Es kommt öfter vor als man denkt, man hat oder bekommt Daten und diese haben Spalten identischen Inhalts, also vollständig redundante Spalteninhalte. Ist das Thema (der Layer) nur groß und damit unübersichtlich genug, also viele Spalten und vielen Datensätzen, wird es schwierig, die wirklichen Dopplungen zu kontrollieren. Bei 30000 Datensätzen kann man eben auf den ersten Blick nicht mehr überblicken, ob wirklich alle(!) Datensätze in Spalte A auch den gleichen Eintrag in Spalte X haben. Abhilfe schafft das neue QGIS-Plugin Delete Duplicate Fields [1]. Es identifiziert schnell und sicher Spalten gleicher Einträge über den gesamten Datenbestand eines Layers. Ich habe es mit dem Demo-Datensatz [2] und einigen eigenen Themen getestet. Es klappt und ist einfach, wirkungsvoll und verlässlich.
Wer verschiedene Renderer wie QGIS, MapServer, GeoServer, MapBox und OpenLayers zur Visualisierung von Geodaten nutzt, kennt das Problem: Eine Gestaltung, sauber und vielleicht auch aufwändig durchgearbeitet, funktioniert eben auch nur für den einen Renderer. Beim Nächsten ist die Symbolisierungsvorschrift komplett eine andere, die Arbeit fängt von vorne an. Also braucht man einen Konverter! Mit GeoStyler [1] im Browser und GeoStyler-CLI [2] auf der Kommandozeile habe ich nun einen solchen gefunden. Die Kommandozeilen-Version (CLI) ist unter Windows, Mac und Linux verfügbar. Dort heißt es:
“Eine Befehlszeilenschnittstelle für GeoStyler zum Konvertieren zwischen verschiedenen Formaten für die Gestaltung geografischer Daten.” [2]
Die Downloads für die Kommandozeilen-Version (CLI) findet Ihr unter [5], ein Demo für die Browser-Version unter [3]. Ich habe den Konverter noch nicht getestet, steht aber auf meiner ToDo-Liste. Wenn Ihr schneller seid, teilt Eure Erfahrungen gern in den Kommentaren.
Mein Grundsatz: „Wenn irgendwie möglich und erlaubt, stelle deine Daten möglichst vielen Menschen zur Verfügung! Je mehr Menschen auf deine Daten blicken, desto wichtiger werden diese, desto schneller werden sie zu Synergien führen, desto schneller werden Fehler erkannt und gefixt, was sofort zu höherer Datenqualität führt. Umso wichtiger und anerkannter wird damit schließlich auch deine Arbeit.“
QGIS bietet vielfältige Möglichkeiten, Symbolisierungen zu generieren. Mitunter kommt es jedoch bei Updates vor, dass mühsam generierte Symbole via verschiedenster Markierungen plötzlich nicht mehr stimmen.
Screenshot: Nach dem Update – Das Tiefgaragen-Symbol stimmt zwar sehr gut in der Karte, im Editor bringt es Fehler
Eine hervorragende Möglichkeit ist, sich die Symbole als SVG einzubinden und am besten noch sämtlichen Text in Kurven zu wandeln, damit erzeugt man ein Symbol mit minimierten Abhängigkeiten, selbst, wenn auf dem Zielsystem die genutzte Schrift fehlen sollte, funktioniert das generierte Symbol tadellos. Es werden ja auch nur noch die beinhalteten Vektoren des Symbols genutzt, nicht mehr die einer einzubindenden Schrift. Nun hat aber nicht jeder QGIS-Nutzer gleich ein Grafikprogramm aka Illustrator, Corel, Designer, … zur Verfügung. Ich habe nach einem preiswerten SVG-Editor gesucht, mehrere Kandidaten getestet und bin mit boxy-svg [1] wirklich sehr zufrieden. Er kann alles, was wir brauchten, reduziert sich auf die wesentlichen Features, läuft im Browser, also ohne Installation und ist in der Testversion kostenfrei. Eine Anmeldung ist erforderlich, aber unkompliziert.
Noch eine Bitte: Wer alternative SVG-Editoren kennt, vorzugsweise als Freie Software/OSS, bitte in den Kommentaren. Danke!
Screenshot: Mein erster Test, quick & dirty, das Tiefgaragen-SymbolScreenshot: So werden Texte in Kurven gewandeltScreenshot: Selbst mit komplizierten SVGs, hier ein Schild zum halleschen Altstadtparken kommt boxy-svg gut klar (hier hab ich mal testweise die Kurven des Verkehrszeichen editiert)
Update 09.06.2023, 15:20 Uhr: In einigen Facebook-QGIS-Gruppen haben Gruppenmitglieder Inscape [2] empfohlen. Ja, Inscape ist perfekt, aber für manche Benutzer schon zu umfangreich und derzeit wird es leider nicht auf Mac unter Ventura unterstützt (ist in Arbeit). Vgl. Screenshot
Screenshot: Derzeit keine Unterstützung von Inscape auf MacOS Ventura 13
Aus ALKIS-Daten werden normalerweise die Daten zur Liegenschaftskarte (Flurstücke, Fluren und Gemarkungen) und zum Liegenschaftsbuch (Eigentümer, Nutzung, Finanzamt, …) genutzt. Ivo Partschefeld alias PyQGIS (@PyQgis) hat sich in letzter Zeit in mehreren Videos mit weiteren interessanten Fragen zu diesen Daten beschäftigt. Was alles kann man aus den sächsischen ALKIS-Daten mit Hilfe von QGIS noch so ableiten? Es sind Dinge, die man auf den ersten Blick gar nicht erwartet, die aber trotzdem interessant und z. T. kurios erscheinen. Heute nun die ersten fünf dieser Videos …
Statistik über die Lagegenauigkeit der sächsischen Grenzpunkte [1]
Flurstücke mit kuriosen Grundbuchflächen in Sachsen [2]
Amtliche FLÄCHENFEHLER bei 179.018 Flurstücken in Sachsen [3]
Differenz amtliche und geografische Fläche Sachsens [4]
Ein hilfreiches, neues QGIS-Plugin findet Ihr mit “Transparency Setter” [1]. Einfach mit nur einem Klick/Ziehen die Transparenz von einzelnen oder gleich mehreren Layern bzw. Layergruppen ändern und sich den mühsamen Weg über Eigenschaften/Symbolisierung für jedes einzelne Thema sparen. Danke Idrostudi Srl!
Screenshot: Zum Vergleich die Transparenz mit 0% (links) und 80% (rechts) eingestellt
Fast pünktlich zum gestrigen Kindertag: In der BabyMap [1] von Neal Agarwa (@nealagarwal) könnt Ihr quasi live beobachten, wo gerade auf unserer Erde eine neues Leben das Licht der Welt erblickt, sie “Blinkt jedes Mal, wenn in diesem Land ein Baby geboren wird”
Screenshoot: Die BabyMap (Quelle [1])
Wo die Daten herkommen, konnte ich nicht bisher nicht ermitteln, ich habe bei Neal Agarwa angefragt.
Ich habe das Paket installiert und es läuft erwartungsgemäß hervorragend in meiner GIS-Umgebung, also jetzt QGIS 3.30.3 zusammen mit PostgreSQL v15.3 auf einem MAC mit M1 unter dem inzwischen wieder aktualisiertem macOS 13.4 Ventura, siehe Screenshot. Danke allen Mitwirkenden!!!