QGIS: v3.4 Madeira released

Die GEO-Nachricht vom Wochenende, ein neues QGIS-Realease ist mit v3.4. Madeira online gegangen und kann von jedermann geladen, genutzt und durch viel Input verbessert werden. Glückwunsch und DANKE an das QGIS-Entwickler-Team, die Projektbeteiligten und die Sponsoren!

Ein Blick ins Changelog zeigt Euch alle Verbesserungen.

Sachsen-Anhalt & die geheime ALK?

Eigentlich ist es unfassbar, aber irgendwie hatten wir uns wohl schon dran gewöhnt. Die Grenzen eines Flurstücks und die dazugehörige Flurstücksnummer (eben NUR EINE NUMMER!) sind im LSA quasi GEHEIM, weil DATENSCHUTZRELEVANT!(?) Und, jetzt kommt’s: Das gibt’s nur in Sachsen-Anhalt, per Gesetz! Aber, warum? In der ADV schmunzelt man schon seit Langem!

Das Problem ist bekannt, es wurde schon des Öfteren thematisiert, auch vom #geoObserver, siehe [1]. Datenschutz-Spezialisten haben wir angesprochen, die Antwort: Wartet auf die DSVGO, die wird es (hoffentlich) bundesweit vereinheitlichen. OK, eine Hoffnung, weil es ja wirklich einfach nicht zu verstehen ist, warum diese Daten in allen anderen Bundesländern offen sind, nur im LSA nicht.

ALKIS_TH_ScreenShots_640_low.gif
Problem und Lösung: So sollte es auch bald in Sachsen-Anhalt für JEDEN aussehen?
Hier simuliert mit den freien Thüringer Flurstücken
(Download-Quelle: https://www.geoportal-th.de/de-de/…-ALKIS-flurweise)

Aber ENDLICH: Nun gibt es einen neuen Vorstoß, mit diesem Misstand aufzuräumen, das Ganze mal zu normalisieren. Die BDVI-Landesgruppe Sachsen-Anhalt hat Anlauf genommen, sie fordert im Rahmen des Gesetzes zur Anpassung des Datenschutzrechts in Sachsen-Anhalt an das Recht der Europäischen Union (DSAnpG EU LSA) “den längst obsoleten Vorbehalt des berechtigten Interesses für jegliche Auszüge aus der Liegenschaftskarte aus § 13 Vermessungs- und Geoinformationsgesetz Sachsen-Anhalt (VermGeoG LSA) zu tilgen.” Die Details findet Ihr in [2].

Glückwunsch und Danke an die Fachkollegen vom BDVI Sachsen-Anhalt!

BDVI-Ausschnitt_1.jpg

Das netzwerk | GIS Sachsen-Anhalt unterstützt ausdrücklich diese Initiative, der #geoObserver sowieso, siehe [1]. Mögen die Daten, die der Bürger finanziert und die nicht dem Datenschutz unterliegen auch für den Bürger verfügbar werden, möge unser schönes Sachen-Anhalt tatsächlich #moderndenken!

PS: Übrigens, in anderen Regionen geht man noch viel weiter [4].

[1] … https://geoobserver.de/2017/01/10/kurios-oder-todernst-datenschutz-flurstuecksnummern/
[2] … https://www.bdvi-lsa.de/fileadmin/Assets-Landesgruppen/LG_Sachsen-Anhalt/Dateien/18-10-10_Stn-DSAnpG-EU_bdvi.pdf
[3] … https://www.bdvi-lsa.de/de/aktuelles/aktuelles/detail/view/dsanpg-eu-lsa/
[4] … https://geoobserver.de/2018/01/18/st-gallen-offene-eigentuemerdaten/

OLC – Open Location Code

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Standorte anzugeben. Am häufigsten werden sicherlich Koordinaten in einem bekannten(!) Projektionssystem verwendet (X,Y oder RW, HW oder Lat, Lon, …). Diese Angabe ist oft etwas sperrig, Koordinaten ohne Projektionsangabe sind oft unbrauchbar.

Um dem zu begegnen, wurde der OLC – Open Location Code, oft auch “Plus Code” kreiert. Weltweit eindeutig, in unterschiedlicher Genauigkeit verwendbar, Rückschlüsse auf die Räumliche Nähe zulassend, von Google unterstützt und OFFEN.

Generieren kann man die OLCs ganz einfach z. B. mit https://plus.codes/ und http://ausleuchtung.ch/olc/. Mit der linken Maustaste auf eine Standort klicken und schon wird der OLC erzeugt und kann verwendet werden.

Beispiel “Hallesche Pauluskirche”:

OLC_OSM_1.jpg
Beispiel für die Erzeugung des OLC für die Pauluskirche
http://ausleuchtung.ch/olc/?c=9F3HFXWF+7GH

OLC_PlusCodes_1.jpg
Nachnutzung des erzeugten OLC in PlusCodes durch Eingabe in der URL
https://plus.codes/9F3HFXWF+7H6 

OLC_Google_1.jpg
Nachnutzung des erzeugten OLC in GoogleMaps durch Eingabe im Suchfeld 

[1] … https://www.openstreetmap.org/user/Alex-7/diary/45146
[2] … https://de.wikipedia.org/wiki/Open_Location_Code

PostgreSQL released: v11

PosgreSQL_v11_Released_Screenshot_1.jpg

Die weltweit fortschrittlichste Open-Source-Datenbank ist fast genau ein Jahr nach der Veröffentlichung des letzten großen Version 10 (5.10.2017) wieder aktualisiert worden. Am 18.10.2018 wurde PostgreSQL v11 veröffentlicht.

Hier die Highlights:

  • Erhöhte Robustheit und Performance für die Partitionierung
  • Transaktionen, die in gespeicherten Prozeduren unterstützt werden
  • Erweiterte Funktionen für die Abfrageparallelität
  • Just-in-Time (JIT) -Kompilierung für Ausdrücke
  • Allgemeine Verbesserungen der Benutzerfreundlichkeit

Die kompletten Release Notes findet Ihr unter: https://www.postgresql.org/docs/11/static/release-11.html

“131 Yottabytes in Version 11 (das sind 131 Millionen mal 1 Million Terabytes)” [2]

Und wenn sich noch ein Zweifler fragt, ob so eine offene, lizenzkostenfreie Datenbank auch genug Kapazität für die Daten hat, dann kann auf ich folgende Quellen verweisen:

[1] … https://blog.2ndquadrant.com/postgresql-maximum-table-size/
[2] … http://www.datenbankforum.com/threads/postgresql-maximum-table-size.4435/

Open Data Halle: Neue Themen

Das hallesche Open Data Portal [1] wächst kontinuierlich. Momentan sind 86 Themen verfügbar, neu hinzu gekommen sind im letzten Schwung Daten über Lärmbelastete Flächen und einige neutrale Gittersysteme, welche Langzeitstatistiken auf immer gleicher, zeitlich unveränderter Grundlage ermöglichen sollen [2].

OpenData_Halle_Laerm_Screenshot_1.jpg
Open Data – Portal Halle, Screenshot Lärmbelastete Flächen – Straßenlärm 24h 

[1] … https://geoobserver.de/2018/02/22/opendata-in-halle-saale/
[2] … https://geoobserver.de/2012/07/11/statistische-analyseeinheiten-gitter-hexagone/

20 Jahre GDAL

Die Erinnerung von Even Rouault und der darauf folgende Tweet von @cartocalypse kamen zu richtigen Zeitpunkt, nun wissen wir Bescheid: die von vielen (mitunter auch unbewusst*) genutzte GDAL – Geospatial Data Abstraction Library ist am 17.10.2018 20 Jahre alt geworden. Vor 20 Jahren veröffentlichte Frank Warmerdam im CSV-Repository die erste Version.

Der #geoObserver sagt: HERZLICH GLÜCKWUNSCH und Danke Frank!

GDAL_Repository_FW_Screenshot_1.jpg
Zeitreise 20 Jahre zurück. Am 17.10.1998 wurde die erste GDAL-Version eingecheckt
(Screenshot, Quelle: https://github.com/OSGeo/gdal/commit/149db916aafcbee9bb64572fafda83441c94a552

 auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Geospatial_Data_Abstraction_Library

* … Jeder QGIS-Nutzer arbeite mit GDAL!

Denkmalinformationssystem LSA online

Mit mehr als 36000 sachsen-anhaltinischen Denkmalen ist das Denkmalinformationssystem LSA nun online. Nach jahrelanger Detailarbeit stehen nun allen Denkmalinteressierten Informationen aus den Kategorien Kleindenkmal, Baudenkmal, Archäologisches Kulturdenkmal, Denkmalbereich und Archäologisches Flächendenkmal zur Verfügung.

Neben der Web-Anwendung für alle betreibt das LSA auch einen QGC-konformen WMS, allerdings derzeit nur mit personalisiertem Zugriff.

Denkmalinformationssystem_LSA_Screenshot_1.jpg
Hallescher Ausschnitt aus dem  Denkmalinformationssystem LSA mit Identifikation der Pauluskirche und des Paulusviertel
(Quelle: https://lda.sachsen-anhalt.de/denkmalinformationssystem/)

ÖPNV-Karte

Eine OpenStreetMap-basierte Karte mit dem Fokus auf den ÖPNV findet Ihr unter www.öpnvkarte.de. Erstellt wird die Anwendung von Melchior Moos, genutzt werden die freien OpenStreetMap-Daten. Da heißt natürlich im Umkehrschluss, dass jeder via OSM Einfluß auf Vollständigkeit und Aktualität haben kann. Interessante Details zur ÖPNV-Karte findet Ihr in den FAQs auf der linken Seite.

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Die ÖPNV-Karte im Gebiet von Halle (Saale), bemerkenswert die lange Straßenbahn bis Bad Dürrenberg

Die Geschwindigkeit in den Änderungen der OSM-Daten hab ich mal getestet: am 17.10.2018, 7:46 Uhr wurde von mir der Carsharing-Punkt in Halle, Zillestraße gelöscht. Mal sehen, wann das Löschergebnis in der ÖPNV-Karte verfügbar ist (Hintergründe findet Ihr aus in den FAQs).

oepnv_karte_Screenshot_1.jpg
Hier ist der Carsharing-Punkt noch zu sehen.

Shetland in a Box?

Diese Schotten haben echte Probleme – kartografische Probleme. Das schottische Parlament hat wirklich ein Gesetz beschlossen, welches es öffentlichen Einrichtungen untersagt, die Shetland Islands in einer Box am Rand der Karte zu zeigen. Die Netzwerke waren voll mit Meldungen und Diskussionen dazu.

Einen lesenswerten Beitrag, der versucht, das Ganze wieder ins rechte kartografische Licht zu rücken findet Ihr bei Kenneth Feld  “In praise of insets”. Amüsant die Schluß-Überlegung: Was würde eigentlich passieren, wenn die Falklandinseln oder Hawai auf dieselbe Idee kämen. In jedem Fall ein viel größerer Kartenpapierverbrauch und unleserliche Karten.


Ab sofort verboten: Die Shetland-Inseln in einer Box (Quelle: https://ichef.bbci.co.uk/news/660/cpspro…1801049_shetlandbox.jpg)

[1] … https://www.bbc.com/news/uk-scotland-scotland-politics-45733111
[2] … https://twitter.com/AmericanGeo/status/1048588895162707971

Update 16.10.2018, 10:00 nach dem 1. Kommentar:


Auch eine Möglichkeit 🙂