Gestern, am Donnerstag, den 11.09.2025 gab GDAL-Maintainer Even Rouault per Mail [1] bekannt, dass eine neue Version (Bugfix Release) der universellen GDAL-Bibliothek [2] zur Verfügung steht, aktuell ist nun GDAL v3.11.4 ein Bug Fix Release. GDAL steht für Geospatial Data Abstraction Library und ist vor allem als Kommandozeilen-Tool, aber auch als wesentlicher Bestandteil von QGIS bekannt. Die Neuerungen findet Ihr auf GitHub [3].
Screenshot: QGIS im „Stream digitizing“-Mode („Laufende Digitalisierung“)
Da arbeitet man nun schon jahrelang und täglich mit einer Software und doch hat man manche Funktionen immer noch nicht entdeckt 😉 So ging es mir kürzlich in QGIS. Wusstet Ihr, dass man im QGIS mit dem „Stream digitizing“-Mode („Laufende Digitalisierung“) Objekte erfassen kann? Mir war es neu, Danke für den Tipp im Tweet [1] von Mykola Kozyr (@MykolaKozyr)
Hier der Original-Tweet [1] mit dem „Stream digitizing“-Mode in Aktion:
Screenshot: KomGIS+ und Open Route Service in Aktion
Über den Open Route Service (ORS) [1] habe ich hier [2] schon des Öfteren berichtet. Seit einiger Zeit steht der ORS auch den KomGIS+ [3] Nutzern im Grafik-Modul zur Verfügung. Es können für das Routing-Profil „Auto“ die Distanz in Minuten (1 … 25 min) oder Kilometern (1 … 36 km) sowie die Intervalle angegeben werden. Die Isochronen werden um eine bzw. mehrere Adressen oder um einen zu digitalisierenden Punkt ermittelt. Wie einfach sich die ORS-Funktion im KomGIS+ bedienen läßt, sieht ist in folgenden Youtube-Video [4] demonstriert.
Erst letzte Woche habe ich Euch über mein neues QGIS-Plugin: “Set Layer Transparency” [1] informiert und seit gestern ist ein Update, die Version 0.2 verfügbar. Wichtigste Verbesserung ist der Live-Preview, also die Live-Vorschau, um bereits beim Einstellen der Transparenz zu erkennen, wie sich die Änderungen auf die Themen (Layer) auswirken werden.
Screenshot: Ab v0.2 ist eine Live-Vorschau (“Live-Preview”) integriert
Details zum Plugin findet Ihr unter [2], [3], den Code auf GitHub [4]. Außerdem wurde ein Youtube-Video ergänzt [3]
Das Problem kennt Ihr vielleicht: Immer, wenn man im QGIS ein neues Thema (Layer) einlädt, wird dieses mit 100% Deckkraft (Opacity) geladen und verdeckt sehr oft die schon vorhandene Inhalte. Das kann mitunter ziemlich stören, eine sinnvolle Default-Transparenz, z. B. 75% wäre IMHO wünschenswert. Also, was liegt näher als ein Plugin zu nutzen? Transparenz-Plugins gab es schon einige, alle gut, aber irgendein Feature fehlte (mir) immer. Deshalb hatte ich mich entschlossen, selbst eins zu schreiben, ChatGPT war dabei eine große Hilfe 😉
Screenshot: Alle Layer wurden vorher auf 70% Transparenz eingestellt und die zwei markierten Layer nun auf 10% Transparenz (entspricht 90% Opazität)
Mit dem Werkzeug kann der Nutzer für alle oder nur die markierten Thmen (Layer) on bloc die Transparenz zwischen 0 … 100% einstellen, wobei 0% Transparenz volle Deckkraft (also 100% Opazität) und entsprechend 100% Transparenz volle Durchsichtigkeit (also 0% Opazität) bedeuten. Der zuletzt eingestellte Transparenz-Wert wird gespeichert, auch für die nächste QGIS-Sitzung.
Der GeoBasis_Loader [1] hat wieder Datenzuwachs bekommen. Seit der letzten Meldung vom 04.08.2025 sind 37 Themen hinzu gekommen, darunter die historischen Daten im Katalog 8 und neu seit gestern die ALRIS-Daten (Amtliche Landes-Radverkehrsinfrastruktur-Informationssystem) aus Sachsen-Anhalt [4], [5].
Screenshot: ALRIS-Daten im GeoBasis_Loader und Vorschau auf GeoBasis_Loader v1.4
Aktuell stehen damit 688 Themen im GeoBasis_Loader zur Verfügung, vgl. Status [2]. Den aktuellen Stand der Datenbefüllung im GeoBasis_Loader findet Ihr immer unter “GBL: Meldungen & Störungen” [3]
All diejenigen, die aus den Geodaten neben der klassischen Visualisierung, Abfrage und einfachen Analyse viel mehr Erkenntnisse ziehen und sich den Daten eher wissenschaftlich annähern wollen, sei ein Blick auf GeoDa [1] empfohlen. Dort heiß es:
„GeoDa ist ein kostenloses Open-Source-Softwaretool, das als Einführung in die räumliche Datenwissenschaft dient. Es ist darauf ausgelegt, neue Erkenntnisse aus der Datenanalyse zu erleichtern, indem räumliche Muster erkundet und modelliert werden. …
Das Programm bietet eine benutzerfreundliche und grafische Oberfläche für Methoden der explorativen räumlichen Datenanalyse (ESDA), wie räumliche Autokorrelationsstatistiken für aggregierte Daten (mehrere tausend Datensätze) und grundlegende räumliche Regressionsanalyse für Punkt- und Polygondaten (Zehntausende von Datensätzen).“ [1]
Die verfügbaren Methoden findet Ihr im interaktiven GeoDa Cheat Sheet [3], eine umfangreiche Dokumentation [4] steht online zur Verfügung.
Bereits 2003 im Team um Dr. Luc Anselin an der Universität Chicago entstanden wird GeoDa bis heute weiter entwickelt, die neuste Release 1.22.0.20 stammt vom31.07.2025.
GeoDa ist unter WIndows, MacOS und Linux (Ubuntu) verfügbar [5].
Das QGIS-Plugin “QuickPolygonRepair” [1] steht mittlerweile in der Version 0.2 zur Verfügung. Neu in v0.2 sind das Löschen doppelter Stützstellen, die Einbettung in die ToolBar „#geoObserver Tools“ sowie einige kleine Änderungen im Wording. Die kompletten Details zum Plugin sind unter [1] verfügbar. Übrigens, falls Ihr Testdaten in ausreichender Menge generieren wollt, schaut Euch mal mein Plugin „RandomPolygons“ [3]
Screenshot 1: Ab v0.2 werden auf Wunsch auch doppelte Punkte entferntScreenshot 2: Einbindung in die Toolbar „#geoObserver Tools“ ab v0.2
Na, das ist ja mal eine gute Nachricht, seit Jahren habe ich mir eine solche Funktion gewünscht und auch hier darüber berichtet [1]. Clean & Build, so wie früher zu ARC/INFO-Zeiten. Der Einsatz von Clean & Build war quasi nach jedem Editiervorgang Pflicht, das Ergebnis dann immer ein sauberer und topologisch korrekter Datenbestand. Irgendwann hat ESRI dann mit dem Shapefile die saubere Topologie aufgegeben, leider und für mich bis heute unverständlich.
Nun aber wirklich zur guten Nachricht: Crunchy Data (@crunchydata) hat auf X (ehemals Twitter) [2] mitgeteilt, dass ab PostGIS 3.6 (hier RC2) [6] eine neue Funktion ST_CoverageClean [3] zur Verfügung steht. Für mich liest sich das wie die Lösung für Clean & Build mit GEOS/PostGIS-Mitteln. Ergänzt wird z. B. noch um ST_CoverageUnion [4] und ST_CoverageSimplify [5]. Danke dafür, unersetzlich!
Hier der Original-Tweet [2]:
PostGIS 3.6 will be out soon and we just got a sneak peak of a new function: ST_CoverageClean.
Ever worked with polygons that almost tile perfectly – except for those pesky gaps or overlaps? That’s a coverage cleaning problem.
Wenn man sich im QGIS mit Bordmitteln die Anzahl der Features eines Layers anzeigen lassen möchte, braucht man zwei Klicks, bei mehreren hintereinander stehenden Layern gleichzeitig mindestens vier Klicks und bei weiteren Layern, die nicht aufeinander folgen, je einen Klick extra. Also eigentlich viel zu viele Klicks. Um genau dieses Problem zu umgehen, ist das QGIS-Plugin: „Show Feature Count Toggle“ [1] entstanden, maximal ein Klick, um bei allen Vektor-Layern und Tabellen die Anzahl der Features anzuzeigen und genau ein Klick, um sie wieder auszublenden. Dabei ist es egal, ob die Themen aufeinander folgen oder auch, ob sie gruppiert sind. Einfacher geht‘s IMHO nicht, oder?
Animation 1: Das QGIS-Plugin: “Show Feature Count Toggle“ in Aktion in der „#geoObserver Tools“-ToolbarAnimation 2: Das QGIS-Plugin: “Show Feature Count Toggle“ in Aktion mit den ALKIS-Testdaten LSA
Den Quelltext zum Plugin findet Ihr auf GitHub [2], es gelten die im Paket unter LICENSE [3] genannten Bedingungen. Der „ShowFeatureCountToggle“ ist in der Toolbar „#geoObserver Tools“ eingebunden, diese muss aktiviert sein. Bitte beachtet auch die Nutzungsbedingungen [4].
Screenshot: Einbindung in die Toolbar „#geoObserver Tools“
Erstes Feedback gab es auch schon, hier auf LinkedIn [5] von der US Army 😉
Hinweis: Das Plugin arbeitet derzeit mit QT5, eine Version für QT6 wird spätestens bis Oktober 2025 bereit gestellt.