Indien: Paradoxer Gesetzentwurf zu Geodaten

Ich dachte schon, in Deutschland wäre der Umgang mit Geodaten so manches Mal recht eigenartig, wenn man es blumig ausdrücken will, ABER, es geht viel schlimmer!

Indien hat am 4. Mai 2016 einen Gesetzentwurf vorgelegt, der eigentlich eher zum 1. April gepasst hätte. Aber lustig ist er wirklich nicht. Mit bis zu sieben Jahren Gefängnis und/oder mit bis zu 13,5 Millionen EUR Bußgeld kann bestraft werden, wer ohne Genehmigung georeferenzierte Informationen auf dem indischen Gebiet sammelt, verwendet oder veröffentlicht.

Und wenn Ihr Euch mal überlegt, wann Ihr so alltäglich Geoinformationen erfasst:

  • wirklich gezielt mit GPS mappen (z. B. bei OSM)
  • (nur) einen Standort mit eine App teilen, z. B. WhatsApp
  • eine Karte oder ein Satellitenbild retweeten, verschicken, veröffentlichen
  • ein geotagged Foto verteilen
  • einen GeoCache veröffentlichen
  • eine Route weiter geben

dann tut es momentan bitte lieber nicht in und über  Indien. Ggf. sieht unsere Welt dann vorsichtshalber demnächst so aus:


Bildquelle: https://pbs.twimg.com/media/Ch6fM3bXAAErgMx.jpg ()

Weitere Infos:

Halle Platz 75(?): Grün, ja grün …

Halle (Saale) wirbt (bisher), die grünste Stadt Deutschlands zu sein (siehe auch http://www.halle.de/de/Wirtschaft/Investorenservice/Standortfaktoren/). Grundlage war der Städtereport 2012 (vgl. Seite 13). Ich fand’s auch toll, Restzweifel und Fragen blieben. Das Grundproblem schien ja die Klassifizierung zu sein, was zählt als GRÜN und was nicht?

Nun gibt es immerhin eine neue Quelle, „Das sind Deutschlands grünste Großstädte“, veröffentlicht bei der Berliner Morgenpost. Hier ist Halle auf Platz 75, auch gut. Ob das richtig ist und wie die Daten erhoben (diesmal Satellitenbilder), aggregiert und klassifiziert worden, lest Ihr im Artikel.

Ach, und nicht vergessen: „Glaube keiner Statistik, die DU …

screenshot_gruenste_stadt_deutschlands_11
Quelle: Screenshot http://interaktiv.morgenpost.de/gruenste-staedte-deutschlands/

Top 5 der Geo Industrie

Laut Aleks Buczkowskis Artikel „Top 5 most influential living people who shaped the geo industry of the 21 century“ auf geoawesomeness.com sind es die folgenden fünf noch lebenden Herren, welche die Geo Industrie des 21. Jahrhundert am meisten beeinflussten.

Energie aus Kohle, Kernkraft oder erneuerbar?

Wer sich einen Überblick über die Energie-„Erzeugung“ weltweit verschaffen will, dem sei die interaktive Karte „What powers the world empfohlen?“. Leider interessant: Wenn man mal nur „Nuclear“ einschaltet, versteht man den Begriff „Grande Nation“ vielleicht besser? Hmm…

what_power_of_the_world_screenshot_1
Quelle: Screenshot http://www.gocompare.com/energy/what-powers-the-world/

#DataViz Datenvisualisierung

Ein interessanter Beitrag zur Datenvisualisierung von Kennedy Elliot (THX!) sei heute empfohlen: „39 Studien über die menschliche Wahrnehmung in 30 Minuten“. Einfach lesen, den Text und die Grafiken. Es gilt noch immer: „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“, aber … nur, wenn man’s richtig macht.

Linien, Balken, Torten, Bezugspunkte, Grundformen, Kombinationen, Beschriftung, Scatter, Farben, Bäume, Dichte, Piktogramme, Interaktion, …


Quelle: https://t.co/MrUfkXBMhP

Open Data: Das Potenzial!

Nun haben wir es schriftlich. Und da der Prophet im eigenen Hause ja bekanntlich nichts gilt, hilft vielleicht diese neue Studie der Konrad Adenauer Stiftung „Open Data. The Benefits – Das volkswirtschaftliche Potential für Deutschland“ in der Argumentation.

Open Data könnte einen „volkswirtschaftlichen Mehrwert von 43.1 Mrd. Eur. p.a. erzeugen und 20.000 Arbeitsplätze schaffen“. Interessante Zahlen!

kas_open_data_studie_tietelblatt_1
Titelblatt der KAS-Studie

Places! Geospatial patterns

Am 15.12.2015 hatte wir hier schon mal den Artikel „Ortsnamen mit *rode, *ing, …„, um die Häufigkeit und Verteilung von Ortsnamen in Deutschland darzustellen. Alles noch etwas statisch, schnell mit QGIS ermittelt und visualisiert.

Nun gibt’s das Ganze etwas dynamischer unter: „Places! Find geospatial patterns in place names.“ Einfach Anfangs-, End- oder mittles Muster eingeben (z. B. „ing“), Land wählen, Größen der Ausgabe einstellen, … und fertig.

places_1
Screenshot: http://bgrsquared.com/places/?country=DE&i=&l=dW5kZWZpbmVk&m=ZmFsc2U%3D&p=&s=cm9kZSxpbmc%3D&v=0.1 hier gesucht für „ing“ or „rode“ am Ende

Tool: Farbenblindheit simulieren

Bildschirmfoto 2016-04-27 um 07.38.24

Wir hatten dieses Thema schon mal: „Farbenblind?“. Und dazu heute das passende Tool, um am Bildschirm drei Arten von Farbenblindheit zu simulieren. Color Oracle versetzt die Bildschirmfarben in vier Zustände: Normal,  Deuteranopia, Protanopia, und Tritanopia und hilft so, zu beurteilen, wie der Betroffene unsere Farbauswahl sehen würde. Cooles Tool, must have!
Noch mehr Tipps zum Umgang mit der Problematik findet Ihr auf den Color Oracle-Seiten, z. B. „Color Design for the Color Vision Impaired“

color_oracle_simulation_1
Abbildung: Simulation mit Color Oracle auf dem ColorBrewer

Freie Daten: Quantarctica

Für alle, die mit dem freien GI-System QGIS mal was probieren wollen oder die sich sowieso für die Antarktis interessieren (schließlich war gestern Tag des Pinguins! siehe oben), sei  heute auf die freie Datenquelle „Quantarctica“ verwiesen, eine Sammlung von 6 GByte Daten arktischer Datensätze, die zur Zeit Daten aus Geographie, Glaziologie und Geophysik beinhalten.
Download via FTP: ftp://ftp.uninett.no/pub/quantarctica/Quantarctica2.zip
Ich lade es gerade runter, es soll noch 11h dauern 😉 – ich hoffe, es geht schneller.