Geo-Treff 2018: Nachlese & Fotos

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Die Fotos [1] vom Mitteldeutschen Geo-Treff 2018, eine Nachlese von Rainer Kießling [2] sowie einige Vorträge [2], [3] sind online. Viel Spaß!

[1] … https://netzwerkgis.wordpress.com/2018/11/05/geo-treff-2018-nachlese-fotos/
[2] … https://netzwerkgis.wordpress.com/10-geo-treff-2018/
[3] … https://www.mitteldeutscher-geotreff-2018.de/programm

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SPD/LINKE-Initiative für mehr Open Data in Brandenburg

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Wenn es nach SPD und den Linken geht, soll sich was bewegen bzgl. Open Data in Brandenburg. Beide Fraktionen haben gestern (6.11.2018) im Landtag einen entsprechenden Antrag eingebracht: “Open Data für Brandenburg”. Am interessantesten sticht sicher Punkt 4 des Forderungskataloges heraus:

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Man kann diese Initiative nur begrüßen, hoffen wir mal auf genügend Zustimmung. Wir werden es beobachten. Mögen die Daten, die der Bürger finanziert und die nicht dem Datenschutz unterliegen auch endlich für den Bürger verfügbar werden!

[1] …  Tweet von BDVI Brandenburg (@BDVI_Bbg)

Buchtipp: “Mapping Society”

Wer sich mit den typischen Fragen thematischer Karten rund um das Thema “Sozialatlas” beschäftigt, sei “Mapping Society:  The Spatial Dimensions of Social Cartography” von Frau Professor Laura Vaughan empfohlen, momentan auch als PDF kostenfrei downloadbar.

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Titelseite von “Mapping Society:  The Spatial Dimensions of Social Cartography”
(Quelle: http://discovery.ucl.ac.uk/10056449/2/Mapping-Society.pdf)

UCL PRESS schreibt dazu:

“Über das Buch
Von einer seltenen Karte des Gelbfiebers im New Yorker Vierteljahrhundert über Charles Booths berühmte Karten der Armut im Londoner Viertel des 19. Jahrhunderts, eine italienische Karte der Rasseneinteilung im frühen zwanzigsten Jahrhundert Asmara, bis hin zu einer Karte der Vermögensunterschiede in den Banlieues von Paris des 21. Jahrhunderts zeichnet Mapping Society die Entwicklung der sozialen Kartographie in den letzten zwei Jahrhunderten nach. In diesem reich bebilderten Buch untersucht Laura Vaughan Karten ethnischer oder religiöser Unterschiede, Armut und gesundheitlicher Ungleichheiten und zeigt, wie sie nicht nur als historische Aufzeichnungen sozialer Untersuchungen dienen, sondern auch Inschriften sozialer Muster darstellen, die tief in die Oberfläche von Städten eingegraben wurden.

Das Buch behandelt Themen wie den Einsatz visueller Rhetorik zur Veränderung der öffentlichen Meinung, die Entwicklung der Soziologie als akademische Praxis, die Veränderung der Einstellung zu körperlichen Störungen und die Komplexität der Segregation als urbanes Phänomen. Während der Schwerpunkt auf historischen Karten liegt, führt die Erzählung die Diskussion über die räumlichen Dimensionen der sozialen Kartographie bis in die Gegenwart fort und zeigt, wie Disziplinen wie öffentliche Gesundheit, Kriminalistik und Stadtplanung räumliche Daten in ihrer aktuellen Praxis darstellen. Mit Beispielen der Raumsyntaxanalyse sowie historischen Karten und Fotos spricht dieser Band alle an, die sich für die langfristigen Kräfte interessieren, die das Leben der Menschen in Städten prägen.” (Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator)

Apple & die neue Karte

Auch Apple bietet natürlich für seine iGeräte und seine Macs Kartenmaterial und die entsprechenden Apps an. Über die Änderungen der seit September 2018 erneuerten Karte, die Qualität und die Präsentation der Geodaten sowie Vergleiche mit den anderen Playern im Geodatenmarkt könnt Ihr in einem ausführlichen, lesenswerten Bericht “APPLE’S NEW MAP” von Justin O’Beirne lesen.

Man kann schon staunen: viel mehr Anreicherung mit Realnutzung (Vegetation/Grün), viel mehr Detailierung (Strände, Sportplätze, Marinas, …), verbesserte Gebäude im 3D-Bereich. Probleme scheint es noch bei einigen Gebäudehöhen und einigen Dachdetails zu geben, dafür sind die Grundrisse teilweise besser als bei Google.


Marin County, nördlich von San Francisco
(Quelle: https://www.justinobeirne.com/new-apple-maps)

QGIS-PlugIn: GPXtoSpaceTimeCube

Angepingt durch einen Tweet von Anita Graser (@underdarkgis) bin ich auf das QGIS-Plugin “GPXtoSpaceTimeCube” aufmerksam geworden. Dreidimensionale GPS-Daten (GPX-Dateien) laden und in 3D visualsieren. Einfach zu bedienen, schnelle Ergebnisse. Musste ich doch mal probieren. Klappt!

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Wanderung in Unterrisdorf  bei Eisleben 2009, visualisiert mit GPXtoSpaceTimeCube

Testdaten? Online Test Data Generator

Wer man ganz schnell Testdaten für seine Programmierung, Anwendung, … braucht, sollte mal einen Blick auf den Online Data Generator werfen. Es lohnt sich. Einfach auf die Schnelle die Datenstruktur (Feldname und- typ) zusammen geklickt, die Anzahl der Datensätze angegeben und den Datei-Ausgabe-Typ (CSV, Json, Excel, SQLinsert, XML ) festgelegt und Ihr erhaltet die gewünschten Testdaten.

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Kleine Adress-Datenbank mit Online Test Data Generator erstellt, als Excel exportiert und im Excel geöffnet

QGIS: v3.4 Madeira released

Die GEO-Nachricht vom Wochenende, ein neues QGIS-Realease ist mit v3.4. Madeira online gegangen und kann von jedermann geladen, genutzt und durch viel Input verbessert werden. Glückwunsch und DANKE an das QGIS-Entwickler-Team, die Projektbeteiligten und die Sponsoren!

Ein Blick ins Changelog zeigt Euch alle Verbesserungen.

Sachsen-Anhalt & die geheime ALK?

Eigentlich ist es unfassbar, aber irgendwie hatten wir uns wohl schon dran gewöhnt. Die Grenzen eines Flurstücks und die dazugehörige Flurstücksnummer (eben NUR EINE NUMMER!) sind im LSA quasi GEHEIM, weil DATENSCHUTZRELEVANT!(?) Und, jetzt kommt’s: Das gibt’s nur in Sachsen-Anhalt, per Gesetz! Aber, warum? In der ADV schmunzelt man schon seit Langem!

Das Problem ist bekannt, es wurde schon des Öfteren thematisiert, auch vom #geoObserver, siehe [1]. Datenschutz-Spezialisten haben wir angesprochen, die Antwort: Wartet auf die DSVGO, die wird es (hoffentlich) bundesweit vereinheitlichen. OK, eine Hoffnung, weil es ja wirklich einfach nicht zu verstehen ist, warum diese Daten in allen anderen Bundesländern offen sind, nur im LSA nicht.

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Problem und Lösung: So sollte es auch bald in Sachsen-Anhalt für JEDEN aussehen?
Hier simuliert mit den freien Thüringer Flurstücken
(Download-Quelle: https://www.geoportal-th.de/de-de/…-ALKIS-flurweise)

Aber ENDLICH: Nun gibt es einen neuen Vorstoß, mit diesem Misstand aufzuräumen, das Ganze mal zu normalisieren. Die BDVI-Landesgruppe Sachsen-Anhalt hat Anlauf genommen, sie fordert im Rahmen des Gesetzes zur Anpassung des Datenschutzrechts in Sachsen-Anhalt an das Recht der Europäischen Union (DSAnpG EU LSA) “den längst obsoleten Vorbehalt des berechtigten Interesses für jegliche Auszüge aus der Liegenschaftskarte aus § 13 Vermessungs- und Geoinformationsgesetz Sachsen-Anhalt (VermGeoG LSA) zu tilgen.” Die Details findet Ihr in [2].

Glückwunsch und Danke an die Fachkollegen vom BDVI Sachsen-Anhalt!

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Das netzwerk | GIS Sachsen-Anhalt unterstützt ausdrücklich diese Initiative, der #geoObserver sowieso, siehe [1]. Mögen die Daten, die der Bürger finanziert und die nicht dem Datenschutz unterliegen auch für den Bürger verfügbar werden, möge unser schönes Sachen-Anhalt tatsächlich #moderndenken!

PS: Übrigens, in anderen Regionen geht man noch viel weiter [4].

[1] … https://geoobserver.de/2017/01/10/kurios-oder-todernst-datenschutz-flurstuecksnummern/
[2] … https://www.bdvi-lsa.de/fileadmin/Assets-Landesgruppen/LG_Sachsen-Anhalt/Dateien/18-10-10_Stn-DSAnpG-EU_bdvi.pdf
[3] … https://www.bdvi-lsa.de/de/aktuelles/aktuelles/detail/view/dsanpg-eu-lsa/
[4] … https://geoobserver.de/2018/01/18/st-gallen-offene-eigentuemerdaten/

OLC – Open Location Code

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Standorte anzugeben. Am häufigsten werden sicherlich Koordinaten in einem bekannten(!) Projektionssystem verwendet (X,Y oder RW, HW oder Lat, Lon, …). Diese Angabe ist oft etwas sperrig, Koordinaten ohne Projektionsangabe sind oft unbrauchbar.

Um dem zu begegnen, wurde der OLC – Open Location Code, oft auch “Plus Code” kreiert. Weltweit eindeutig, in unterschiedlicher Genauigkeit verwendbar, Rückschlüsse auf die Räumliche Nähe zulassend, von Google unterstützt und OFFEN.

Generieren kann man die OLCs ganz einfach z. B. mit https://plus.codes/ und http://ausleuchtung.ch/olc/. Mit der linken Maustaste auf eine Standort klicken und schon wird der OLC erzeugt und kann verwendet werden.

Beispiel “Hallesche Pauluskirche”:

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Beispiel für die Erzeugung des OLC für die Pauluskirche
http://ausleuchtung.ch/olc/?c=9F3HFXWF+7GH

OLC_PlusCodes_1.jpg
Nachnutzung des erzeugten OLC in PlusCodes durch Eingabe in der URL
https://plus.codes/9F3HFXWF+7H6 

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Nachnutzung des erzeugten OLC in GoogleMaps durch Eingabe im Suchfeld 

[1] … https://www.openstreetmap.org/user/Alex-7/diary/45146
[2] … https://de.wikipedia.org/wiki/Open_Location_Code