Beiträge von Paul Ramsey habe ich hier schon des Öfteren vorgestellt [1], nun habe ich vom OSS- und IT-Experten einen 2015er Beitrag „GeoTiff Compression for Dummies“ [2] als 2022er Update gefunden. Lesenswert für alle, die sich mit GeoTiffs, also mit Satelliten- und Luftbildern sowie anderen Rasterdaten beschäftigen. „Was ist das beste Bildformat für die Kartenbereitstellung?“ [2]. Wie wird gut komprimiert, klein aber ohne sichtbare Verluste, welcher Farbraum ist ausreichend, YCBCR oder RGB(A) und was ist eigentlich mit COG, dem „cloudoptimiertes GeoTIFF“ [3]?
OGC seeks Public Comment onGeoPackage v1.4, which adds more flexibility and prevents some possible interoperability problems. GeoPackage is an open, platform-independent, portable, self-describing, compact format for transferring geospatial information. https://t.co/d6vAYrH5IOpic.twitter.com/hG1BCeI8mE
— Open Geospatial: OGC (@opengeospatial) June 29, 2023
Nun gab es sie, die gute Nachricht zum Wochenstart: Ihr wisst ja Bescheid, lange haben wir gewartet, nun ist es endlich soweit. Wie am Freitag angekündigt [1] startete das neue Geodatenportal des Landes Sachsen-Anhalt mit mehr Open Data [2] am gestrigen Tag. Neben den bereits bekannten und vorhandenen Daten sind jetzt deutlich mehr Daten zur freien Verfügung, die meisten als OGC-konformer Dienst (WMS oder WFS) und Download (XML oder ESRI-Shape-Files). Aus meiner Sicht besteht die kleine Revolution aus der Verfügbarkeit des darstellenden Teils von ALKIS (früher ALK) und der Bodenrichtwertkarten. Ich sage erleichtert DANKE! Mögen die Daten nun auch intensiv genutzt werden!
Hier die vollständige Meldung:
„Mit dem Inkrafttreten der Verordnung zur Änderung der Kostenverordnung für das amtliche Vermessungs- und Geoinformationswesen Sachsen-Anhalts am 1. Juli 2023 werden zahlreiche weitere Geobasisdaten und Dienste kostenfrei im neuen Geodatenportal Sachsen-Anhalt zur Selbstentnahme bereitgestellt. Diese unterliegen keiner rechtlichen Zugangsbeschränkung mehr.
Das Open Data Angebot wird u.a. wie folgt erweitert
▪ Karten und Luftbilder: ‐ Topographische Karten DTK10 ▪ Landschafts- und Höhenmodelle: ‐ Landschaftsmodell Basis-DLM, ‐ Klassifizierte Laserscanergebnisse, ▪ Liegenschaftsinformation: ‐ Liegenschaftsdarstellung – Auszüge aus dem Geobasisinformationssystem, ▪ Raumbezug: ‐ SAPOS-Dienste EPS, HEPS, GPPS und GPPS-PrO, ▪ Grundstückswertermittlung: ‐ Grundstücksmarktberichte, ‐ Bodenrichtwerte.
Neu ist des Weiteren, dass Auszüge aus dem Geobasisinformationssystem und aus der Bodenrichtwertkarte ab sofort selbstständig ausgewählt und gedruckt werden können. Für die Digitalen Verwaltungsgrenzen (DVG) ändert sich, dass sie nun aus ALKIS® abgeleitet und zum Download bereitgestellt werden. Von den vorhandenen Angeboten können die DOP-Kachelübersicht mit Aktualitätsangaben auch als zip-Datei heruntergeladen und das DLM50 als WFS-Dienst kostenfrei genutzt werden.
Einige Produkte, wie z. B. amtliche Auszüge aus dem Liegenschaftskataster, werden weiterhin kostenpflichtig angeboten. Dies gilt auch für Serviceleistungen zur Bereitstellung kostenfreier Geobasisdaten.
Nachdem nun bereits etliche Geo-Mitstreiter Felt für QGIS [1], [4] so gelobt haben, hatte ich mir für das Wochenende extra Zeit dafür eingeplant, um es mal selbst zu testen. Aber verblüffender Weise brauchte ich gar nicht viel Zeit, nach < 5 min hatte ich meine erste Felt-Karte [2] im Web, nach weiteren ca. 10 Minuten das Update mit fünf Themen sowie eigenem Text, Marker, Polygon und einem Routing. Großartig, m. M. n. war es noch nie einfacher, Geodaten ins Web zu publizieren. Bemerkenswert, dass alle Änderungen sofort auch auf den anderen Maschinen on the fly sichtbar wurden. Einfach mal anmelden und loslegen, schaut es Euch an, es lohnt sich!
Screenshot: Felt im QGIS und die Screens auf Mac, iPhone und iPad
Ein bißchen fraglich ist für mich noch die Preisbildung, die kostenfreie Variante scheint es weiter zu geben, allerdings werden die Team-Funktionalitäten wohl kostenpflichtig. Konkrete Preise konnte ich noch nicht finden, nur folgende Aussagen unter „Pricing“ [3]
„Wie viel kostet Felt? Von Anfang an war es unser Plan, eine kostenlose Version von Felt für die private Nutzung sowie kostenpflichtige Versionen für professionelle Teams anzubieten. Ab 2024 werden Teams und ähnliche Funktionen nur noch für zahlende Kunden verfügbar sein. Wir stellen diese Funktionen im ersten Jahr kostenlos zur Verfügung, um zu erfahren, wie sie genutzt werden, und um sicherzustellen, dass unsere Preise den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen. Wir möchten von Ihnen lernen. Wenn Sie an kostenpflichtigen Teams interessiert sind, wenden Sie sich an das Felt-Team, um uns Ihr Feedback mitzuteilen und uns Ihren Anwendungsfall zu schildern.“ [3] Übersetzt mit Deepl.com
Die gute Nachricht zum Wochenende: Lange haben wir gewartet, gehofft, gebettelt, gekämpft und vielleicht ja auch überzeugt, nun wird es wohl wahr. Seit Jahresbeginn verdichteten sich die Hinweise, dass das Land Sachsen-Anhalt wird bei Open Data aufrüsten wird. Das ist gut so! DANKE!Man darf gespannt sein! Start ist Montag, der 03.07.2023. Das LVermGeo weist derzeit auf die Änderungen unter „Erreichbarkeit des Geodatenportals Sachsen-Anhalt“ [1] hin:
„Nach Abschluss der Umstellung präsentiert sich das bisherige Behördenportal des LVermGeo als neues Geodatenportal des Landes mit erweitertem Angebot kostenfrei bereitgestellter Produkte (Open Data) und mit neuem Inhalt und Design.“ [1]
Screenshot: Ankündigung der LVermGeo LSA (Quelle [1], 29.06.2023, 14:20 Uhr)
Übrigens, das letzte LSA-Datenwunder [2] gab es im April 2020.
Da war er wieder, so ein QGIS-Symbolisierungstipp von SVG* (@newgeographer2) [1], die Gebäude nach der Entfernung zur nächsten Haltestelle visualisieren. Während es SVG mit den Gebäuden und U-Bahn-Stationen in Bangkok gezeigt hat, habe ich das Ganze mal mit den Tram- und Bus-Daten von Halle (Saale) in drei Szenarien simuliert, nur Bus und nur Tram und beides zusammen. Das zentrale Element ist die Visualisierung über den QGIS-Geometriegenerator bei der Symbolisierung über eine Farbkeil „Spectral“ mit einer Distanz bei 400m, zur Verdeutlichung habe ich die 400m-Buffer um die Haltestellen darüber gelegt.
Entscheidend ist die Belegung der Füllfarbe mit einem Ausdruck des Geometriegenerators, z. B. so:
* … SVGs coole Visualisierungs-Tipps sind mitunter recht knapp, ich versuche sie hier etwas besser nachvollziehbar zu testen (Danke auch an @PyQgis für die Unterstützung)
Ich habe das neue QGIS-Paket installiert und es läuft erwartungsgemäß hervorragend in meiner GIS-Umgebung, also jetzt QGIS 3.32 zusammen mit PostgreSQL v15.3 auf einem MAC mit M1 unter dem inzwischen wieder aktualisiertem macOS 13.4.1 Ventura, siehe Screenshot. Danke allen Mitwirkenden!!!
Screenshot: QGIS 3.32 & PostgreSQL v15.3 auf einem MAC mit M1 unter macOS 13.4.1 Ventura
Für den letzten Freitag, den 23.06.2023 war laut QGIS-Roadmap [1] die Version 3.32 „Lima“ angekündigt. Wer sich schon jetzt über die neuen Funktionen von QGIS 3.32 informieren will, auf Youtube findet Ihr eine Zusammenfassung im „QGIS 3.32 Visual Changelog“ [2] und lesbar unter [3]. Viele coole Neuerungen, nach dem ersten Anschauen bin ich noch nicht ganz sicher, welche Funktion mein Favorit ist, ich werde es wohl noch mehrmals anschauen müssen 😉
Update 27.06.2023, 8:00 Uhr: Seit heute Nacht sind auch die Downloads verfügbar [5], mein Kurztest kommt morgen.
Hier der Original-Tweet [4]:
This release is a bit easier to pronounce. 😂
QGIS 3.32 (Lima) is currently in packaging and should be available soon!
Was, schon wieder ein Jahr? Genau heute vor 11 Jahren wurde der erste Beitrag vom #geoObserver gepostet, Inhalt „QGIS 1.8 Release ist online“. Und falls es Euch interessiert, hier mal ein paar Zahlen: 2331 Beiträge wurden in den vergangenen 11 Jahren veröffentlicht, davon 2217 im Newsletter, der 2222. kommt demnächst. Und heute genau 1693 Follower auf Twitter @geoobserver_, gern dürfen es noch mehr werden. Xing, LinkedIn, Mastodon sowie fünf Facebook-Gruppen werden ebenfalls mit GEO-Inhalten versorgt. In den Top 90 GIS-Blogs weltweit stehe ich heute auf Platz 25 🙂
Danke an alle meine Follower auf Twitter, FB, Instagram, Xing, LinkedIn und Mastodon sowie an meine Newsletter-Empfänger, also Euch Geointeressierten! Bleibt dem #geoObserver treu, teilt meine Beiträge, macht Reklame und gebt mir weiter Feedback und Input. Ich freue mich mit Euch auf das nächste Jahr!
Screenshot: Google-Suche nach „Tellurometer“ (Quelle [4])
Ich muss zugeben, der Tweet [1] von Massimo (@Rainmaker1973) hat mich angepingt, von einem Tellurometer hatte ich noch nie gehört oder gelesen, aber es ist wohl auch schon ganz lange her, als man begann, diese Geräte zu nutzen. Ich wollte es wissen und Wikipedia [2] sagt dazu:
„Das Tellurometer (lat.-griech.) war das erste erfolgreiche Entfernungsmessgerät auf Mikrowellenbasis. … Das Tellurometer arbeitet mit Mikrowellen, wobei eine Station die Wellen sendet, die ferne Station die Wellen moduliert zurücksendet, so dass man aus der Phasenverschiebung deren Entfernung berechnen kann. Das Instrument kann bei Dunkelheit in Regen und Nebel benutzt werden und reicht für Entfernungen von bis zu 70 km.“ [2]
Offensichtlich wurden so 1961 Karten gemacht, hier das komplette Youtube-Video [3], das Tellurometer ab 0:19:
Mehr zur Historie der Geräte erfahrt Ihr in „The History of Tellurometer“ [5]. Wieder was dazu gelernt. Hättet Ihr es gewusst und hat gar noch jemand damit gearbeitet? Dann gern in den Kommentaren …