Open Data & die guten Nachrichten aus Bonn

Dieser Tweet von  hat das Zeug, mein Lieblingstweet der Woche zu werden. Danke Bonn! Genau so, keine der Bedenken sind eingetreten. Bedenklich sind oft eher die Fragen und Meinungen der Bedenkenträger: “Was will der mit meinen Daten?”, “Müssen wir das machen? (Gesetz, Richtlinie, Verordnung)”,  “Ohne mein Metawissen können die sowieso nichts mit den Daten anfangen” und ganz viel Angst, Ängstlichkeit, Herrschaftswissen.

Aufwachen. Die öffentlichen Daten gehören allen. Die Steuerzahler, also wir alle, haben sie mitfinanziert, also haben wir auch ein Recht auf die Daten, jedenfalls auf die meisten. Hier ist der Beweis: Vor Open Data muss man keine Angst haben!

OpenData_Bonn_eingetretene_Bedenken_Screenshot..pngScreenshot des Tweets
(Quelle: https://twitter.com/OpenDataBonn/status/899960313520541697)

Open Data: Gedanken über Qualität

opendata1

Einen interessanten Blog-Eintrag zum Thema Datenqualität bei offenen Daten findet Ihr bei Open Knowledge International. Im Artikel “Open data quality – the next shift in open data?” werden einige interessante Aspekte zum Thema andiskutiert, z. B. die Vielfalt bestehender Qualitätsindikatoren als potenzieller Verhinderer bei der Verbesserung der Datenqualität oder die folgenden nicht vollständigen Indikatoren lt. GODI:

  • Vollständigkeit des Datensatzinhalts *
  • Erreichbarkeit (Zugangskontrolle oder öffentlicher Zugang?)
  • Nutzbarkeit der Daten
  • Verarbeitbarkeit (Maschinenlesbarkeit und Aufwand für die Nutzung von Daten)
  • Rechtzeitige Veröffentlichung **

*… das sehe ich eher so: wer auf 100% Daten wartet, veröffentlicht wahrscheinlich nie; 80% Daten sind besser als 0% (man muss es nur kennzeichnen!)

**… wird leider viel zu oft vergessen! Denn, “Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben”

(Quelle: https://blog.okfn.org/2017/05/31/open-data-quality-the-next-shift-in-open-data/)

Open Data: Halbherzig!

opendata1

Gestern ist es nun der Entwurf durch das Kabinett gewinkt worden, ein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag: Das Open Data Gesetz. Eigentlich eine gute Nachricht, wenn man aber genau hinschaut, eher nicht. Das eigentlich erwartete Potenzial wurde nicht wirklich ausgeschöpft, das Gesetz bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Schade eigentlich!

Einige der Schwachpunkte:

  • der Bürger kann sich den Zugang zu den Daten nicht gerichtlich erstreiten
  • eingeschränktes Zugangsrecht – also nur HALB-Open?
  • Beteiligung derzeit nur in 10 von 16 Bundesländern
  • Keine echte Pflicht zur Veröffentlichung
  • gilt nur für die Daten des Bundes, nicht für die Daten der Landesverwaltungen

Übrigens, lt. Handesblatt/Open Knowledge steht Deutschland beim Zugriff auf öffentliche Daten weltweit auf Platz 27! Ob sich mit diesem Gesetz dann der jetzige unbefriedigende Zustand verbessert, man  wird es sehen, wenigstens sollten wir den Glauben nicht verlieren!

Die Links:

VDV fordert OpenData, die 2.

Na, das Thema scheint dem VDV ja wirklich wichtig zu sein, er ruft erneut Bundesländer und Kommunen auf, ihre amtlichen Geodaten als OpenData kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Seit gestern (19.09.2016) ist das entsprechende Positionspapier auf der Hompage des VDV  verfügbar.

Der geoObserver ist begeistert und verbreitet es gern, ganz neu jedoch scheint die Meldung jedoch nicht zu sein, denn die Mitteilung zum Positionspapier gab’s dies auch schon in den zbi-Nachrichten 2-3/2016, der geoObserver berichtete.

Nun liegt das Popsitionspapier vor. Danke VDV!

vdv_positionspapier_opendata_screenshot_2
Quelle: Screenshot http://www.vdv-online.de/aktuelles/vdvaktuell/positionspapier-des-vdv-zum-thema-open-data-9640/e662ad92eab1e5fadcf272eb3b232bcd.html

Daten: Kein Verwaltungseigentum!

opendata1

Ein interessanter Beitrag aus der SZ zum Thema Offene Daten, nicht wirklich Neues, aber viel Bestätigtes und das aus einem renommierten Blatt mit erweiterter Zielgruppe! Mein Wunsch: Möge es doch endlich mal Wirklichkeit werden, das mit den Offenen Daten der Verwaltung(en)! Meine Daten – Deine Daten muss aufhören, es sind UNSERE Daten, denn sie sind mit UNSEREN Steuern GEMEINSAM finanziert. Ohne UNSERE Steuern gäbe es diese Daten gar nicht, wann kommt das endlich an? Predigen wir im übrigen schon seit mindestens Mitte der 90er Jahre!

Mehr zum Thema: https://geoobserver.de/category/opendata-2/

Vermessungsingenieure fordern Open Data!

Oops, hab ich mich verhört oder verlesen, ist schon der 1. April? Naja, ich will niemandem Unrecht tun, aber als GIS-Begeisterter und GIS-Arbeiter habe ich im Land Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren deutlich andere Erfahrungen machen müssen. Geodaten und Open, das ging gar nicht. Im Gegenteil. Projekte starben an den Kosten, selbst im gleichen Ministerium. ALK im Internet geht überall, nur nicht im Land der Frühaufsteher, aber das gibt es ja so auch nicht mehr. Erst im vorletzten netzwerk | GIS-Treffen in MD hatte ich einem Landesbediensteten die Oldie-Frage gestellt, warum dem Bürger die Daten, die er/sie bereits über die Steuern bezahlt hat, noch einmal verkaufen wolle? Da war ich wieder der Buhmann 😉

Und jetzt ruft der VDV in einem Positionspapier Kommunen und Länder dazu auf, die Geodaten als Open Data zu Verfügung zu stellen. Ich meine, spät, aber immerhin. Und für das LSA ein Paradigmenwechsel? Das Papier an sich enthält keine neuen Forderungen, aber der Absender scheint mir bemerkenswert. Ehrlich: Danke VDV! Wir predig(t)en es seit Jahren …

Die zentrale Botschaft: „Gebühren- und Lizenzregelungen abschaffen!“. Wenn es ernst gemeint ist UND erhört UND umgesetzt wird, dann gebe ich einen aus! Also hoffen wir …

Das Papier findet Ihr unter: http://zbi-berlin.de/images/ZBI-Nachrichten/2016/Heft%202-3-2016.pdf, Seite 9

VDV_Positionspapier_OpenData_Screenshot_1

Open Data: Kulturwandel, Durchbruch, Wunder?

open-data-gesetz-angekündigt_1

Ja das gibt es noch, man wacht auf, macht das Radio an und hört plötzlich DIE MELDUNG: Koalition einigt sich auf Open-Data-Gesetz.

So klingt erstmal gut, schnell nachgelesen beim Handelsblatt “Union und SPD öffnen das Milliardengeschäft mit Daten” und sich gefragt, ist das nun ein Kulturwandel, ein Durchbruch oder ein Wunder? Oder alles zusammen? Jedenfalls möchte ab sofort ich jeden morgen so aufwachen. Und bitte: macht es richtig!

Die ersten  Fragen:

Mehr zu Open Data beim geoObserver findet Ihr unter: https://geoobserver.de/category/opendata-2/

GIS & Sterndaten

GIS und Geodaten kennen wir schon, jetzt kommt GIS und Sterndaten. Gut beschrieben im Artikel “Make Stellar/Star Data Maps In GIS”. Ich hab’s mal schnell probiert, klappt prima. Einfach Sterndaten runterladen, CSV entpacken, im QGIS als CSV-Layer hinzufügen, Stil bestimmen, beschriften nach dem Item “proper” und fertig. 119614 Himmelskörper im Zugriff. Und alles für NULL EURO. 🙂

GIS_StarData_1
Die Sterndaten im QGIS visualisiert.

mCloud: freie Geodaten des Bundes

Das BMVI stellt unter mCloud offene Daten seines Geschäftsbereiches zur Verfügung. Mit dem Stand heute, 8:00 Uhr sind in folgenden Kategorien Daten abrufbar:

  • Bahn: 20
  • Infrastruktur: 27
  • Klima und Wetter: 157
  • Luftfahrt: 3
  • Straßen: 4
  • Wasserstraßen und Gewässer: 80

Die meisten stehen unter der GeoNutzV, sind frei und “geldleistungsfrei bereitgestellt”. Fragen zu den Daten werden unter FAQs geklärt. Ich hab’s mal probiert, klappt schnell und problemlos.

mCloud_BMVI_1
mCloud-Daten im QGIS, hier Pollenflug und Niederschlagsradar