QGIS & qgis2web: Ein Mini-Viewer für Open Data Sachsen-Anhalt!

Über den Neustart des Open Data Portals in Sachsen-Anhalt hatte in “Relaunched: Mehr Open Data im Geodatenportal in Sachsen-Anhalt!” [1] am 04.07.2023 berichtet. Da ich den Sachsen-Anhalt-Viewer mitunter für etwas oversized halte, habe ich mich mal um einen kleineren Viewer bemüht, z. B. um Leuten in meinem Umfeld (Kommunale Verwaltungen und Stadtwerke) auf die Schnelle die typischen freien Daten (ALKIS & Co) mittels der vom LVermGeo LSA angebotenen Geodienste (WMS) zu zeigen. Ihr findet den LSA_OpenData_Viewer unter [2].

Genutzt habe ich QGIS und das qgis2web-Plugin [3]. Alle Themen sind Geodienste aus dem LSA Open Data Portal. Standardmäßig werden Sie vom Plugin als Kachel-Dienste (TileWMS) angelegt. Da Kacheln bei Beschriftungen fast immer schlechte Ergebnisse liefern, denn die Schriften werden an der Kachelgrenzen abgeschnitten, habe ich einige Layer händisch in “normale” WMS-Aufrufe (ImageWMS) umgeschrieben, klappt prima! Hier der Vergleich:

Screenshots: Vergleich von TileWMS (abgeschnittene Schriften) und ImageWMS (nicht abgeschnittene Schriften)

Die Themen nutzen folgende WMS-Typen:

  • ImageWMS: Bauland, Land- und Forstwirtschaft, Flurstücke, Gebäude, Bodenschätzung
  • TileWMS: Verfahrensgebiete, Tatsächliche Nutzung, Digitale Orthophotos DOP20, basemap.de

[1] … https://geoobserver.de/2023/07/04/relaunched-open-data-portal-in-sachsen-anhalt/
[2] … https://geoobserver.de/demo-lsa-opendata-viewer-fur-alkis/
[3] … https://github.com/tomchadwin/qgis2web
[4] … https://www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de/de/gdp-open-data.html
[5] … https://geodatenportal.sachsen-anhalt.de/gfds/

QGIS: Wo ist (wirklich) die Mitte von Berlin?

Wer im Internet nach dem Mittelpunkt der Hauptstadt Berlin sucht, wird schnell fündig, z. B. beim größten Suchmaschinenbetreiber mit der Abfrage nach “mittelpunkt berlin” [1]. Ich war am Wochenende in Berlin und Dank des Tipps eines meiner Söhne waren wir vor Ort, am in massiven Granit (?) ausgeführten Stein, wirklich solide gemacht! Auch im OpenStreetMap [2] ist dieser Punkt seit neun Jahren zu finden.

Der “Mittelpunkt” von Berlin in Kreuzberg, Nähe Alexandrinenstraße 12 (Foto: #geoObserver)

Eine gute Idee, aber der geübte GIS-Blick auf den Stein ließ mich irgendwie zweifeln, rein optisch würde ich den Mittelpunkt eher etwas nördlich und östlich vermuten. Den Anderen ging es ähnlich und im Berlin-Blog [3] finde ich die Bestätigung: “Grundlage war eine offizielle Vermessung, nach unserem Geschmack müsste der Mittelpunkt weiter nördlich sein, aber nun ja, dafür gibt es ja Experten. Vielleicht kennt sich da jemand aus, siehe Kommentarbereich.” [3] So angepingt bin ich also gleich auf die Suche nach den Geodaten der Berlin-Umrisse gegangen. Gesucht, gefunden [4], im QGIS geladen und das Zentroid prozessiert. Dann mein Foto vom Stein georefenziert und hinterlegt.

Screenshot: Mein QGIS-Test mit dem neuen (?) Zentroid

Und … mein/unser erster optischer Eindruck wurde bestätigt, der berechnete Mittelpunkt liegt eher tatsächlich nördlicher und östtlicher als der auf dem Stein dargestellte. Die Entfernung zwischen beiden beträgt ca. 3000 m! So, und warum nun? Welche Erklärungen könnte es geben?

  1. Angegeben sind am Stein die Berliner Grenzen von 1996, meine geladenen Grenzen [4] sind jünger, angegeben mit ALKIS 03/2023, aber im Sichtvergleich scheinen sie ungefähr die gleiche Geometrie zu haben, also eher nein.
  2. Meine Georeferenzierung ist eher “quick & dirty”, aber rein optisch hinreichend genau
  3. Sind die QGIS-Algorithmen zu ungenau (ich habe mehrere getestet, immer das gleiche Ergebnis) – NEIN: Jetzt noch einmal neu mit FME, SAGA und QGIS überprüft, alle kommen auf den gleichen Zentroiden in der Nähe der Alexandrinenstraße 12 – zum Glück 😉
  4. Die Abbildung auf dem Stein ist nicht ganz exakt? Künstlerische Freiheit oder so? (Mein Favorit)
  5. Wer noch andere Ideen und Erklärungen hat, gern in den Kommentaren, ich bin gespannt …

[1] … https://www.google.com/search?q=mittelpunkt+berlin
[2] … https://www.openstreetmap.org/node/2862216432
[3] … https://blog.inberlin.de/2014/10/der-mittelpunkt-von-berlin/
[4] … https://opendata-esri-de.opendata.arcgis.com/datasets/esri-de-content::bezirke-berlin

QGIS-Tipp: MDM 2023 – Die Laufstrecken

Screenshot: Meine MDM 2023-Karte [4] unter dem MDM-Logo

Am 8. Oktober 2023 findet der 20. Mitteldeutsche Marathon, der MDM 2023 [1] in Halle inklusive der Marathonstrecke von Leipzig nach Halle statt. Natürlich sind wie immer auch diesmal die Laufstrecken [2] lange vorher festgelegt und veröffentlicht worden. Cool, die Streckendaten stehen neben den vorbereiteten interaktiven Karten auch als KML-Files zur Verfügung. Das Ganze ist wirklich gut gemacht, nur (leider) kann man nicht alle Streckenvarianten gleichzeitig ansehen und direkt in einer Ansicht vergleichen. Also habe ich mal so auf die Schnelle und als QGIS-Fingerübung eine Karte mit “qgis2web”-Plugin [3] erzeugt, diese steht Euch unter MDM2023 [4] zur Verfügung. Die Schritte sind recht einfach:

  • KMLs öffnen,
  • Kilometrierung der Strecken berechnen (Funktion “Punkte entlang einer Geometrie”) für 1000m und 100m,
  • alle Themen sortieren, symbolisieren, gruppieren und
  • mit dem “qgis2web”-Plugin [3] die Webkarte erstellen.

Ich laufe übrigens auch in diesem Jahr wieder den Halben, so wie auch im letzten Jahr. Mal sehen, wie sich die Daten diesmal visualisieren lassen? Vgl. 2022: “QGIS-Tipp: MDM-Halbmarathon im TimeManager visualisiert”. [5]

[1] … https://www.mitteldeutscher-marathon.de/
[2] … https://www.mitteldeutscher-marathon.de/veranstaltung/orientieren/strecken
[3] … https://github.com/tomchadwin/qgis2web
[4] … https://www.geoobserver.de/MDM2023/
[5] … https://geoobserver.de/2022/10/18/qgis-tipp-mdm-halbmarathon-im-timemanager-visualisiert/

QGIS-Tipp: Höhenlinien / Contourlines

Screenshots (Bildquelle [5], [6])

Über die Erzeugung von Höhenlinien mir QGIS habe ich hier schon des Öfteren berichtet, vgl. [1] … [4]. Wer von Euch eine gute Anleitung dazu sucht, dem empfehle ich die Youtube-Videos “Create and Visualise Contour Lines in QGIS” und “QGIS – Konturlinien (Höhenlinien, Relieflinien) aus DGM erzeugen und nach TK25 symbolisieren” [6], besser kann man es nicht erklären 😉

[1] … https://geoobserver.de/2021/02/01/qgis-der-winzer-das-3d-modell/
[2] … https://geoobserver.de/2021/11/30/qgis-und-die-freien-dgms/
[3] … https://geoobserver.de/2020/11/30/qgis-tipp-smooth-operator/
[4] … https://geoobserver.de/2016/11/02/3d-hufeisensee-loch-ness/
[5] … https://www.youtube.com/watch?v=gqEgH9b1hjg
[6] … https://www.youtube.com/watch?v=Ml8flExhVDc

QGIS-Tipp: Downloads für 3.28.11 “Firenze” (LTR) and 3.32.3 “Lima” verfügbar! Test@MacM1

Via Tweet kam vorgestern die Meldung von Jürgen E. Fischer, dass die Downloads für  3.28.11 “Firenze” (LTR) and 3.32.3 “Lima” für Windows, Mac und Linux [1] verfügbar sind.

Ich habe das neue QGIS-Paket installiert und es läuft erwartungsgemäß hervorragend in meiner GIS-Umgebung, also jetzt QGIS 3.32.3 zusammen mit PostgreSQL v15.4 auf einem MAC mit M1 unter dem inzwischen wieder aktualisiertem macOS 13.5.2 Ventura, siehe Screenshot. Danke allen Mitwirkenden!!!

Screenshot: QGIS 3.32.3 & PostgreSQL v15.4 auf einem MAC mit M1 unter macOS 13.5.2 Ventura

[1] … https://x.com/JuergenEFischer/status/1703794465410801978

QGIS-Tipp: Selection as Filter Plugin

Und wieder so ein kleines hilfreiches Tool, das QGIS-Plugin “Selection as Filter” [1]. Einfach mal mit der Maus und dem Selektionstool oder einer gezielten Abfrage einige Features Eures aktuellen Themas selektieren und diese dann als Filter nutzen. Klappt bestens, Danke! Detail zur Bedienung findet Ihr auch unter GitHub [2].

Animation: Mein Test mit Open Data, hier die Baublöcke der Kleinräumigen Gliederung in Halle (Saale) [3]

[1] … https://plugins.qgis.org/plugins/SelectionFilter/
[2] … https://github.com/knwin/SelectionFilter/blob/main/README.md
[3] … https://webapp.halle.de/komgis30.hal.opendata/f6cfcbfb-e586-e782-e9ae-50d5c7151aa9.html

QGIS-Tipp: Hochauflösende Satellitenbilder

Bitte Update_1 und Update_2 beachten.

Über Satellitenbilder (/Orthophotos) und XYZ-Tiles habe ich hier schon oft berichtet, kürzlich bin ich auf einen interessanten Artikel “Descargar gratis imágenes satelitales en alta resolución con QGIS” (auf deutsch: “Laden Sie kostenlose hochauflösende Satellitenbilder mit QGIS herunter”) [1] gestoßen. Dort wird gezeigt, wie einfach “kostenlose hochauflösende Satellitenbilder mit QGIS” geladen und genutzt werden können. Die entscheidende URL lautet:

https://mt1.google.com/vt/lyrs=s&x=%7Bx%7D&y=%7By%7D&z=%7Bz%7D [1]

Wichtig: Bitte die Zoomstufe hoch setzen, hier der Vergleich zwischen Zoomstufe 19 und 20:

Animation: Vergleich zwischen Zoomstufe 19 und 20 (Bildquelle [1)
Screenshot: URL und Zoomstufe der XYZ-Verbindung

Hier der Original-Tweet [3]

Update 1 – 11.09.2023, 11:34 Uhr: Die konkreten Nutzungbedingungen/Lizenzen für diesen Zweck habe ich bei Google Deutschland angefragt, vgl. [4]. Ihr könnt also diesen Tweet verfolgen und seid damit den aktuelle Stand informiert.

Update 2 – 12.09.2023, 11:35 Uhr: Da es in diversen Kanälen immer noch Missverständnisse/Nachfragen gab, hier noch mal das Problem der Nutzungbedingungen/Lizenzen: Ja, ich kenne die Nutzungsbedingungen von Google. Nein, eindeutig finde ich sie nicht. Ich weiß, für welche Produkte sie gelten, nämlich Google Maps und Google Earth und auch APIs. Die ganz konkrete Frage ist doch hier: Welche Nutzungbedingungen/Lizenzen gelten für die Nutzung der o. g. URL in jeder anderen Anwendung (Desktop-GIS, WebGIS, …). Die gleichen, andere, … welche? Nur die von Goolgle oder auch die der Datenanbieter? Hallo Goolge, könnt Ihr bitte aufklären?

[1] … https://mt1.google.com/vt/lyrs=s&x=%7Bx%7D&y=%7By%7D&z=%7Bz%7D
[2] … https://acolita.com/descargar-gratis-imagenes-satelitales-en-alta-resolucion-con-qgis/
[3] … https://twitter.com/rafemoro/status/1697928420947034520?s=20
[4] … https://twitter.com/geoObserver_/status/1701166986489643241?s=20

Online-Atlas: Soar & QGIS

Was eigentlich ist Soar [1]? Auf der Webseite findet man unter “About” [2] folgende Botschaft:

“Soar ist der weltweit größte Online-Atlas und die Heimat von Karten im Internet.
Unsere Plattform ermöglicht es jedem auf der Welt, eine riesige Bibliothek hochwertiger Karten und Bilder anzusehen, hochzuladen, zu entdecken und mit ihnen zu interagieren. Wir führen alle Karten-, Satelliten- und Drohnenbilder, die jemals existiert haben oder jemals existieren werden, an einem Ort zusammen.” [2]

Also, Soar ist eine coole Plattform, um eigene Karten und georeferenzierte Bilder zu veröffentlichen. Ich war neugierig und hab es mal getestet. Die Nutzung ist wirklich sehr einfach, 1. Account eröffnen, ggf. Profil ergänzen und 2. die georeferenzierten Daten hochladen und Metadaten eingeben.

Bild 1: Ausgangssituation – Mein in QGIS aus SRTM-Daten erstelltes Bild mit Höheneinfärbung und beschrifteten Höhenlinien (Harz, Brocken)
Screenshot 2: Bild hochgeladen, Metadaten (“Germany”, “Harz”, “SRTM”, “Brocken”) und nach ca. 1 h im “Pending”-Modus kam die Bestätigungsmali, mein Bild ist öffentlich verfügbar 🙂

Sucht man nun in der Soar Map-Suche z. B. nach “brocken” findet man meine Karte [3]. Genutzt werden die eingegebenen Metadaten.

Screenshot 3: Mein hochgeladenes Bild im Soar.Earth im Browser
Screenshot 4: Meine Karte im Inhaltsverzeichnis “My Maps”

Um Soar-Daten auch im QGIS zu nutzen, gibt es seit Kurzem ein QGIS-Plugin “Soar – the new atlas” [4] der Firma North Road [5]. Und auch hier wieder: Große Klasse! Einfachste Bedienung, einfach Karten über den Soar-Browser suchen und bei Bedarf in das Projekt laden.

Screenshot 5: Meine Brocken-Karte im QGIS über das QGIS-Soar-Plugin [4] nach “brocken” gesucht, geladen und mit 75% Deckkraft und basemap.de als Hintergrundkarte versehen

[1] … https://soar.earth/
[2] … https://about.soar.earth/
[3] … https://soar.earth/maps/15737?pos=51.80395422070136%2C10.625208445000004%2C12.24
[4] … https://plugins.qgis.org/plugins/soar/
[5] … https://north-road.com/

QGIS-Tipp: Plugin „Plugin Exporter”

Screenshot: QGIS-Plugin “Plugin Exporter” in den QGIS-Erweiterungen

Manchmal sind es die ganz kleinen Dinge, die einem das GIS-Leben erleichtern können. Und diesmal habe ich es im QGIS-Plugin „Plugin Exporter” [1] bei den neusten QGIS-Plugins gefunden. Plugin Exporter ist ein QGIS-Plugin, welches alle installierten oder vom Nutzer ausgewählte Plugins in eine CSV- oder JSON-Datei exportiert. Außerdem kann das Plugin die generierte Datei auch verwenden, um die Plugins wieder im QGIS zu installieren. Seit v0.2.0 werden auch Repositories von Drittanbietern unterstützt. Also ideal, die eigene Plugin-Umgebung auch auf weiteren eigenen oder fremden Rechnern z. B. bei Kollegen, Kunden, … verfügbar zu machen. Details findet Ihr unter GitHub [3].

Screenshot: Der Auswahl-Dialog des Plugins

[1] … https://plugins.qgis.org/plugins/plugin_exporter/
[2] … https://plugins.qgis.org/plugins/fresh/
[3] … https://github.com/Scriptbash/PluginExporter

QGIS-Tipp: Vintage Coastlines

Im Tweet [1] wurde letztens die Frage nach einem QGIS-Stil gestellt, welcher die wunderschönen Küstenlinien alter Karten nachbildet. Es gab einige Lösungsvorschläge im Verlauf des Tweets. Ich selbst hab es auch gleich mal probieren “müssen” und Quick & Dirty einen ähnlichen Stil im QGIS kreiert, bestehend aus:

  • Einfache Füllung kombiniert mit
  • Geometriegenerator 1: Buffer 1000 m und 250 m Linienabstand sowie
  • Geometriegenerator 2: Buffer 2000 m und 500 m Linienabstand

Die QGIS-Style-Datei kann gern heruntergeladen [2], nachgenutzt und verfeinert werden.

Screenshot: Mein Stile [2] auf Rügen in der Nähe von Glowe und Kap Arkona [3] (Bildquelle historische Karte [1])

Hier die Original-Anfrage [1]:

[1] … https://twitter.com/geospacedman/status/1697174209510719671
[2] … https://www.geoobserver.de/Download/QGIS_coastline_two_buffers_lines.zip
[3] … https://www.openstreetmap.org/#map=12/54.6037/13.4258