Wie sich Australiens Küsten seit 1988 verändert haben könnt Ihr mit dem wunderbaren Tool von @GeoscienceAus entdecken [1]. Dass Küsten verwundbar sind und entsprechend geschützt werden müssen – jedenfalls aus Sicht der Menschen – ist hier eindrucksvoll dokumentiert. Beschreibung zum Hintergrund, den Applikationen und verwandten Produkten findet Ihr bei DEA Coastlines in [2]. Die Daten stammen aus der “Geoscience Australia Landsat Collection 3”.
NEIN! Die Tagesschau hat ganz sicher die Corona-Karten nicht manipuliert [1], [2]. Jeder, der sich mit thematischen Karten beschäftigt, kennt den Effekt: Du stehst am Anfang, hast Werte, klassifizierst und visualisierst. Dabei spreizt Du den Datenraum so auf die Farbgebung, dass die Unterschiede mit einem Blick deutlich werden. Steigen mit der Zeit die Werte auf Größen außerhalb des ursprünglich angenommenen Datenumfangs, musst Du einfach neue Klassen und auch neue Farben dafür finden Ganz normal, KEINE Manipulation, nur leider sind dann die Karten der unterschiedlichen Zeiten schwerer vergleichbar. Also, lieber am Beginn und Ende der Werteskala genügend Reserven bereit halten, auch auf Kosten der Spreizung.
Und wer hier von Manipulation spricht, hat entweder keine/zu wenig Ahnung von Datenvisualisierung oder ist Coronaleugner oder beides?
“Wir haben die Grundstücksdaten befreit, …” twittern die Dresdner Piraten in [1]. Was ist da passiert. Die Piraten der sächsischen Landeshauptstadt haben in einer 2224 seitigen Anfrage an die Stadt Dresden 108884 Flurstücke nach dem Eigentum der Stadt befragt, also gehört ein Flurstück der Stadt DD oder eben nicht. [2], [3], [4]. Das Ergebnis: eine freie Karte mit allen städtischen Grundstücken [5] Die downloadbaren Daten findet Ihr in [6]. Ich könnte sie heute noch dafür feiern! Danke dem Piraten Martin Schulte-Wissermann!!!
Screenshots: Städtische Flurstücke in DD auf der Piratenkarten (Quelle [5])
Und warum ist das im sächsischen Dresden möglich und nicht in Sachsen Anhalt? Während die ALK in Sachsen offen ist, darf man sie im LSA nur anschauen, an konkrete Liegenschaftsinformationen ist außer per Einzelabfrage nicht zu denken. Vielleicht sollte man den Weg der Dresdner Piraten auch mal in Sachsen-Anhalt probieren? Die Beantwortung der Einzelabfragen würde aber die Verwaltungen ziemlich überlasten, vielleicht geht’s auch einfacher? Und wenn jetzt wieder das durchaus richtige Argument mit den Gesetzen kommt, bitte: Gesetze haben Menschen gemacht, Menschen können diese auch ändern.
Screenshot: Rohdaten [6] heruntergeladen und in QGIS visualisiert
Ich hätte nicht geglaubt, dass es in unserer Neuzeit sowas gibt, eine Insel, eingezeichnet in vielen offiziellen Karten, die es aber gar nicht gibt! “Sandy Island wurde erstmals 1876 vom Walfangschiff Velocity aufgezeichnet und 1908 erstmals auf einer Karte der britischen Admiralität erwähnt. Zukünftige Expeditionen fanden die Insel jedoch nicht und wurden in den 1970er Jahren aus einigen offiziellen hydrografischen Karten entfernt.” [2]. Trotzdem war die Insel noch bis in die 2000er Jahre in diversen Kartenwerken zu sehen.
Generalisierung und Vereinfachung sind im GIS schon immer ein großes Thema. Seit ein wenigen Tagen steht für QGIS ein neues Plugin für Vereinfachungen von Geometrien “Geo Simplification (processing)” in der Version 1.0 zur Verfügung [1], [2]. Dieses Plugin enthält folgende Tools zur Vereinfachung:
Chordal Axis
Reduce Bend
Topological Simplifier (D Peuker+)
Ist das Plugin installiert, findet Ihr es in der Werkzeugkiste (Toolbox), siehe Beitragsbanner. Eine ausführliche Beschreibung der Verfahren gibt es auf GitHub in [2]. Ich hab mal mit ein paar kleinen Tests angefangen, es sieht vielversprechend aus, in jedem Fall: Viel Stoff zum Testen! Wer von Euch Erfahrungen damit macht, lasst uns bitte teilhaben – gern in den Kommentaren.
Um Karten im QGIS freizustellen, werden oft Dummy-Geometrien bemüht, die dann z. B. weiß gefüllt Teile der ursprünglichen Karte abdecken. Funktioniert, aber es kann im GGIS auch einfacher, direkt im Layout, erreicht werden. Angepingt durch einen Tweet vom Wochenende [1] habe ich mal die Möglichkeiten auf meiner Corona-Live-Karte [2] getestet. Es ist wirklich einfach und wirkungsvoll. Die folgenden vier Schritte sind nötig:
Layout gestallten wie gewohnt, Polygonwerkzeug aktivieren
mit Polygonwerkzeug das später durchscheinende Polygon digitalisieren
Element “Karte” wählen und Aktivieren des Menüs “Zuschneidungseinstellungen”
“Element zuschneiden” aktiv setzen
Schritt 1: Layout gestalten wie gewohnt, Polygonwerkzeug aktivierenSchritt 2: mit dem Polygonwerkzeug das später durchscheinende Polygon digitalisierenSchritt 3: Element “Karte” wählen und Aktivieren des Menüs “Zuschneidungseinstellungen”Schritt 4: “Element zuschneiden” aktiv setzen
Wer Spaß an Karten hat, historischen und modernen, sollte sich mal auf othercartographies.com [1] umsehen. Unglaublich viel interessantes Material, und der Clou: alle Kartographen sind Frauen. Ein wunderbares Archiv für Kartografie und Datenvisualisierung. Gefunden in [2], danke Jess Baker (@GeospatialJess)!
Mitte März las ich von einer googlebasierten Schutzhütten- und Biwakkarte [1], [2]. Inhaltlich gut aufbereitet, jede Hütte wurde mit mindestens einem Foto versehen, Ihr seht also gleich, was Euch erwartet. Einfach zu navigieren und googleüblich kann man sich auch gleich hinrouten lassen. Klasse, Danke!
Mitmachen! Die Menge der Hütten erscheint manchem momentan noch etwas klein, auch Hütten, die ich kannte, fehlten (noch), aber die Macher bitten ja ausdrücklich um das Mitmachen: “In dieser Karten sollen Schutz- und Wanderhütten sowie Shelter und Biwakplätze gesammelt werden. Gesammelt werden diese über o.g. Facebook Gruppe. Alternativ auch gerne per mail an: markuszoellner@gmx.net Bitte mindestens ein Foto und ein paar Infos zur Hütte mit beifügen.”
Ein Mitmach-Hilfsmittel: Um schnell ein paar Hütten in Euer Nähe zu finden, empfehle (ich wieder) einmal gern die OSM-Daten und zur Abfrage den Overpass-Turbo [2], hier der einfache Code:
[out:json][timeout:250];
// gather results
(
// query part for: “"Schutzhütte"”
node["amenity"="shelter"]({{bbox}});
);
// print results
out body;
>;
out skel qt;
Hier das Ergebnis, es gibt also mehr als genug Input:
Stell Dir vor, Du hast ein Feld und ein paar Punkte und willst das Feld über die drei Punkte in möglichst gleiche Flächen teilen. Eine Idee zur Lösung habe ich bei “QGIS 3.18 Divide polygon by points [duplicate]” gefunden. Der Schlüssel liegt hier in der der Nutzung “Voronoi polygons. I used Buffer region of 200 %”
Klingt plausibel, ich hab’s probiert, es klappt so hinreichend, die entstehenden Flächen sind nur bedingt ähnlich groß, das resultiert natürlich auch aus der Lage der Punkte, hier könnte man “spielen”. Das Testprojekt mit Daten findet Ihr unter [3].
Mein Selbstversuch: nur bedingt ähnlich große Flächen
Habt Ihr Ideen zu einer besseren Lösung, dann gern in den Kommentaren.