1400 v. Chr.: Die älteste bekannte Karte?

Screenshots: Zwei Nippur-Karten (Bildquelle [2], [3])

Die Tage bin ich via Tweet [1] auf die “Nippur-Karte 1400 v. Chr. Die älteste bekannte Karte, die je gefunden wurde” aufmerksam geworden. Klingt interessant, ich wollte mehr wissen. Also auf zu Wikipedia und dort nach “Nippur” gesucht. Und gefunden, den “Stadtplan von Nippur” [3]. Auch eine wirklich alte Karte, aber aber eben eine Andere, ähnlich alt, aber welche ist nun wirklich die Älteste? Ich bin ein bisschen ratlos, kann es jemand aufklären? Gern in den Kommentaren, Danke!

Immerhin scheint festzustehen, dass unsere Altvorderen schon vor dem Beginn unserer Zeitrechnung den Umgang mit Karten praktizierten und das ganz gut. Der Beginn des GIS? 😉 Die Stadt Nippur liegt liegt übrigens im heutigen Irak, ca. etwa 180 km südöstlich des heutigen Bagdad, also hier [5]

Update 13.07.2024, 01:07 Uhr: Vgl. auch die georeferenzierte Karte auf Chronoscope [6] und Erklärung der Friedrich-Schiller-Universität [7].

.Hier der Original-Tweet [1]:

[1] … https://x.com/BelieveInBob/status/1811164140221980782
[2] … https://mapsontheweb.zoom-maps.com/post/755347536389242881/nippur-map-1400-bce-the-oldest-known-map-ever
[3] … https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtplan_von_Nippur
[4] … https://de.wikipedia.org/wiki/Nippur
[5] … https://www.openstreetmap.org/?mlat=32.126111&mlon=45.230833&zoom=15#map=5/29.545/52.635
[6] … https://t.co/zA6SfZuIfE
[7] … https://thue.museum-digital.de/object/3111?navlang=de

Rätsel gelöst: Mona Lisa georeferenziert!

Screenshot: Die Mona Lisa georeferenziert In Lecco, Italien (Bildquelle [2])

Die Mona Lisa – ein Mysterium in vielen Richtungen. Nun scheint der wahrscheinliche Schauplatz für eines der berühmtesten Gemälde der Welt ermittelt, in Lecco, Italien [2], auf Soar sehr schön visualisiert [3] Mehr zur Story und den Hintergründen findet Ihr im Guardian “Mystery of where Mona Lisa was painted has been solved, geologist claims” [4] und der New York Times “Mona Lisa, Smile: You’re in Lecco, After All” [5].

Hier der Original-Tweet [1]:

[1] … https://x.com/sergioajv1/status/1795254384781312050
[2] … https://www.google.com/maps/@45.8450917,9.3861243,13.5z?entry=ttu
[3] … https://soar.earth/draw/941?pos=45.8377821960495%2C9.24108724385317%2C12.97
[4] … https://www.theguardian.com/artanddesign/article/2024/may/11/where-mona-lisa-was-painted-mystery-solved-geologist-claims
[5] … https://www.nytimes.com/2024/05/12/arts/mona-lisa-location-solved.html

Vintage: Wie 1965 Karten hergestellt wurden

Screenshot (Bildquelle [2])

Einige von Euch werden es noch kennen* und alle Anderen werden staunen, so wurden 1965 Karten produziert, denn so ein GIS gab es damals noch nicht. Der British Pathé [1] zeigt uns in “MAP SURVEY (1965)” [2] beim Ordinance Survey, Bilder von “Männern, die an Zeichenbrettern arbeiten und komplizierte Karten zusammenstellen.” und “Aufnahmen von Technikern, die Druckfarben auf Walzen auftragen und Karten von verschiedenen Teilen Großbritanniens drucken aufzeichnen”. Wusstet Ihr, das Großbritannien das “Das größte Kartenherstellungsland” war?

Hier der Original-Tweet [3]:

* … auch nach 1965 produzierte man Karten noch so 😉
[1] … https://www.britishpathe.com/
[2] … https://www.britishpathe.com/asset/37819/
[3] … https://x.com/BritishPathe/status/1783541744216252468

USGS/ESRI: Historical Topo Map Explorer (beta)

Freunde historischer Karten sollten sich mal den im ESRI ArcGIS Blog beschriebenen Historical Topo Map Explorer [1] vom USGS anschauen. Wunderbare alte Karten unter einer einfachen wirklich nutzerfreundlichen Oberfläche findet Ihr im Livingatlas [2] . Momentan sind mehr als 3000 historische Karten hinterlegt, ein Stöbern lohnt sich unbedingt. Leider sind “nur” Karten im Gebiet der USA zu finden (USGS eben), ich wünschte mir Gleiches für Europa (hier bezogen auf die einfache Bedienung)*.

Ich habe es mal im Gebiet der 1937 eröffneten Golden Gate Bridge [3] in San Francisco getestet, hier mein Testgebiet [4]:

Und hier mal die die Ausgangssituation und vier historische Karten. Bemerkenswert: Obwohl die Brücke bereits 1937 eröffnet wurde [3], ist sie in der Karte von 1947 nicht eingezeichnet (?).

* … Ergänzung: Weltweite Karten findet Ihr bei ChronoscopeWorld unter [5]
[1] … https://www.esri.com/arcgis-blog/products/arcgis-living-atlas/mapping/historical-topo-map-explorer-beta/
[2] … https://livingatlas.arcgis.com/topomapexplorer/#maps=&loc=-100.12,38.70&LoD=4
[3] … https://de.wikipedia.org/wiki/Golden_Gate_Bridge
[4] … https://livingatlas.arcgis.com/topomapexplorer/#maps=&loc=-122.47,37.81&LoD=13
[5] … https://geoobserver.de/2022/04/04/faszinierend-chronoscopeworld/

Die Kartenschätze der Library of Congress

Screenshot: Library of Congress (Quelle [1])

Der Abschnitt “Legal” [1] der Library of Congress [2] beginnt mit folgenden Worten: “Die Library of Congress hat den Auftrag, den Kongress und das amerikanische Volk mit einer universellen und dauerhaften Quelle des Wissens und der Kreativität zu begeistern, zu inspirieren und zu informieren.”
Nun, zum Glück steht dieser Wissensquell nicht nur den Amerikanern, sondern weltweit allen zur Verfügung. Aus Geo-Sicht sind natürlich die umfangreichen Kartenbestände hochinteressant, es lohnt sich zu suchen, unbedingt. Ihr findet die Karten selbstredend unter “Maps” [3]. Bemerkenswert die Downloadmöglichkeiten bis zu fast 0,5 GByte großen TIFFs. Übrigens, mein Favorit: “Azimuthal equidistant projection centered on Frankfurt, West Germany, 50⁰07ʹN, 8⁰41ʹE.” [4]

Hier der Original-Tweet [5]:

[1] … https://www.loc.gov/legal/
[2] … Library of Congress
[3] … https://www.loc.gov/maps/
[4] … https://www.loc.gov/item/87690332/
[5] … https://x.com/LOCMaps/status/1722680452094320953

QGIS-Tipp: Vintage Coastlines

Im Tweet [1] wurde letztens die Frage nach einem QGIS-Stil gestellt, welcher die wunderschönen Küstenlinien alter Karten nachbildet. Es gab einige Lösungsvorschläge im Verlauf des Tweets. Ich selbst hab es auch gleich mal probieren “müssen” und Quick & Dirty einen ähnlichen Stil im QGIS kreiert, bestehend aus:

  • Einfache Füllung kombiniert mit
  • Geometriegenerator 1: Buffer 1000 m und 250 m Linienabstand sowie
  • Geometriegenerator 2: Buffer 2000 m und 500 m Linienabstand

Die QGIS-Style-Datei kann gern heruntergeladen [2], nachgenutzt und verfeinert werden.

Screenshot: Mein Stile [2] auf Rügen in der Nähe von Glowe und Kap Arkona [3] (Bildquelle historische Karte [1])

Hier die Original-Anfrage [1]:

[1] … https://twitter.com/geospacedman/status/1697174209510719671
[2] … https://www.geoobserver.de/Download/QGIS_coastline_two_buffers_lines.zip
[3] … https://www.openstreetmap.org/#map=12/54.6037/13.4258

David Rumsey Map Collection: Text-on-Maps

Berichte über die wunderbare Kartensammlung von David Rumsey gab es hier schon des Öfteren [1]. Nun wurde das Angebot auf der David Rumsey Map Collection [2] um die Text-on-Maps-Suche erweitert, also die Suche nach textlichen Inhalten in Rasterkarten:

“Unser neues Tool zum maschinellen Lesen von Karten, das die Suche nach Text auf Karten ermöglicht, ist jetzt mit https://davidrumsey.com 100 Millionen Wörtern indiziert auf 57.000 Karten verfügbar. Benutzer können etwaige Fehler korrigieren. Ausführliche Beschreibungen zur Verwendung dieser aufregenden neuen Funktion finden Sie in unserem Text On Maps-Hilfeleitfaden.”

Ich habe es mal mit einer Suche nach “Rumpin” und einer nach “Saale” getestet, die Ergebnisse sind plausibel und wirklich faszinierend! Es ist schon erstaunlich, wie oft und wo “Rumpin” (gemeint war Rumpin im Salzatal [4]) überall in den historischen Karten vorkommt. Danke Paul!

Animation: Mein Test mit der Suche nach “Rumpin” (Quelle [2])
Screenshot: Test der Suche nach “Saale” führt zu 1279 Treffern! (Quelle [2])

Hier der Original-Tweet [3]:

[1] … https://geoobserver.de/?s=rumsey&submit=Suchen
[2] … https://www.davidrumsey.com/
[3] … https://twitter.com/DavidRumseyMaps/status/1697024220155486331
[4] … https://www.openstreetmap.org/node/336389959

Wer weiss es? Was ist ein Tellurometer?

Screenshot: Google-Suche nach “Tellurometer” (Quelle [4])

Ich muss zugeben, der Tweet [1] von Massimo (@Rainmaker1973) hat mich angepingt, von einem Tellurometer hatte ich noch nie gehört oder gelesen, aber es ist wohl auch schon ganz lange her, als man begann, diese Geräte zu nutzen. Ich wollte es wissen und Wikipedia [2] sagt dazu:

“Das Tellurometer (lat.-griech.) war das erste erfolgreiche Entfernungsmessgerät auf Mikrowellenbasis.

Das Tellurometer arbeitet mit Mikrowellen, wobei eine Station die Wellen sendet, die ferne Station die Wellen moduliert zurücksendet, so dass man aus der Phasenverschiebung deren Entfernung berechnen kann. Das Instrument kann bei Dunkelheit in Regen und Nebel benutzt werden und reicht für Entfernungen von bis zu 70 km.”
[2]

Offensichtlich wurden so 1961 Karten gemacht, hier das komplette Youtube-Video [3], das Tellurometer ab 0:19:

Mehr zur Historie der Geräte erfahrt Ihr in “The History of Tellurometer” [5].
Wieder was dazu gelernt. Hättet Ihr es gewusst und hat gar noch jemand damit gearbeitet? Dann gern in den Kommentaren …

Hier der Original-Tweet [1]:

[1] … https://twitter.com/Rainmaker1973/status/1637507314046337024
[2} … https://de.wikipedia.org/wiki/Tellurometer
[3] … https://www.youtube.com/watch?v=L7SJVBX7jxo
[4] … https://www.google.com/search?q=Tellurometer& … &dpr=1
[5] … http://www.fig.net/resources/proceedings/fig_proceedings/fig2008/ papers/hs01/hs01_03_sturman_wright_2833.pdf

ESRI: DIY-Papierglobus < 10 min!

Mein Geo-Wochenend-Tipp: Wenn Ihr von den ganzen GI-Systemen mal so richtig die Nase voll habt, hier eine Idee aus dem ESRI-Kosmos (ArcGIS-Blog): Einfach einen Papierglobus [1] selbst bauen. In meinen gnadenlosen Selbstversuch habe ich eben <10 Minuten gebraucht. Und ich wette, ein solcher DIY-Papierglobus auf Euerm Schreibtisch führt zu ganz neuen Gesprächen über GIS und Geo. Hier einige Ideen, ACHTUNG, es folgt Satire 😉 . . .

  • Ach so, dem teuren GIS wird wohl doch nicht zu 100% vertraut?
  • Hatten wir früher auch, hat immer gereicht!
  • Wer hat das beschafft?
  • Oh, … und wie sieht es mit Updates aus?
  • Wie jetzt, Geoprocessing?
  • Kann der auch GeoJSON & Co?
  • Aha, der Umstieg auf freies GIS war wohl doch nicht so verlässlich?
  • Unter welcher Lizenz steht der denn?
  • Läuft der auch auf Mac?
  • Na immerhin, 100% cybercrime-sicher!
  • Und spart Strom!
  • Ist der responsiv?
  • Da hättest Du aber auch sauberer arbeiten können!
  • SmartCity-kompatibel?
  • Wird die Schulung tatsächlich zertifiziert?
  • Kann ich den haben, bitte, also für die Kinder?
  • . . . weitere Ideen bitte in den Kommentaren ergänzen, Danke . . .

[1] … https://www.esri.com/arcgis-blog/products/arcgis-pro/mapping/make-this-papercraft-globe-please/

Wunderbar Vintage: MapSCII – die ASCII-Karte im Terminal

Screenshot: Meine ACSII-Weltkarte und eine VT100 (Quelle [1])

Wer erinnert sich noch gern an die sogenannte “Gute alte Zeit”, die mit den ASCII-Terminals àla VT100 [1] und XTerm? All denen da warm ums Herz wird oder die sind geworden neugierig sind, sei “MapSCII – The Whole World In Your Console” [2] von @MapSCII [3] empfohlen, “Ein node.js-basierter Vector Tile to Braille- und ASCII – Renderer für xterm -kompatible Terminals.” [2] Datengrundlage sind die OpenStreeMap-Daten.

Animation: Einfach mal nach Halle zoomen

Screenshot: Im Zoomfaktor 18 ist jedes Gebäude deutlich zu erlkennen

[1] … https://en.wikipedia.org/wiki/VT100
[2] … https://github.com/rastapasta/mapscii
[3] … https://twitter.com/MapSCII