, sind sie aber eben auch da und es gilt das gleiche wie oben.
Sollte sich die Idee des Referentenentwurfes durchsetzen, wird das Nachahmung finden und vielleicht muss ich dann noch den Hauseigentümer fragen, ob ich sein Haus mappen darf oder den Baum auf seinem Flurstück? Übrigens oft Objekte, die man auf jedem Luftbild sieht. Absurd, oder?