Auf der aktuellen Wochennotiz des OpenStreetMap-Projektes (737) [1] habe ich coole Tipps & Tricks zur Arbeitsvereinfachung und Beschleunigung der Digitalisierung von Gebäuden [2] gefunden. 15 JOSM-Tipps werden im Blog von Koreller [3] beschrieben. Schaut Euch an, wie simpel z. B. Ausrichtungen, Symmetrien und Rechtwinkligkeit erzeugt werden können und wie man Dachumrisse digitalisiert und dann auf den Gebäudegrundriss verschiebt oder wie ein Stadionrunde mit wenig Aufwand exakt realisiert wird.
Screenshot: Vom Dachumriss zum Gebäudegrundriss (Quelle [2])
Herzlichen Glückwunsch an dieses großartige Projekt, an diese weltweite freie Karte! Danke allen beteiligten Mappern und bitte weiter so!
Das OpenStreetMap-Projekt [1] hat Geburtstag, den 20., aber wann genau dieser Tag nun wirklich ist, lässt sich wohl so einfach nicht feststellen, aber der 1. Geburtstag war an einem 9. August 2005 [2], deshalb steht bei mir auch immer noch der 9.8.yyyy im Kalender.
Screenshot: Die Einladung zum 1. OSM-Geburtstag im OSM-Wiki (Quelle [2])
“Laden Sie Geodaten für jedes Land herunter” werden wir auf GeoDashboard [1] von Piergiorgio Roveda begrüßt, klingt interessant und lädt ein. Weiter heißt es:
“Nutzen Sie die Macht geografischer Erkenntnisse mit unserem kostenlosen Service. Dieses Tool wurde entwickelt, um Forschern, Stadtplanern, GIS-Entwicklern und Enthusiasten auf der ganzen Welt den Zugriff auf hochwertige Geodaten zu erleichtern. Indem wir einfachen Zugriff auf detaillierte Geodaten in verschiedenen Standardformaten ermöglichen, möchten wir Benutzern die effektive Analyse, Visualisierung und Interpretation räumlicher Daten ermöglichen. Ganz gleich, ob Sie demografische Studien durchführen, die Stadtentwicklung planen oder Umweltmuster untersuchen, unser Service bietet die grundlegenden Daten, die Sie benötigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen und sinnvolle Veränderungen in Ihrer Gemeinde voranzutreiben.” [1]
Eine explizite Angabe, woher die Daten extrahiert werden, habe ich nicht gefunden, aber wenn man sich die Extrakte anschaut, wird schnell klar, dass die OpenStreetMap-Daten die Quelle sind. Wem also Tools wie Overpass Turbo, Overpass Ultra sowie QuickMapServices, QuickOSM und WhatIsWhere zu kompliziert sind, kann hier recht unkompliziert Daten finden. Ich habe das GeoDashboard mal getestet, meine Anfrage “I need all schools in Halle (Saale), Germany.” Hier meine Schritte und die Ergebnisse:
Screenshot 1: Anfrage stellen, Ausgabeformat wählen (Quelle [1])Screenshot 2: Anfragebestätigung (Quelle [1])Screenshot 3: Warten auf die Email und Download der Extrakte (eine ZIP mit vielen GPKGs)Screenshot 4: Visualisierung und Weiterverarbeitung der Extrakte im QGIS
Screenshot: Der erwartete Kartenrendering-Prozess und die Mapper-Feedback-Schleife (Bildquelle [4])
In drei wirklich interessanten, kritischen Beträgen auf dem Imagico.de-Blog [1] bringt uns Autor “chris” der wesentlichen Bedeutung des Kartendesigns im OpenStreetMap (OSM)-Umfeld ein großes Stück näher. Bei mir rennt er offene Türen ein, ich hoffe bei Euch auch. Die Schlagworte kommen selbstredend aus der (digitalen) Kartographie, Typographie und Datenvisualisierung, z. B.: Farben, Muster, Symbole, Textsatz, interaktive Webmaps, OSM-Carto, Stamen, Tiles@home, Osmarender, …
Wie also gehen wir mit dem OSM-Datenschatz um, wie präsentieren wir ihn möglichst wirksam für den jeweiligen Zweck? Macht Euch selbst ein Bild in den drei Beiträgen:
Screenshoot 1: Graphhopper 9.0 in Aktion – Wandern von Flensburg zur Zugspitze [1]
Vor zehn Tagen, am 23.04.2024 erreichte uns die Nachricht [1], dass die berühmte Open Source Routing Machine “GraphHopper” auf die Version 9.0 aktualisiert wurde. Laut GraphHopper-Blog-Eintrag [2] enthält diese Version “einige relativ große interne Änderungen” und erfordert JDK 17. Die Liste der Änderungen findet Ihr auf GitHub [3].
Seit dem 1. April 2024 gilt in Deutschland das Cannabisgesetz (CanG) [1], von vielen gefeiert, von manchem kritisiert. Das Gesetz regelt in §5 auch das Konsumverbot in Sichtweite von 100m zu bestimmten Lokationen, wie Schulen, Spielplätzen, Sporteinrichtungen, … Was also liegt näher, als diese Abstandsregeln auf einer Karte zu visualisieren? Nichts, also gibt es sie auch, die Bubatzkarte [2].
Screenshot: Die Bubatzkarte in Halle (Saale) (Quelle [2])
Geotechnisch werden die freien OpenStreetMap-Daten, hier der Extrakt der Geofabrik und Leaflet als Kartenklient genutzt. Damit sind die Daten so gut und und mit ca. zwei Tagen Verzug so aktuell, wie die ins OSM erfassten Daten und jeder kann sie auch verbessern. Um die von den Einschränkungen betroffenen Objekte wird jeweils ein 100m Buffer gelegt und visualisiert. Momentan werden lt. [2] folgenden OSM-Tags berücksichtigt:
Für alle, die den Begriff “Bubatz” nicht kennen, vgl. [3]. Neben der oben beschriebenen Karte gibt es eine weitere Bubatzkarte lt. [4] und [5] als App auch für Android und iOS:
Herzlichen Glückwunsch OpenStreetMap, der 150-millionsten Änderungssatz [1], [2] in unserer weltweiten freien Karte wurde vor acht Tagen, am 14. April um 17:08 Uhr UTC vom Nutzer TheRukk erfasst und hochgeladen. Ihr findet den Datensatz in Bologna, am Piazza di Porta San Felice. Danke allen Mitwirkenden, jeder hat zu dieser Zahl beigetragen!
Der Anlass ist leider traurig, am 26. März 2024 kollabierte die Francis Scott Key Bridge in Baltimore nach einer Kollision mit einem fast 290 m langen Containerschiff. Glücklicherweise konnte vorher noch ein Notruf abgesetzt und darauf hin die vielbefahrene Autobahn gesperrt werden. Mögen die Verletzten vollständig genesen und die Todesopfer in Frieden ruhen.
Aus Geo-Sicht ist der Vorfall, der ja drastisch die Karten dieser Welt am Standort Baltimore ändert, bemerkenswert. Das Unglück geschah ca. 1:28 Uhr Ortszeit Baltimore, das entspricht GMT 5:28 Uhr. In der freien OpenStreetMap-Karte ist die Änderung, also das Löschen (deaktivieren) des Brücken-Datensatzes mit dem timestamp=”2024-03-26T08:02:38Z” [1] verzeichnet, also genau 2:34 h später. Weltrekord, Glückwunsch! OpenStreetMap ist und bleibt die schnellste Karte der Welt!
Im Google ist die Brücke immer noch vollständig zu sehen, immerhin mit der Warnuung “Unfall”. Geroutet wird hingegen nicht mehr über dir Brücke, also OK.
Wer Geodaten braucht, aber sich nicht gleich mit einem GIS geschäftigen möchte sollte sich mal topoexport anschauen. In der freien Version könnt Ihr Downloads aus den freien OpenStreetMap-Daten als DXF, PDF und SVG in einem gewünschten Ausschnitt (<1 km²) herunter laden und z. B. in einem CAD oder Illustrationsprogramm weiter bearbeiten. Exportierbar sind dabei Gebäude, Straßen und Höhenlinien, in der Pro-Version kommen noch Bäume und Gebäudeschatten dazu. Ich hab’s getestet, ein SVG-Export und die Weiterverarbeitung im GIMP, hier das Ergebnis:
Auschnitt wählen …Exportergebnis/Download …SVG im GIMP weiter bearbeiten …
Alle aktuellen Änderungen im OSM-Datenbestand könnt Ihr mit “Explore latest changes on OpenStreetMap” [1] quasi live verfolgen und dabei in der Historie zwischen 24h sowie 3, 7 oder 30 Tagen wählen. Ich hab’s getestet [2], [3], bereits nach einer Minute wurde die Änderung protokolliert.
Screenshot 1: Nach einer Minute ist meine Änderung [2] – hier grün markiert – sichtbar (Quelle [1])
Der Tipp kam aus der Wochennotiz 708 (Weekly OSM) [4], danke!