Nationalatlas: Tempo 30? Die Karte!

Tempo 30 gibt es seit 1979 in Deutschland, jedoch ist es immer noch ein hochpolitisches, für manche sogar ein durch Ideologie geprägtes Thema. Aber, um es wirklich fassen zu können, braucht man Fakten. Und diese findet Ihr z. B. im aktuellen Nationalatlas-Thema “Tempo 30 in Großstädten” [1], [2]. Alle Tempo30-Zonen in den Großstädten Deutschlands zzgl. der Information, wieviel Straßenkilometer gibt es in dieser Stadt und wieviel davon sind schon oder eher erst Tempo30? Den kompletten Beitrag mit ausführlicher Beschreibung, die Auswirkungen auf das deutlich verbesserte Unfallgeschehen, die reduzierten Schadstoffemissionen und die Raummuster findet Ihr im PDF (ca. 1,7 MByte) [3].

Screenshot 1: Nationalatlas-Thema “Tempo 30 in Großstädten” (Quelle [1], [2]).
Screenshot 2: Tempo30-Zonen in Halle (Saale) (Quelle [2])
Screenshot 3: Tempo30-Zonen in Berlin – ganz vor mit > 60% (Quelle [2])

Der Tipp kam von Sven Schroeter (@sven_s8), Danke Sven!

[1] … https://aktuell.nationalatlas.de/
[2] … https://aktuell.nationalatlas.de/wp-content/kartographie/23_02_Tempo_30/23_02_Tempo_30_k1.html
[3] … https://aktuell.nationalatlas.de/wp-content/uploads/23_02_Tempo_30.pdf

QGIS-Tipp: Downloads für QGIS 3.30.1 und 3.28.5 LTR verfügbar! Test: QGIS 3.30.1 & PostgreSQL v15.2 & MacM1 & Ventura 13.3

Via Tweet kam gestern die Meldung von Jürgen E. Fischer, dass die Downloads für QGIS 3.30.1 und 3.28.5 LTR für Windows, Mac und Linux [1] verfügbar sind.

Ich habe das Paket installiert und es läuft erwartungsgemäß hervorragend in meiner GIS-Umgebung, also QGIS 3.30.1 zusammen mit PostgreSQL v15.2 auf einem MAC mit M1 unter dem inzwischen wieder aktualisiertem macOS 13.3 Ventura, siehe Screenshot. Danke allen Mitwirkenden!!!

Hier der Original-Tweet [1]:

[1] … https://twitter.com/JuergenEFischer/status/1643177105486643203?s=20

QGIS-Tipp: Automatisches Karten-Update in Word & LibreOfficeWriter

Screenshot: Eingebettete QGIS-Karten im Word (Quelle [1])

Stellt Euch vor, Ihr habt die Ergebnisse Eurer Geoarbeiten im QGIS als Karten in Word- und/oder LibreOffice-Dokumenten eingebettet und nun ändern sich jedoch die Inhalte. Es müssten demzufolge alle Eure Karten in allen Dokumenten aktualisiert werden, aber bitte nicht per Hand, sondern automatisch. Im folgenden Youtube-Video “Link to and autoupdate QGIS maps in a Word document” [1] findet Ihr den Workflow dazu. Der Tipp von Anita Graser (@underdarkGIS) [2], Danke!

[1] … https://www.youtube.com/watch?v=C8UoyT15xY8
[2] … https://fosstodon.org/@underdarkGIS/110100655532812025

DIY-Timelapse: Der Geiseltalsee im Zeitraffer

@PyQGIS hat mal wieder ein interessantes Youtube-Video “ZEITRAFFER erstellen am Beispiel der größten Mine” [1] eingestellt. Er stellt die wunderbare Timelapse-Anwendung und -Nutzung von Qiusheng Wu (@giswqs) [3] vor. Schaut Euch an, wie einfach aus den Landsat-Satellitenbildern sein 1984 Zeitraffer gemacht werden können und macht es in Eurer Gegend nach, es lohnt sich!

Ich habe das schon mal 2020 [4] vorgestellt, die Faszination bleibt, meine Test diesmal, der Geiseltalsee und es ist schon erstaunlich, wie aus diesem riesigen Braunkohlentagebau innerhalb weniger Jahre eines der beliebtesten Naherholungsgebiete geworden ist.

[1] … https://twitter.com/PyQgis/status/1642211031383433216?s=20
[2] … https://www.youtube.com/watch?v=cWHe9X5On-o
[3] … https://huggingface.co/spaces/giswqs/Streamlit
[4] … https://geoobserver.de/2020/07/30/zeitreise-landsat-timelapse/

OSM: Landuse Landcover – auch in QGIS

Screenshot: Die OSM-Landnutzung im Gebiet von Halle (Saale) mit eingeschalteter Browser-Übersetzung des Chrome (Quelle [2])

Nach einem Tweet [1] von GIScienceHD + HeiGIT (@GIScienceHD) gibt es große Neuigkeiten bzgl. neuer Funktionen bei osmlanduse.org [2], nämlich separate Datenschichten, Basisschichten für eine schnelle visuelle Analyse. In [2] heißt es zum Projekt:

“OSM Landuse Landcover ist eine WebGIS-Anwendung, um die OpenStreetMap-Datenbank speziell im Hinblick auf Landnutzungs- und Landbedeckungsinformationen zu durchsuchen.” [2]

Nach kleiner Suche im Quelltext habe ich auch die WMS-URL gefunden und ins QGIS eingebunden:

https://maps.heigit.org/osmlanduse/service

Screenshot 2: Die OSM-Landnutzung im Gebiet von Halle (Saale) als WMS im QGIS
Screenshot 2: Einbindung der OSM-Landnutzung im Gebiet von Halle (Saale) als WMS im QGIS

Hier der Original-Tweet [1]:

[1] … https://twitter.com/GIScienceHD/status/1639682438505930753?s=20
[2] … https://osmlanduse.org/

QGIS-Tipp: Flussbreiten ermitteln, aber wie? Update.

Nach dem erstaunlichen Echo* auf meinen vorgestrigen Beitrag “QGIS-Tipp: Flussbreiten ermitteln, aber wie?” [1] hier nun noch die angekündigte Ergänzung. Am eigentlichen Algorithmus ändert sich gar nichts, der bleibt wie beschrieben. Um jedoch noch bessere Ergebnisse zu erhalten, macht es Sinn, sich noch mal die Generierung des Fluss-Mittellinie genauer anzuschauen. Ziel war es, bessere Mittellinien zu erzeugen, also am besten aus den Uferlinien direkt und nicht aus einem Datenbestand anderer Herkunft und Erfassungsgenauigkeit. Die gesuchte Funktion ist die “Centerline”. Ich habe etliche Funktionen in verschiedenen Plugins getestet, die meisten schlugen aber leider fehl, ob es an mir lag oder meinen Daten …, ich weiß nicht. Erfolg hatte ich mit der “Skeleton”-Funktion im Plugin “BecaGIS” [2] angewendet auf das Gewässer-Polygon. Kleine “Faserstücke” an den Rändern wurden mittels Selektion (z. B. $length < 40 eleminiert). Die Erzeugung dieser Mittellinie ist dem Schritt 1 zuzuordnen.

Die so verbesserte Mittellinie führt marginal zu besseren Ergebnissen, die Senkrechten auf der Mittellinie stehen mitunter etwas rechtwinkliger zu den Uferlinien (vgl. Screenshot 6).

Screenshot 1: Berechnung der Mittellinie mit der “Skeleton”-Funktion. Die kleinen “Faserstücke” (Gelb) an den Rändern wurden mittels Selektion (z. B. $length < 40 eleminiert). Übrig blieb die neue Mittellinie (Rot)
Screenshot 2: Unterschiedliche Fluss-Mittellinien aus OSM (Blau) und berechnet aus den Ufergrenzen mit der “Skeleton”-Funktion (Grün)
Screenshot 3: Ergebnis für die OSM-Variante (Blau)
Screenshot 4: Ergebnis für die “Skeleton”-Variante (Grün)
Screenshot 5: Ergebnisse für beide Varianten OSM-(Blau) und “Skeleton” (Grün) mit marginal besseren Ergebnissen bei “Skeleton”
Screenshot 6: Die Senkrechten auf der Mittellinie stehen bei “Skeleton” (Grün) etwas rechtwinkliger zu den Uferlinien

Hinweis:
Ein wichtiger Tipp nach der Verlässlichkeit der Uferlinien wurde noch in Kommentar 3 in [1] gegeben, also welchen Ursprung haben diese und was verbirgt sich wirklich dahinter. Ist es das mittlere Wasser, quasi der Durchschnitt z. B. im Jahr oder das Ergebnis einer Vermessung zu einem zufälligem Datum oder …

Und hier das Ganze noch mal als Galerie zum Blättern:

* … innerhalb von ca. 48h:
– im Twitter ca. 9453Aufrufe, 28 Retweets, 146 Likes, 30 neue Follower 🙂
– FaceBook: 166 Likes, 50x geteilt

[1] … https://geoobserver.de/2023/03/27/qgis-tipp-flussbreiten-ermitteln-aber-wie/
[2] … https://plugins.qgis.org/plugins/becagis/

Stolpersteine: Die Karte

Laut Tweet von Helmut Smith (@SmithHelmut) [1] findet Ihr bei Historical.Place [2] die wohl vollständigste Karte von Stolpersteinen. Wikipedia [3] schreibt zu den Stolpersteinen:

“Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordetdeportiertvertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.” [3]

Screenshot: Stolpersteine in Halle (Saale). (Quelle [2])
Screenshot: Stolpersteine hauptsächlich in Deutschland (Quelle [2])

Hier der Original-Tweet [1]:

[1] … https://twitter.com/SmithHelmut/status/1639665294057652226?s=20
[2] … https://www.historic.place/themes/stolpersteine/index.html
[3] … https://de.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine

QGIS-Tipp: Flussbreiten ermitteln, aber wie?

Bitte beachtet auch das Update zu diesem Beitrag [5].

Vor kurzem gab es in den Kommentaren des Beitrages “QGIS-Tipp: Länge und Breite eines Polygons?” [1] die Frage nach der Ermittlung von Flussbreiten. Angepingt durch diese Frage habe ich mich mal mit einer Lösung beschäftigt und bin in [2] und [3] fündig geworden, um dann gleich mal folgendes Kochbuch für QGIS am Beispiel der Saale in Halle (Saale) zu schreiben:

Schritt 1: Die nötigen Ausgangsdaten besorgen, hier die Uferlinien (entnommen aus der Digitalen Stadtgrundkarte der Stadt Halle) und Fluss-Geometrien (entnommen aus den OSM-Daten mittels Overpass Turbo Export gesucht nach “river”) – diese werden als annähernde Mittellinien des Flusses angenommen. Es muss übrigens nicht die exakte Mittellinie sein, aber, je mittiger, desto besser, weil der rechte Winkel zum Ufer insbesondere in Kurven besser erreicht wird.


Schritt 2: Flussmitte “Auflösen” (dissolve), um einen durchgehenden Linienzug zu generieren und somit nur einen Start-Punkt für die Stützstellen-Interpolation in Schritt 4 zu haben


Schritt 3: Glätten Flussmitte-Mittellinie mit der Funktion “Glatt” (smooth), ich habe mit vier Iterationen getestet


Schritt 4: Punkte alle 100m auf Mittellinie mittels “Punkte entlang einer Geometrie” erzeugen


Schritt 5: Senkrechte Geometrien auf Punkten berechnen mittels “Geometrie nach Ausdruck” mit einer Weite, die größer als angenommene maximale Breite (hier 80m) ist, hier mit dem Ausdruck aus [3].

extend(
   make_line(
      $geometry,
       project (
          $geometry, 
          80, 
          radians("angle"-90))
        ),
   80,
   0
)


Schritt 6: “Zuschneiden” an Ufergrenzen (Clip) und
Schritt 7: Symbolisieren mit Pfeilen und Bemaßung


Optional dann Schritt 8: Freuen, nach Verbesserungen suchen und ggf. ein QGIS-Model draus machen oder am Besten einfach mal ein vollkommen dynamisches Modell mit dem Geometrie-Generator erzeugen, also quasi OnTheFly-Generieren ohne Zwischenthemen? Und vielleicht kann man noch nach [4] die Mittellinie des Flusses optimieren? Ich werde es testen.

Und weiter geht es noch mit der Analyse, hier die breiteste Stelle der Saale in Halle am Wehr in Trotha:

. . . und die Prüfung der Ergebnisse mit dem Messwerkzeug – sogar an den Inseln funktioniert es perfekt. Hier gerundete 32m + 57m = 89m:

Und hier das Ganze noch mal als Galerie zum Blättern:

Mein Projekt als Demo “QGIS_WidthOfTheRiver.zip” zum Download (17,1 MByte)

[1] … https://geoobserver.de/2023/03/24/qgis-tipp-lange-und-breite-eines-polygons/#comments
[2] … https://gis.stackexchange.com/questions/425459/calculating-width-of-unusually-shaped-polygon-in-qgis
[3] … https://gis.stackexchange.com/questions/380361/creating-perpendicular-lines-on-line-using-qgis
[4] … https://geoobserver.de/2021/09/22/qgis-tipp-mittellinie-zwischen-zwei-anderen-linien/
[5] … https://geoobserver.de/2023/03/30/qgis-tipp-flussbreiten-ermitteln-aber-wie-update/

Released: Graphhopper 7.0

Am 14. März veröffentlichte die Graphhopper-Community in ihrem Blogeintrag “GraphHopper Routing Engine 7.0 Released” [1] die neue Version 7.0 des bekannten freien Routing-Systems.

Screenshot: Blogeintrag mit der Graphhopper 7.0 Ankündigung (Quelle [1])

Die wichtigsten Neuerungen betreffen:

  • Verbesserte Umsetzung von Abbiegebeschränkungen
  • Anpassbares Routing
  • Benutzerdefinierte Bereiche
  • und … viele andere Verbesserungen und Bugfixes

Eine detaillierte Liste der Neuerungen findet Ihr auf GitHub [2]

[1] … https://www.graphhopper.com/blog/2023/03/14/graphhopper-routing-engine-7-0-released/
[2] … https://github.com/graphhopper/graphhopper/releases/tag/7.0

QGIS-Tipp: Länge und Breite eines Polygons?

Neulich an der GIS-Hotline gab es die Frage, wie man im QGIS Länge und Breite von Polygonen bestimmt. Die Lösung ist recht einfach, ma nutzt die Toolbox-Funktion “Minimaler gerichteter Umgrenzungsrahmen” [1].

Ich hab es mal getestet, hier eine kleine Anleitung inkl. Generierung geeigneter Testdaten:

Schritt 1: Schaffen von Testdaten – Generieren von mehreren zufälligen Punkten über “Vektor / Forschungswerkzeuge / Zufällige Punkte in Grenzen”

Schritt 2: Mittels Feldrechner die Spalten für Breite, Höhe und Drehung erzeugen, bei mit “b”, “h” und “d” und jeweils mit Zufallszahlen befüllen, z. B. bei der Drehungsspalte “d” mit “rand(0,359)”

Schritt 3: Erzeugen der Flächengeometrien mittel der Toolbox-Funktion “Rechtecke, Ovale, Rauten (variabel)”: Ich habe es mal mit “Ovale” probiert unter Nutzung der Spalten “b”, “h” und “d” meiner zufälligen Punkte

Schritt 4: Nutzen der Toolbox-Funktion “Minimaler gerichteter Umgrenzungsrahmen” [1] auf das Thema mit den Ovalen und man erhält im Ergebnis die BoundingBox in der extakten Orientierung

FINALE: Schritt 5 – hier die eigentlich Antwort auf die o. g. Frage nach Länge und Breite des Polygons: Mittels “Vektor / Geometrie-Werkzeuge / Polygone zu Linien…” werde die Umgrenzungsrahmen in Linien umgewandelt und in deren Sachdatentabelle findet man dann Länge und Weite

Ergänzung: Nach dem Kommentar von Matthias habe ich die Umgrenzungsrahmen testweise für alle Gewässer von Halle (Saale) gerechnet und kann keine Fehler feststellen, vgl. folgender Screenshot. Immerhin ist die Saale mit Inseln und Ausbuchtungen wirklich geometrisch recht kompliziert, insgesamt 850 Polygon bei 124099 Nodes:

[1] … https://gis.stackexchange.com/questions/93848/finding-length-and-width-of-polygon-in-qgis
[2]} … https://gis.stackexchange.com/questions/409568/creating-random-polygons-using-qgis