Letzte Woche informierte das Statistische Bundesamt via Tweet [1] über Neuigkeiten im Ökosystematlas Deutschland [2]. Karten zu Siedlungsflächen und Verkehrsinfrastruktur, Agrarland, Wäldern und Gehölze, Offenland, Binnen sowie Meeresgewässer stehen als Raster- und Vektordaten zur Verfügung. Die Methodik wird offen gelegt. Und das Beste, die Daten stehen auch zum Download bereit (“Daten exportieren” und der jeweiligen Legende).
Nun gab es sie, die gute Nachricht zum Wochenstart: Ihr wisst ja Bescheid, lange haben wir gewartet, nun ist es endlich soweit. Wie am Freitag angekündigt [1] startete das neue Geodatenportal des Landes Sachsen-Anhalt mit mehr Open Data [2] am gestrigen Tag. Neben den bereits bekannten und vorhandenen Daten sind jetzt deutlich mehr Daten zur freien Verfügung, die meisten als OGC-konformer Dienst (WMS oder WFS) und Download (XML oder ESRI-Shape-Files). Aus meiner Sicht besteht die kleine Revolution aus der Verfügbarkeit des darstellenden Teils von ALKIS (früher ALK) und der Bodenrichtwertkarten. Ich sage erleichtert DANKE! Mögen die Daten nun auch intensiv genutzt werden!
Hier die vollständige Meldung:
“Mit dem Inkrafttreten der Verordnung zur Änderung der Kostenverordnung für das amtliche Vermessungs- und Geoinformationswesen Sachsen-Anhalts am 1. Juli 2023 werden zahlreiche weitere Geobasisdaten und Dienste kostenfrei im neuen Geodatenportal Sachsen-Anhalt zur Selbstentnahme bereitgestellt. Diese unterliegen keiner rechtlichen Zugangsbeschränkung mehr.
Das Open Data Angebot wird u.a. wie folgt erweitert
▪ Karten und Luftbilder: ‐ Topographische Karten DTK10 ▪ Landschafts- und Höhenmodelle: ‐ Landschaftsmodell Basis-DLM, ‐ Klassifizierte Laserscanergebnisse, ▪ Liegenschaftsinformation: ‐ Liegenschaftsdarstellung – Auszüge aus dem Geobasisinformationssystem, ▪ Raumbezug: ‐ SAPOS-Dienste EPS, HEPS, GPPS und GPPS-PrO, ▪ Grundstückswertermittlung: ‐ Grundstücksmarktberichte, ‐ Bodenrichtwerte.
Neu ist des Weiteren, dass Auszüge aus dem Geobasisinformationssystem und aus der Bodenrichtwertkarte ab sofort selbstständig ausgewählt und gedruckt werden können. Für die Digitalen Verwaltungsgrenzen (DVG) ändert sich, dass sie nun aus ALKIS® abgeleitet und zum Download bereitgestellt werden. Von den vorhandenen Angeboten können die DOP-Kachelübersicht mit Aktualitätsangaben auch als zip-Datei heruntergeladen und das DLM50 als WFS-Dienst kostenfrei genutzt werden.
Einige Produkte, wie z. B. amtliche Auszüge aus dem Liegenschaftskataster, werden weiterhin kostenpflichtig angeboten. Dies gilt auch für Serviceleistungen zur Bereitstellung kostenfreier Geobasisdaten.
Nachdem nun bereits etliche Geo-Mitstreiter Felt für QGIS [1], [4] so gelobt haben, hatte ich mir für das Wochenende extra Zeit dafür eingeplant, um es mal selbst zu testen. Aber verblüffender Weise brauchte ich gar nicht viel Zeit, nach < 5 min hatte ich meine erste Felt-Karte [2] im Web, nach weiteren ca. 10 Minuten das Update mit fünf Themen sowie eigenem Text, Marker, Polygon und einem Routing. Großartig, m. M. n. war es noch nie einfacher, Geodaten ins Web zu publizieren. Bemerkenswert, dass alle Änderungen sofort auch auf den anderen Maschinen on the fly sichtbar wurden. Einfach mal anmelden und loslegen, schaut es Euch an, es lohnt sich!
Screenshot: Felt im QGIS und die Screens auf Mac, iPhone und iPad
Ein bißchen fraglich ist für mich noch die Preisbildung, die kostenfreie Variante scheint es weiter zu geben, allerdings werden die Team-Funktionalitäten wohl kostenpflichtig. Konkrete Preise konnte ich noch nicht finden, nur folgende Aussagen unter “Pricing” [3]
“Wie viel kostet Felt? Von Anfang an war es unser Plan, eine kostenlose Version von Felt für die private Nutzung sowie kostenpflichtige Versionen für professionelle Teams anzubieten. Ab 2024 werden Teams und ähnliche Funktionen nur noch für zahlende Kunden verfügbar sein. Wir stellen diese Funktionen im ersten Jahr kostenlos zur Verfügung, um zu erfahren, wie sie genutzt werden, und um sicherzustellen, dass unsere Preise den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen. Wir möchten von Ihnen lernen. Wenn Sie an kostenpflichtigen Teams interessiert sind, wenden Sie sich an das Felt-Team, um uns Ihr Feedback mitzuteilen und uns Ihren Anwendungsfall zu schildern.” [3] Übersetzt mit Deepl.com
Die gute Nachricht zum Wochenende: Lange haben wir gewartet, gehofft, gebettelt, gekämpft und vielleicht ja auch überzeugt, nun wird es wohl wahr. Seit Jahresbeginn verdichteten sich die Hinweise, dass das Land Sachsen-Anhalt wird bei Open Data aufrüsten wird. Das ist gut so! DANKE!Man darf gespannt sein! Start ist Montag, der 03.07.2023. Das LVermGeo weist derzeit auf die Änderungen unter “Erreichbarkeit des Geodatenportals Sachsen-Anhalt” [1] hin:
“Nach Abschluss der Umstellung präsentiert sich das bisherige Behördenportal des LVermGeo als neues Geodatenportal des Landes mit erweitertem Angebot kostenfrei bereitgestellter Produkte (Open Data) und mit neuem Inhalt und Design.” [1]
Screenshot: Ankündigung der LVermGeo LSA (Quelle [1], 29.06.2023, 14:20 Uhr)
Übrigens, das letzte LSA-Datenwunder [2] gab es im April 2020.
Screenshot: Das hallesche Paulusviertel, heute am 19.05.2023 um 9:30 Uhr (Quelle [1])
Webanwendungen für Schattensimulation auf OSM-Daten gibt es viele, hier wurde immer wieder berichtet [1]. Ein neue habe ich jetzt unter Shadowmap [2] gefunden. Besonders hilfreich ist, dass man auf der gutsortieren Nutzeroberfläche schnell den gewünschten Standort suchen und finden kann, um dann zu aktuellem Datum und Uhrzeit den konkreten Schattenwurf im gesuchten Gebiet zu visualisieren. Die Uhrzeit kann nach Belieben variiert werden, in der Bezahlversion ist auch das Datum änderbar. Als Gebäudedaten werden hauptsächlich alle vier Wochen aktualisierte OSM-Daten verwendet, die komplette Liste der Datenquellen findet Ihr in der Hilfe.
Animation: Das hallesche Paulusviertel von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, heute am 19.05.2023 (Quelle [1])
Update 26.05.2023: Für alle, die am Donnerstag nicht dabei sein konnten und natürlich auch für die anwesenden Teilnehmer als Zusammenfassung: Die Folien zum Vortrag [4] wurden durch Dr. Detlef Thürkow gern zum Zweck der Weiterverwendung zur Verfügung gestellt. Danke Detlef und Kollegen!
(Bildquelle [2])
Unter dem Titel ‘Umweltdaten “FAIR” behandeln – Best Practice Fallbeispiele aus dem Institut’ veranstaltet das Institut für Geowissenschaften und Geographie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) das nächste Geographische Kolloquium am 25. Mai 2023, 16:15 Uhr im Institut, HS 4 1.43, Von-Seckendorff-Platz 4, 06120 Halle (Saale) [1]. Die Vortragenden sind Dr. Detlef Thürkow, Dr. Mike Teucher, Philipp Alb und Prof. Dr. C. Conrad, im Flyer [2] heißt es dazu:
“Mit dem Serviceportal IN SITU.MLUGEO generieren wir ein komplettes digitales Datenframework, das Rohdaten, aggregierte Datenreihen und Geodaten aus Feld- und UAV-Befliegungskampagnen des Instituts für Geowissenschaften und Geographie der Martin-Luther-Universität (MLU) und kooperierender Netzwerke online verfügbar macht. Die Bereitstellung der Daten folgt standardkonformen Kriterien und “FAIR Data Principles”.Die Verarbeitungskette umfasst Tools für alle vier Komponenten des EVAP Modells (Erfassung, Verwaltung, Analyse, Präsentation der Geo- und Umweltdaten). Die Aufbereitung und Bereitstellung erfolgt innerhalb standardisierter Open-Access-Webdienste. Im Vortrag werden u.a. Methoden und Werkzeuge zu Datenvisualisierungen, Zeitreihenanalysen und implementierten Downloaddiensten vorgestellt. Der Fokus liegt dabei auf Best Practice Beispielen zur Entwicklung des FAIR-Frameworks auf der Basis der Kombination proprietärer und Open Source-Komponenten. Darüber hinaus werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Schritt für Schritt weitere Daten aus verschiedenen Geländekampagnen des Instituts in das Portal übertragen werden können.” [2]
Die bisher “Umfassendste Bewertung der Datenqualität von OpenStreetMap-Gebäudeattributen.” findet Ihr online im Beitrag “Quality of crowdsourced geospatial building information: A global assessment of OpenStreetMap attributes” [1] auf sciencedirect.com und als downloadbares PDF [2]. Neben der Würdigung von OSM als “wichtigstem globalen Crowdsourcing-Geodatensatz” bei einem Mengengerüst von “Mehr als eine halbe Milliarde Gebäude sind in OpenStreetMap kartiert” wird die Untersuchung nach drei Qualitätselementen bzgl. der erfassten Gebäude beschrieben: Vollständigkeit der Attribute, Konsistenz der Merkmale und Genauigkeit der Attribute. Erwartungsgemäß wird dem freien OSM-Projekt eine “stark schwankende Qualität” attestiert, aber auch festgestellt, dass “In Tausenden von Bezirken können OSM-Gebäudedaten für einige Anwendungsfälle ausreichen.”
Außerdem enthält die Untersuchung Empfehlungen zur Verbesserung des freien Datenbestandes. Danke Filip Biljecki [5], hier findet Ihr mehr Publikationen [6].
[New paper] OpenStreetMap has data on 500M+ buildings thanks to million of contributors. So how good is it? We provide a comprehensive global quality analysis on its attributes across multiple dimensions (e.g. completeness & accuracy) 🔬🗺️. Read more: https://t.co/2zQC0NkhAwpic.twitter.com/7tMeXUGen3
Weil es immer mal wieder angefragt wurde, hier zwei Quick&Dirty-Demos für die Nutzung des DSGK-WMS Halle (DSGK=Digitale Stadtgrundkarte) [1] in OpenLayers [2] und Leaflet [3] …
Overpass Turbo ist eine geniale Oberfläche für Abfragen auf die OpenStreetMap-Daten, sie wurde hier beim #geoObserver schon oft thematisiert [1]. Wer sich schon mal damit beschäftigt hat, wird schnell bemerkt haben, dass die Abfragesprache doch recht kompliziert erscheint, in jedem Fall jedoch gewöhnungsbedürftig ist. Der Wizzard hilft weiter, bei komplizierten Anfragen aber eher weniger. Um die Arbeit zu vereinfachen gibt es für QGIS-Nutzer das z. B. QuickOSM-Plugin [2]. Eine neue Erleichterung gibt es jetzt mit whatiswhere [3]. Einfach Suchbegriff eingeben und mit Defaulteinstellungen suchen. Verblüffend schnell und gut präsentiert findet Ihr die Suchergebnisse, die dann auch in Excel exportiert werden können. Wiederkehrende Suchen können gespeichert (*.mapp) und bei Bedarf geladen und genutzt werden. Ich habe das Ganze mal mit der Suche nach “bar” im halleschen Paulusviertel (Download als paulusviertel_bar.mapp) getestet
Screenshot 1: Mein Test mit der Suche nach “bar” im halleschen Paulusviertel Screenshot 2: Die Treffer bei der Suche nach “bar”
Gesucht wird offensichtlich in allen/vielen OSM-Tags, was mitunter zu “eigenartigen” Treffern führt?
Screenshot 3: Warum wird auch das Ärztehaus gefunden?
Schaut man sich die Original-OSM-Daten dann an, findet man die Auflösung schnell:
Screenshot 4: Die Erklärung, “bar” kommt in “scheinbar” vor
Der Tipp kam aus der Wochennotiz 660 (Weekly OSM) [4], dort heißt es:
Er hat es schon wieder getan! 😉 Nachdem ich der letzten Woche unter “QGIS-Tipp: DotMaps – Punktdichtekarten” [1] über das „Dot Map“-Plugin für QGIS berichtet habe, hat PyQGIS alias Ivo Partschefeld (@PyQgis) am gleichen Tag ein Youtube-Video “Einwohnerdichte als Punktdichtekarte von Sachsen mit QGIS darstellen. Plugin Dot Map” [2] dazu gemacht, natürlich mit Daten aus seiner sächsischen Heimat. Also, wie immer alles Schritt für Schritt erklärt, interessant, kurz(weilig), treffend, anschaulich, empfehlenswert. Danke Ivo! So muss Netzwerken!