Geo-Grüße aus dem Urlaub, aber so viel Zeit muss sein: Gestern kam die gute Nachricht direkt von Astrid Emde (FOSSGIS e.V.): “Alle gestreamten Vorträge sind jetzt auf dem FOSS4G YouTube-Kanal zu finden (bald auch im TIB AV Portal! Es können insgesamt 162 Videos aus dem Konferenzprogramm abgerufen werden.” [1]. Also 162 x hochaktuelles und interessantes Material aus der freien und offenen GIS-Welt, FOSS4G eben. Hier geht’s zur kompletten Playlist [2]. Danke Astrid für den Tipp!
Auch wenn viele Hallenser momentan so einige Schwierigkeiten mit den Zensus-Daten haben und deshalb selbst zählen* wollen [1], sind diese Daten doch interessant und mögen hoffentlich zu Gunsten vieler bewertet und daraus die richtigen Schlüsse gezogen werden.
Ivo Partschefeld alias PyQGIS (@PyQgis) hat sich in den letzten Wochen mit der Visualisierung der Zensus-Daten via QGIS beschäftigt, auf X (ehem. Twitter) sind seine thematischen Karten zu sehen, hier eine kleine Auswahl, auch für diejenigen, die nicht auf X unterwegs sind:
Im Open Data Portal des Landes Sachsen Anhalt [1] findet man auch das Digitale Geländemodell (DGM) und das Digitales Oberflächenmodell (DOM) als WCS-Dienste. Im GeoBasis_Loader-Plugin [2] sind ab v0.9 (befindet sich gerade in der QGIS Plugin Repository-Freigabe) werden WSC unterstützt. Lokal habe ich diese natürlich schon verwendet und die Unterschiede zwischen DGM und DOM sind gut auszumachen, sehr anschaulich bei der Marktkirche und dem Roten Turm.
Aber, Oops, was ist denn dort auf dem Hallmarkt im DOM zu sehen. Ein Gebäude steht dort nicht, das Objekt immerhin ca. 53 m lang, die Höhe 133m, Bodenhöhe ca. 81 m, also ca. 52 m hoch. Spricht für ein Riesenrad und für Hallmarkt-Verhältnisse sogar ein ziemlich großes. Nach einigem Suchen habe ich es dann gefunden, DuBistHalle.de [3] sei Dank! Ist schon etwas verrückt, dass genau zu dieser Zeit die Überfliegung für Digitales Oberflächenmodell (DOM) stattfand 😉 Stellt sich nur noch die Frage, ob ein amtliches DOM an solchen Stellen korrigiert werden sollte?
Wie können Geodaten und KI miteinander verbunden werden? In einer Machbarkeitsanalyse rund um Open Data und KI hat man genau das jetzt in der Hauptstadt getestet, im Ergebnis entstand Der GeoExplorer! [1]. Eine ausführliche Beschreibung des Projektes findet unter [2], dort heißt es dazu:
“Im Zuge der allgemeinen Diskussion um die Nutzung von KI-Sprachmodellen, dem sogenannten “Large Language Model” (LLM), geht der GeoExplorer als Proof of Concept der Frage nach, wie KI in Verbindung mit offenen Geodaten eingesetzt werden kann. Kann KI uns helfen Daten besser zu finden, zu verstehen, ihre Relevanz für ein Vorhaben zu bewerten und vielleicht sogar ganz neue Ideen zu generieren?
Der GeoExplorer stellt dabei keine Alternative zur Geodatensuche der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (SBW) oder zum Berliner Open Data Portal dar, sondern soll eine Möglichkeit für Anwender:innen bieten, die sich bisher wenig mit Geodaten aus der Berliner Verwaltung auskennen.” [2]
Ich habe mich mal in einem ersten Test versucht und folgende Frage an den GeoExplorer gestellt: “Wo finde ich die Geodienste mit den Grundstücken?”, also keine einzige Erwähnung der typischen Fachbegriffe wie “Flurstück”, “ALKIS”, “ALK” oder “WFS”. Hier das Ergebnis, ich bin zufrieden. Interessant ist übrigens auch die Darstellung, welche “(i) Die Positionen der Datensätze zueinander zeigen, wie ähnlich sie von der KI betrachtet werden.”
Es hat sich einiges getan im Open Data Umfeld der Bundesländer, die Open Data Portale füllen sich. Einen besonderen Datenbestand in diesem Umfeld stellen die Adressdaten dar, diese liegen zumeist als downloadbare CSV-Datei vor und haben neben den Adressdaten (Ort, Straßenname, Hausnummer) auch Angaben zur Koordinate, also dem Rechts- und Hochwert. Wie man diese Angabe im QGIS nutzt, zeigt Euch Ivo Partschefeld alias PyQGIS (@PyQgis) in seinem neuen Youtube-Video “Hausnummernliste von CSV in QGIS einladen” [1].Danke Ivo! Übrigens eine doch herausragende Besonderheit bei den sächsischen Adressdaten: diese kommen mit Postleitzahl (PLZ), das würde ich mir für andere Länder auch wünschen!
Seit ca. drei Monaten versuche ich mit meinen QGIS-Plugins, dem prototypischen OD_LSA_Loader [1] und dem dann bundesweiten Nachfolger GeoBasis_Loader [2] den Zugriff zu den offenen GeoBasisDaten der Länder zu vereinfachen. Das klappt eigentlich auch ganz gut, derzeit werden immerhin 194 Geodienste der 16 Bundesländer einfach im QGIS zugänglich gemacht. Allerdings, ich hätte mir das Ganze tatsächlich deutlich einfacher vorgestellt. Immerhin, und das ist wirklich schon ein Erfolg, stehen die meisten Daten offen zur Verfügung, aber wie sie das tun, das muss man registrieren, analysieren und wirklich verbessern. Potenzial sehe ich genug! Lasst uns drüber reden und kontinuierlich verbessern, wir schaffen das 😉
Nun konkret, was konnte ich feststellen, wo stehen wir?
Scheinbar gibt es keine zentralen einheitlichen Verzeichnisse (oder man findet diese eben schlecht)
findet man Verzeichnisse, sind diese unterschiedlich strukturiert, die richtige URL zu finden, erscheint mitunter recht schwierig
Informationen über die Dienste sind teilweise erfasst, viele Zuarbeiten der Community führten deutlich weiter, aber sind eben auch nicht immer vollständig
die URLs der GeoDienste ändern sich in einigen Bundesländern derzeit recht häufig, viel öfter als ich es erwartet hätte, warum eigentlich?*
Bei verfügbaren, inhaltlich gleichen Diensten gibt es z. T. erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern bzgl.:
Symbolisierung der Layer
Sichtbarkeit der Layer in verschiedenen Maßstäben
Layerstruktur (mal zusammen, mal als einzelne Themen)
Mengenbegrenzung (WFS)
Angebote nicht vollständig
Zugriffszeiten variieren teilweise sehr stark und sind mitunter weit von der 3-Sekunden-Forderung von INSPIRE entfernt
Nicht alle Daten werden wirklich als Open Data, also frei angeboten, teilweise sind die Dienste passwortgeschützt (hier bringt hoffentlich HVD an 9.6.2024 eine Verbesserung?)
Benutzung unterschiedliche Dienste-Server (GeoServer, MapBender, MapServer, ArcGIS-Server, …) mit unterschiedlichen Ausprägungen und Empfindlichkeiten bzgl. der Parameter
Unterschiedliche Unterstützung in D gängiger Projektionen (EPSG)
Daraus lässt sich folgendes Verbesserungspotenzial ableiten:
Harmonisierung, zentrale Pflege und Bereitstellung einer einheitlichen Liste z. B. als offene JSON-Datei sind sinnvoll oder die Möglichkeit die Systeme der Länder einheitlich abzuernten, um dann selbst eine einheitliche Quelle für die QGIS-Integration vorzuhalten
Langzeitstabilität bei den URLs (man sollte sich auch über längere Zeiträume auf die Gültigkeit einer Geodienst-URL verlassen können, sonst hört die Sucherei ja nie auf)
Es sollten vereinheitlicht werden:
Parameter der Dienste-URLs
Symbolisierung der Layer (Vorbild könnte hier basemap.de sein!)
Maßstabsgrenzen der Layer
Layerstruktur in der DB-Struktur UND Granulierung (z. B. „ALKIS-Tatsächliche Nutzung“ in einen gemeinsamen Layer oder in pro Nutzung einzelne Layer ggf. einer Layergruppe)
Unterstützte Dienste-Versionen 1.x, 2.x (WMS, WFS, WMTS), man sollte sich auf einen Mindeststandard einigen
Unterstützte Projektionen auf alle in D üblicherweise genutzten
Alle eingestellten URLs sind vor Veröffentlichung im QGIS auf Konnektivität, Symbolisierung, Maßstabsgrenzen und Layerstruktur sowie Identifizierbarkeit zu testen
Über die Hochwertigen Datensätze (HVD – High-value Datasets) und die Verpflichtung der EU zur Freigabe dieser in allen Mitgliedsstaaten reden wir seit einem reichlichen Jahr. In einer knappen Woche, am 9. Juni 2024 (Save The Date!) ist der Stichtag erreicht und eigentlich müssten dann diese Daten EU-weit verfügbar sein. Die Liste der dann freien Daten [1] ist durchaus eindrucksvoll, lange haben wir dafür gekämpft. Man darf also gespannt sein, ich werde es verfolgen und berichten, nicht zuletzt wg. des Inputs für das QGIS-Plugin “GeoBasis_Loader” [3];-)
Die gute Nachricht zum Wochenende: Seit gestern ist die Version 0.4 des QGIS-Plugins GeoBasis_Loader [1] im QGIS Plugin Repository [2] frei gegeben. Neu sind die Einbindung der Daten für Hessen, Rheinland Pfalz, die Vectortiles für Basemap.de1, die WFS für Sachsen und einige Themen für Bayern sowie die Orthophotos für Bremen und Bremerhaven. Mit v0.4 werden derzeit 160 freie WMS/WMTS/WFS unterstützt, Ihr spart Euch also viel Arbeit beim Finden und Einbinden der GeoDienste ins QGIS 😉
Weitere Details zum GeoBasis_Loader findet Ihr immer in [1], z. B. die Versionshistorie [3], die Statustabelle [4] und Statuskarte [5] sowie den FAQs [6]. Installation und Updates werden wie gewohnt über die QGIS-Bordmitteln realisiert.
1 … bei den Vectortiles für Basemap.de scheint es noch ein Beschriftungsproblem bei Gemeindestraßen zu geben. Das ist kein Problem diese Plugin, eher ein QGIS- und/oder Symbolisierungsproblem in der genutzten JSON-Datei [7]. Ich arbeite an der Aufklärung.
Die Energieversorgung Halle GmbH (EVH) hat den Fernwärmeatlas für Halle (Saale) [1] aktualisiert. Die Leaflet-basierte interaktive Karte [2] zeigt Daten zur Fernwärmeeignung nach Stadtteilen (EVH), das bestehende, vereinfachte Fernwärmenetz, die Ausbaustufen des Fernwärmenetzes sowie den Fernwärmestatus auf Adressbasis. Ergänzt werden eine Adresssuche und Filterwerkzeuge für die Jahresscheiben und Ausbaustufen. Als Hintergrundkarten stehen die Grauvariante des Amtlichen Stadtplanes der Stadt Halle (Saale), Digitale Orthophotos (GeoFly und LSA) sowie die basemap.de in grau (BKG) zur Verfügung. Auch die offenen ALKIS-Daten (LSA) für Gebäude und Flurstücke können hinterlegt werden.
Die aktuellen Fernwärmedaten werden im halleschen KomGIS+ [3] der ITC und QGIS gepflegt. Die Einbindung in das kommunalen Geoportal HALgis [4] ist geplant.
Es war und ist irgendwie verhext mit der Lizenzierung öffentlicher Daten in Deutschland. Aus welchen Gründen auch immer, man hatte gegenüber den weltweit gängigen Lizenzen nach Creative Commons Bedenken und “erfand” ca. 2012 die „Datenlizenz Deutschland“.