Die Möglichkeiten, umhüllende Geometrien von Objekten zu bilden sind seit QGIS 3 deutlich erweitert worden. Aktiviert man die Funktion “Minimal begrenzende Geometrie”, kann zwischen
Einhüllende (Bounding Box)
Minimal gerichtetes Rechteck
Minimaler umschließender Kreis und
Konvexe Hülle
gewählt werden. Ein Beispiel findet Ihr in der unten stehenden Grafik.
Mein Test: “Minimal begrenzende Geometrie” in allen vier Varianten
Die alte Funktion “Konvexe Hülle” steht momentan auch noch zu Verfügung, funktioniert aber nicht mehr (Getestet mit 3.4, 3.14 auf Win und 3.14 auf Mac). Ich habe mal eine Anfrage im Entwicklerforum gestellt. Eigentlich könnte sie ja raus?
Nochmal getestet: Alte “Konvexe Hülle” wirft Fehler
Wer QGIS-Daten und -Projekte auch mobil nutzen möchte, sollte sich mal die InputApp [1] anschauen. Einfach QGIS-Projekt erstellen und das Projekt und die Daten auf den Mergin-Server laden und mobil benutzen. Besonders interessant für Nutzer von iPhones und iPads, für die es in der freien QGIS-Welt bisher keine Tools gab. Über das QGIS-Plugin [2] kann das Projekt und die Daten problemlos bearbeitet und synchronisiert werden
Perfekt: InputApp auf iPhone und iPad sowie QGIS auf dem Desktop
Ich hab’s probiert, klappt. Die QGIS-Layer müssen vorher zu Themen gemacht werden, die man dann alternativ einschalten kann. Einzelne Layer sind editierbar. Auf dem Server stehen 100 MByte frei zur Verfügung, wer sein Themen aus Geodiensten zusammenstellt, spart also den Platz für die Daten. Mein Testprojekt “Halle_Test1” findet Ihr unter [3]. Die Daten stammen aus dem OpenData-Portal der Stadt Halle (Saale) [4]. Ich würde mir noch wünschen, dass verschiedene Themen nicht nur alternativ, sondern beliebig kombinierbar ein und abzuschalten wären, oder habe ich da was übersehen?
Immer mal wieder gefragt: Wie werden in QGIS die Anfangs- und End-Koordinaten einer Linie ermittelt? Die Antwort: Einfach durch Nutzung der Geometrie-Funktionen: $x_at, $y_at mit Index „0“ für Beginn der Linien und Index „-1“ für das Linienende. Damit kann man z. B. Beschriften oder neue Tabellenspalten anlegen, hier z. B. mal alle vier Werte zusammen in einer Zeichenkette:
Ich hab damit mal “gespielt” und einen QGIS-Stile [1] erzeugt, der für jede Linie alle Stützpunkte mit schwarzen Kreuzen darstellt und den Beginn der Linie rot und deren Ende grün markiert und diese dann jeweils auch rot und grün mit deren Koordinaten beschriftet.
Bild 1: QGIS-Gesamtansicht mit rotem Beginn und grünem Ende mit Koordinaten-Text
Der Trick an den Linienenden: regelbasierte Beschriftung mit zwei Regeln, eine für den Beginn und eine für das Ende mit dem entsprechenden Text-Eintrag, hier der Ausdruck für das Linienende:
$x_at(-1) || '\n' || $y_at(-1)
Bild 2: Regelbasierte Beschriftung
Den Standort der Beschriftung gibt man über den Geometriegenerator (anhaken!) in jeder Regel an, hier z. B. die Formel für das Linienende:
make_point($x_at(-1),$y_at(-1))
Bild 3: Setzen des Endpunktes für die Beschriftung mit dem Geometriegenerator
Natürlich können die Formeln nach eigenem Wunsch angepasst werden, z. B. zum Runden der Koordinaten, also hier für drei Nachkommastellen:
round($x_at( 0),3) || '\n' || round($y_at( 0),3)
Die QGIS-Style-Datei [1] kann gern herunter geladen und nachgenutzt werden.
Thomas Schüttenberg hat in der letzten Woche auf der deutschen QGIS-Liste [1] einen interessanten Artikel zur Installation und Verteilung von QGIS auf einer größeren Anzahl von Arbeitsplätzen gepostet [2], [3]. Und da ich aus Erfahrung weiß, dass niemand gern auf Dutzenden bis über hundert Arbeitsplätzen die gleiche Installation ausführen möchte, gebe ich den Beitrag hier gern weiter. Danke Thomas!
Hallo Zusammen,
mit der Verteilung einer einheitlichen QGIS (LTR) Version, und einer möglichst zentralisierten Pflege gemeinsamer Einstellungen in unserer Verwaltung beschäftige ich mich ja nun schon einige Zeit. Mittlerweile ist ein recht guter, unabhängiger und pragmatischer Ansatz daraus geworden, der es ermöglicht, QGIS gleichzeitig als zentrale Netzwerkinstallation sowie als vorkonfiguriertes Installationspaket bereit zu stellen.
Möglicherweise bietet meine Vorgehensweise die eine oder andere hilfreiche Anregung, daher habe ich versucht sie für Euch auf qgis.de zu beschreiben:
Die Anleitung (in deutsch und englisch) ist gespickt mit Quellen und Kontext, die verdeutlichen sollen, dass diese Arbeit insbesondere durch freie und offene Resourcen (a.k.a. FOSS!) in einer lebendigen Community ermöglicht wurde. – Selbst wenn man kein Programmierer ist, hilft einem das Lesen von Dokumentationen und Issue-Kommentaren wirklich weiter. 😉
Vielen Dank an alle, happy QGISing! – über Feedback würde ich mich freuen
beste Grüße
Thomas
Ich selbst habe es noch nicht getestet, vertraue aber dem Schwarmwissen, also probiert es aus und gebt uns allen Euer Feedback, in der Mailingsliste [1] oder auch gern hier als Kommentar.
Die beste Geo-Nachricht vom Wochenende kam per Twitter [1]: SLYR, ich hatte schon mehrfach berichtet [2]/[3], steht jetzt als Community-Version für alle zur Verfügung. Damit sollte der Überführung von ArcGIS-Projekten (MXD), Layerfiles (LYR) und ESRI-Style nichts mehr im Wege stehen, der Umstieg wird deutlich einfacher! Den kompletten Funtkionsumfang mit allen Details findet Ihr direkt bei North-Road [4]. Also: #switch2qgis! PS: ich hab’s selbst noch nicht probieren können, habe nach dem Umstieg vor drei Jahren einfach keine MXDs, LYRs, … mehr gefunden. 😉
Die gute Nachricht vorm Wochenende: Gleich drei Vertreter des offenen Geoszene haben diese Woche via Twitter neue Updates angekündigt: GeoServer [1] , OpenLayers [2], OSM2pgsql [3].
In [1] waren die XYZ-Tiles für Offline-Karten schon mal ein Thema, heute nun das Update. Seit QGIS 3.8 steht diese Funktion nicht mehr als Plugin zu Verfügung, sondern kann über den Werkzeugkasten genutzt werden [3]. Einfach nach “XYZ” suchen und Ihr findet bei den Rasterwerkzeugen “XYZ-Kacheln erzeugen” in zwei Varianten, als Verzeichnis und MBTiles. Einfach die Parameter einstellen und starten, und je nach Gebietsgröße und Zoomstufe auf das Ergebnis warten, es läuft problemlos 🙂
Screenshot: Mein Test unter QGIS 3.14
Eine gute Kurzanleitung findet Ihr im folgenden Video:
Gern immer wieder an der Hotline gefragt: “Warum gewinnt immer die Beschriftung im QGIS?” Die Anordnung im “Layer”-Menü und bei “Layerreihenfolge” wollen nicht das tun, was man erwartet? Es scheint da auch noch keine Lösung zu geben, aber immerhin einen wirksamen Workaround [1] über die Druckzusammenstellung:
Zwei Karten erzeugen
beide Karten mit gleichem Maßstab und Ausschnitt versehen
unterschiedliche Themen pro Karte aussuchen und mit „Layer sperren“ fixieren
die obere Karte gewinnt (bei dieser bitte den Hintergrund abschalten)
View: Obwohl der Punktlayer oben angeordnet ist, “gewinnt” die Beschriftung des darunter liegenden Linienlayers
Druckzusammenstellung: Mit den zwei Karten unterschiedlicher Inhalte (Layer) gewinnt nun doch die Symbolisierung des Punktlayers
Heute auf Twitter [1] gelesen und gleich angeschaut: Ein Video“QGIS advanced styles with Topi”, in dem Oliver Burdekin mit Topi Tjukanov spricht, z. B. über den #qlimt-Stil für #QGIS, #mapdreamer und das Resource-Sharing-Plugin. Es beinhaltet auch Demos von fortgeschrittenem Styling. In der Youtube-Beschreibung findet Ihr die Kapitel-Starts zur leichteren Navigation. Lehnt Euch zurück, es folgen fast 23 Minuten coole QGIS-Unterhaltung!